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271 - Früchte des Zorns

271 - Früchte des Zorns

Titel: 271 - Früchte des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
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Hotvolley.«
    »Ich war nicht immer derjenige, den du heute vor dir siehst«, sagte Hoorge. Sein Mund wurde zu einem schmalen Strich. Es war ihm anzusehen, dass er nicht weiter auf dieses Thema eingehen wollte. »Was hältst du also von meinem Vorschlag? - Selbstverständlich müsste ich ein kleines - wie soll ich es nennen? - Ideenhonorar von dir verlangen.«
    »Ich dachte, du wärst mir einen Gefallen schuldig, mein Freund?«
    »Freunde sind wir, ja. Was sind denn ein paar Moneti unter Freunden? Es würde dich entehren, wolltest du mich für meine kleine Hilfestellung nicht entlohnen.«
    Matt ließ sein Gegenüber lange zappeln, tat ein paar Schritte hin und her. »Also schön«, sagte er dann. »Wenn sich deine Tipps als brauchbar erweisen, können wir über Moneti reden.« Er ließ die Münzen in seiner Hosentasche gegeneinander klimpern.
    Hoorges Augen begannen zu glänzen. »Du gewährst mir einen geringen Vorschuss. Zehn Moneti. Solltest du dank meiner Hinweise eine Audienz bei der Grazie erwirken, bekomme ich morgen nochmals das Doppelte.«
    »Dreißig Moneti sind viel Geld. Davon könnte man selbst in Monacco einen halben Monat lang leben, umgeben von Dienern und Lakaien.«
    »Ich würde davon ein Jahr lang existieren«, korrigierte Hoorge. »Aber wenn ich mir deine beiden Begleiterinnen ansehe, vermute ich, dass sie jeden Tag das Zehnfache der Summe unters Volk bringen.«
    »Also schön.« Matt kramte die Münzen hervor und drückte sie Hoorge in die Hand. »Sag, was wir über Monacco wissen müssen. Vor allem möchten wir mehr über diese wundersamen Früchte erfahren.«
    Er signalisierte Aruula und Tumaara, noch ein wenig zu warten und so gut wie möglich von Manoloo und ihm abzulenken. Die beiden Frauen befanden sich mittlerweile im Zentrum einer gaffenden Menschenmenge. Aruula wirkte zunehmend nervös. Die Rolle als dekadentes Püppchen entsprach so gar nicht ihrem Naturell.
    »Ah, die Goldenen Früchte.« Hoorge grinste und entblößte riesige Schneidezähne, die seine Ähnlichkeit mit einem müden Gaul noch größer werden ließen. »Sie sind das bestgehütete Geheimnis Monaccos. Man sagt, sie würden in einem Gebiet nahe dem Fürstenpalast angepflanzt und gezüchtet. Es gibt mittlerweile mehr als hundert Variationen, und eine jede von ihnen wirkt anders auf die Menschen. Die Goldenen Früchte machen uns stark, schlau, empfindsam, verliebt, geil, traurig, schwach.«
    »Und, nicht zu vergessen, süchtig.«
    »Ein nicht ganz unerwünschter Nebeneffekt.« Hoorge zuckte mit den Achseln. »Der Markt wächst von Jahr zu Jahr - und ebenso die Begierden bestimmter Organisationen, hinter das Zuchtgeheimnis der Früchte zu kommen. - Seid ihr etwa Mitglieder der Meffia?«
    »Nein«, wiegelte Matt ab. »Ich spreche im Namen meiner Herrinnen, die großes Interesse daran haben, Handelsbeziehungen mit Monacco einzugehen. Sie sind hier, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Du verstehst?«
    »Nur zu gut, Freund. Wie war doch gleich dein Name?«
    »Maddrax.«
    »Maddrax also. Ich werde dir nun so viele Informationen geben, wie deine Herrinnen heute im Kasino benötigen, um an die Grazie heranzukommen. Sie dürfen bei diesem ersten Gespräch auf keinen Fall die Goldenen Früchte selbst erwähnen. Geduldet euch oder es kostet euch euer Leben.«
    »Verstanden.«
    »Und nehmt euch vor dem Maareschall in acht. Er klebt förmlich an der Grazie. Nur während der Vorstellung der Grau-Prie-Fahrer wird er sich, dem Zeremoniell entsprechend, ein wenig entfernt halten. Ihr müsst die Situation folgendermaßen nutzen…«
    ***
    »Du warst zu gutgläubig«, flüsterte Aruula Matt zu. »Du schenkst diesem Landstreicher ein Vermögen und vertraust seinen Worten?«
    »Sind wir nun ohne Probleme ins Kasino gelangt, oder nicht?«
    »Das wären wir garantiert auch ohne ihn.«
    Die beiden vorgeblichen Fürstinnen trippelten mit gezierten Schritten hinter Matt her, Manoloo folgte dahinter. Im Entree des Kasinos, einem prunkvoll ausgestatteten Gang mit Säulenreihen links und rechts, flanierten in wertvolle Stoffe gekleidete und mit klobigen Schmuckstücken verzierte Menschen, die wie aufgeplustert wirkten. Ab und zu ertönte hysterisches Gelächter. In einer Runde vermögender Geschäftsleute wurden die Fanggründe der monaccischen Fischereiflotten miteinander verglichen, woanders unterhielt man sich über lohnenswerte Rohstoffminen. Auch der besonders lukrative Menschenhandel bot immer wieder Gesprächsstoff.
    Manch einer der

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