Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2718 – Passage nach Arkon

2718 – Passage nach Arkon

Titel: 2718 – Passage nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihren Kursvektor. Vage Ortungsdaten und optische Einblendungen zeigten, dass sich mehrere Schiffe näherten. Für jene, die der GOS'TUSSAN II auf weniger als tausend Kilometer nahe kamen, verlor der Schattenschirm seine tarnende Wirkung. Optisch wurde das Schiff dann als unruhiger, überwiegend transparenter, dreidimensionaler Schatten wahrnehmbar.
    »Stellt euren Angriff ein, Arkoniden!«, erklang die angenehm weiche, fast säuselnde Stimme eines Onryonen über Normalfunk. »Richter Chuv gewährt euch fünf Zentitontas, die Kapitulation zu erklären und ein Enterkommando an Bord zu lassen. Der Atope versichert, dass er eure Belange anhören und darüber entscheiden wird.« Es gab keine Bildverbindung.
    »Das Arkon-System wurde angegriffen«, entgegnete Bostich. »Wir verstehen das als Kriegserklärung ...«
    »Ein bedauerliches Missverständnis. Richter Chuv wird mit den maßgeblichen Regierungsmitgliedern reden und dem Volk der Arkoniden seine Unterstützung anbieten.«
    »Er nimmt sich gewaltsam, was er haben will!«
    »Richter Chuv bedauert sehr, dass dieser Eindruck entstanden ist, der Mauern aufbaut, anstatt sie niederzureißen. Leider hat er die Überzeugung gewonnen, dass es für alle Beteiligten das Beste sein wird, wenn er euch zu eurem Glück zwingt.«
    Der Alarm schrillte.
    Jemand meldete einen Schwarm kleiner Festkörper im Anflug. Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da schnellten die Belastungsanzeigen des Schutzschirms jäh in die Höhe. Rings um die GOS'TUSSAN II schien sich die Hölle zu öffnen.
    »Abdrehen!«, befahl der Imperator. »Höchstmögliche Beschleunigung!«
    Träge schwang Bostichs Flaggschiff herum. Tief im Schiff röhrten die Energieerzeuger. Die Schiffszelle dröhnte unter der rasend schnell ansteigenden Belastung wie unter wuchtigen Hammerschlägen.
    Eine ungewohnte Kulisse.
    Eigentlich archaisch. Gerade das war die Existenzberechtigung dieser anfangs schleichenden Entwicklung, die mittlerweile galaxisweit einem Heer von Akustikmonteuren und Optiktechnikern Arbeit verschaffte.



Modernste Technik war lautlos und sauber. Eine sterile Welt, in der meist nicht einmal ein Summen von den ablaufenden Vorgängen zeugte.
    Auf Dauer wirkte Stille bedrückend. Wesensverändernd, hatten viele Kosmopsychologen zuletzt behauptet, und dass der Tod lautlos sei, ganz im Gegensatz zum Leben.
    Seitdem dröhnten Aggregate wieder, die zuletzt kaum geflüstert hatten. Auf immer mehr Raumschiffen wummerten mittlerweile die Transformkanonen, fauchten die Impulsgeschütze, dröhnten auf Volllast laufende Triebwerksaggregate.
    Die Geräuschkulisse, die jetzt Bostichs GOS'TUSSAN II durchlief, war dennoch eindeutig und unmissverständlich:
    Sie klang nach Tod.

3.
     
    Übergangslos schreckte Sbindar Cenfellor auf. Er hätte nicht zu sagen vermocht, was ihn geweckt hatte, und schon gar nicht, wo er sich befand. Das Gefühl einer unheimlichen Bedrohung zwang ihn, ruhig weiterzuatmen und nicht erkennen zu lassen, dass er aufgewacht war.
    Jemand beobachtete ihn. Ein Arkonide, der ihn zufällig in der wolkenverhangenen Nacht entdeckt hatte? Vielleicht. Ebenso wahrscheinlich erschien es ihm, dass ein streunendes Tier auf ihn aufmerksam geworden war. Gab es auf dieser Welt wilde Tiere? Cenfellor drehte die spitzen Ohrmuscheln, aber er hörte nichts außer dem Säuseln des Windes.
    Zögernd blinzelte er unter den halb geschlossenen Lidern hervor.
    Finsternis herrschte. Nur dicht über dem Horizont funkelten einige ferne Sterne.
    Vor seinem inneren Auge sah er wieder die weitläufige Parklandschaft, die von einer ihm fremden, teils sehr exotischen Pflanzenwelt geprägt wurde. Die Pflanzen standen in voller Blüte, ihre vielfältigen Farben und Gerüche verwirrten die Sinne. Zugleich strahlten sie etwas aus, was Cenfellor auf dieser Welt nicht erwartet hatte:
    Friedfertigkeit.
    Dabei hatten einige Soldaten von schwierigen Verhältnissen gesprochen. Davon, dass ihr Einsatz unerlässlich sei und schon deshalb für alle gefährlich. Arkon, hatten sie behauptet, sei eine bedrohliche Welt, die Heimat von Kriegern.
    Sbindar Cenfellor machte sich gern selbst ein Bild von solchen Verhältnissen. Deshalb befand er sich auf der Kristallwelt, und entgegen allen Erwartungen gefiel ihm Arkon I. Allerdings fragte er sich inzwischen, wie er auf den Planeten gelangt war. Er entsann sich nicht, dass er ein Beiboot bestiegen hätte.
    »Du bist wach, Sbindar?«
    Die einschmeichelnd klingende, fein modulierte Stimme schreckte ihn aus

Weitere Kostenlose Bücher