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2718 – Passage nach Arkon

2718 – Passage nach Arkon

Titel: 2718 – Passage nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einmal um. Genau dort, wo er wenige Augenblicke zuvor gestanden hatte, glaubte er eine große dunkle Gestalt zu sehen.
    Sie hatte kurze, stämmige Säulenbeine und einen massigen Leib. Die überlangen Arme reichten bis zu den Knien. Der haarlose Kopf erschien ihm wie eine schwarzbraune Lederkugel. Eigentlich nahm Tormanac in dem Moment nur die drei großen Augen wahr, die ihn durchdringend fixierten. Außerdem den schmallippigen Mund, der sich leicht öffnete und amüsiert das gelbliche Gebiss mit den markanten Fangzähnen entblößte.
    Das Wesen hatte ihm hinterhergeschaut. Ein erwartungsvoller Blick?
    »Ghlesduul«, hauchte Tormanac da Hozarius. »Bald werde ich dir alles erzählen – aber vorher muss ich meine Befehle geben. Der Krieg ist da, mein Freund, ich kann ihn nicht verhindern, nur dafür sorgen, dass er schnell beendet wird.«
     
    *
     
    Es hatte keine weitere Pause mehr gegeben, die den Vizeimperator des Kristallimperiums an einen schlecht geschnittenen Film erinnerte. Immer zwei Szenen unmittelbar hintereinander, die zwar annähernd, aber keineswegs genau zusammenpassten. Die deutlich erkennen ließen, dass zwischen ihnen ein Stück fehlte – nur existierte dieses Stück nicht. Tormanac da Hozarius hätte viel für die korrekte Antwort auf seine Frage gegeben, wer oder was angefangen hatte, Bruchstücke aus seinem Leben herauszuschneiden. Vor allem, warum.
    Neue Bildsequenzen waren von »draußen« übermittelt worden.
    Allein saß der Vizeimperator an dem großen Konferenztisch. Er stützte die Ellenbogen auf der Tischplatte ab und vergrub das Gesicht halb in den Händen. Angespannt blickte er über seine Fingerspitzen hinweg auf die Holowand.
    Die Aufnahmen stammten von einer der automatischen Sonden außerhalb des Kristallschirms. Die Onryonen ignorierten die unbewaffneten kleinen Flugkörper und gingen nicht gegen sie vor. Auch das gehörte zu ihrer Machtdemonstration.
    Für die Flotteneinheiten, die noch »draußen« standen, galten schon andere Prämissen. Die Kommandanten hatten Order, nur aus sicherer Entfernung zu beobachten und keinesfalls anzugreifen.
    Tormanac war Politiker.
    Er hatte sich vorgenommen, die Belagerung auszusitzen.
    Die Daten der Sonde zeigten ihm allerdings, dass das gar nicht so leicht sein würde. Aussitzen, das bedeutete abzuwarten, bis die Gegner unverrichteter Dinge den Rückzug antraten. Aber das würde kaum der Fall sein.
    Das Schiff des Atopischen Richters war in den Kristallschirm eingeflogen und keineswegs im pararealen Resonanz-Austausch untergegangen. Vielmehr trieb die CHUVANC eine Art Tunnel durch den Kristallschirm.
    Und nicht nur das Ellipsoid drang in die modifizierte Heliopause vor. Etwa dreißig Kugelraumer der Onryonen folgten ihm.
    Tormanac reagierte umgehend. Er hätte über eine abgesicherte Konferenzschaltung mit Hyperphysikern und Dimensionsspezialisten reden können. Darauf verzichtete er jedoch bewusst und nahm lieber den Zeitverlust in Kauf, als das Risiko einzugehen, dass das Problem vorschnell bekannt wurde. In Gedanken hakte er eine Liste von Wissenschaftlern ab. Egal ob sie gerade abkömmlich waren oder nicht, er befahl sie zu sich in den Kristallpalast.
    Zwei der Kapazitäten, der Multidim-Physiker Kors Tamarol sowie ein Dozent für Anwendungsanalyse im Bereich der Pararealität, arbeiteten in ihren Forschungslabors in den subplanetaren Geschossen des Palastes. Beide kamen sehr schnell in den Bmerasath-Konferenzsaal, umhüllt von feldenergetischen Antigravsphären, die ihnen den raschen Transport erlaubt hatten.
    Die von außerhalb angeforderten Kapazitäten nutzten die Transmitterverbindungen. Nicht einmal eine viertel Tonta war vergangen, da traf der letzte Spezialist, ein Ara, über Käfigtransmitter ein.
    Tormanac da Hozarius begrüßte jeden sofort persönlich und brachte das Problem zur Sprache.
    »Wir können den Ort, an dem das Raumschiff des Richters innerhalb des Systems erscheinen wird, nicht berechnen«, stellte der Multidim-Physiker nach einem von allen Beteiligten erregt geführten Wortwechsel fest. »Das ist unmöglich. Ohnehin würden die von der Sonde übermittelten Daten keine Berechnung zulassen. Selbst wenn wir Forschungsschiffe in die entstandene Schneise hineinschicken könnten ...«
    »Das ist in jeder Hinsicht ausgeschlossen!«, unterbrach der Vizeimperator. »Wir brauchen eine schnelle Lösung, sei sie noch so banal und improvisiert.«
    »Was wir tun sollen, erinnert mich an den terranischen Zauberlehrling«, wandte

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