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2718 – Passage nach Arkon

2718 – Passage nach Arkon

Titel: 2718 – Passage nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kelchetage. Er stand vor den Hallen der Geschichte, in denen die markanten Wendepunkte und wichtigsten Ereignisse des Tai Ark'Tussan konserviert waren. Bild; Ton; alles, nur keine Gefühle. Die musste sich jeder Besucher der Ausstellung eigenständig erarbeiten.
    Tormanac da Hozarius lachte verhalten. Das alles wusste er, und er hätte mit verbundenen Augen die angrenzende Galerie der Imperatoren gefunden. Jeder Schritt dorthin war in seinem Gedächtnis eingeprägt. In der Galerie standen die Büsten der Höchstedlen, denen Arkons Thron einst gehört hatte. Von Gwalon I. bis zum fünfhundertsten Zhdopanthi, Imperator Bostich I., waren sie versammelt.
    Er hätte die Imperatoren aufzählen können, einen nach dem anderen. Sich daran erinnern, wie er in die Halle gelangt war, das konnte er indes nicht.
    »Ghlesduul«, murmelte er. Eigentlich bewegte er nur die Lippen, und kein Laut drang aus seinem Mund. »Du bist stets mein Vertrauter gewesen, mein Leibwächter – mein Lehrer. Über kurz oder lang ... werde ich dem hier nicht länger gewachsen sein. Die Krankheit wird mich auffressen.«
    Ein Ruck ging durch seinen Körper. Tormanac versteifte sich.
    Ein wenig verständnislos schaute er hinüber zur Galerie der Imperatoren. Eben noch war er im Laufschritt durch die Halle geeilt. Warum er plötzlich stehen geblieben war, dafür hatte er keine Erklärung.
    Eine Pause, schon wieder. Ein weiterer dieser elenden kurzen Aussetzer, als schalte sein Gehirn für wenige Millitontas einfach ab. Was tat es während dieser Zeit? Bei einer Positronik hätte er Erklärungen parat gehabt. Jeder Rechner rekonfigurierte sich hin und wieder, nahm neue Komponenten auf, glich Daten ab oder lagerte überholte Informationen aus. Was machte sein Gehirn?
    Vielleicht würde er eines Tages erkennen müssen, dass er sich selbst fremd geworden war? Was dann?
    Tormanac stutzte. Er wandte sich um, weil er sich plötzlich beobachtet fühlte. Sein Blick sprang zwischen den mächtigen Stützsäulen hin und her. Die Weite des Kristallpalasts erschreckte ihn ein wenig. Aber wusste er das nicht schon immer? Gos'Khasurn war ein riesiger Trichterbau, den oft genug die Wolken umflossen, einen Kilometer hoch und am oberen Abschluss eineinhalb Kilometer durchmessend. Ein Koloss, dessen Außenstruktur wie ein riesiger Diamant glitzerte und gleißte.
    Urplötzlich war die schon verloren geglaubte Erinnerung wieder da. Tormanac atmete erleichtert auf.
    Er war auf dem Weg zum Bmerasath-Konferenzsaal gewesen, dem traditionellen Tagungsort des Zwölferrats, als ihn die Pause gestoppt hatte. Im Konferenzsaal hatte er sein Hauptbüro eingerichtet, wenigstens für die Zeit, in der die Krise bestand. Was anfangs wieder einmal nach einem eher terranischen Problem ausgesehen hatte, weitete sich mittlerweile aus.
    Achtzigtausend Raumschiffe der Onryonen belagerten das Arkon-System. Nur der Kristallschirm hinderte sie daran, über Tiga Ranton, den drei Arkon-Welten, zu erscheinen.
    Wovor uns die She'Huhan bewahren mögen!
    Erhörten die Sternengötter seinen Ruf? Es sah nicht danach aus. Eben erst, als er die Halle betreten hatte, war er über die neueste Entwicklung am Rand des Systems informiert worden. Eine Unmöglichkeit hatte der Kommunikator an seinem Revers da ausgespuckt.
    Nicht nur, dass die CHUVANC des Atopischen Richters vor wenigen Zentitontas in den Kristallschirm eingedrungen sein sollte, angeblich folgten schon die ersten Kugelraumer der Onryonen dem mächtigen Schiff.
    Kein Wunder, dass sein Gehirn mit einer Pause reagiert hatte.
    Jetzt war es wieder klar.
    Tormanac da Hozarius griff an sein Revers. »Befehlsübermittlung an die Robotflotte!«, sagte er hart. »Fünfundvierzigtausend Einheiten erhalten Order, das System zu verlassen und die Aggressoren anzugreifen!«
    Das war der Befehl, den er schon vorhin hatte geben wollen, bevor ihn die Pause überrascht hatte. Die Weiterleitung erfolgte automatisch, die Auswahl der angesprochenen Robotraumer blieb den positronischen Systemen vorbehalten.
    Er dachte zugleich an die in Alarmbereitschaft stehenden Schiffe der Heimatflotte. Vierzigtausend Einheiten waren sofort einsatzbereit. Die Mannschaften würden nicht unbedingt akzeptieren, dass er der Robotflotte den Vorrang gab. Ein solcher Protest war ihm egal. Im schlimmsten Fall würden alle früh genug mit dem Tod konfrontiert werden.
    Tormanac eilte weiter. Er war entsetzt und verwirrt, aber auch zu allem entschlossen.
    Am Ende der Halle wandte er sich noch

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