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2720 – Im Stern von Apsuma

2720 – Im Stern von Apsuma

Titel: 2720 – Im Stern von Apsuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Oberhand, wenn es ernst wurde.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste sich von den Schlafteilern töten lassen, solange sein Ghyrd noch durch den Verschluss gesichert war, sonst würden seine Arme wieder die Kontrolle übernehmen. Sie waren jedenfalls nicht bereit, einfach so zu sterben.
    Die Schlafteiler hatten sich mittlerweile auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt und ihn umzingelt. Sie würden ihn gleichzeitig von mehreren Seiten angreifen, verhindern, dass er sich irgendwie von seinem Ghyrd befreite, und ihn töten.
    Schechter sollte es recht sein. Er wartete ruhig ab.
    Diesmal gab es kein Zögern, kein Festhalten an einer sinnlosen Vereinbarung, sich nicht gegenseitig anzugreifen. Diesmal machten sie kurzen Prozess.
    Ein Schlafteiler gab ein Zeichen, und sie drangen von allen Seiten auf ihn ein, fielen gleichzeitig über ihn her. Zwei von ihnen hielten ihn an den Schultern fest, zwei andere blieben hinter ihm, sorgten dafür, dass sein Ghyrd sich nicht öffnete. Die drei anderen traten vor ihn. Erste Faustschläge prasselten auf ihn ein.
    Er versuchte, seinen Geist vom Körper zu trennen, um so wenig wie möglich von den Schmerzen an sich herankommen zu lassen. Bald würde es vorbei sein. Er würde sterben, und ...
     
    *
     
    ... und das Eis brach auf.
    Nur undeutlich sah Schechter, wie ein Dornwurm durch die Oberfläche brach. Die vorderen zwei Meter seines gewaltigen Körpers schossen hoch in die Luft, schwankten drohend nach rechts, nach links. Der Wurm orientierte sich, sondierte die Lage.
    Dann stieß er zu.
    Die Spitze des Dorns, der den Kopf des Wurms bildete, bohrte sich in den Rücken eines der Tefroder, die auf Schechter einschlugen. Erst in diesem Moment bemerkten die anderen die Gefahr, in der sie schwebten, und ließen ihn los. Bevor sie sich zur Flucht wenden konnten, rieb Schechter den Rücken an einem der Häftlinge und drehte sich dabei geschickt.
    Der Verschluss des Ghyrds sprang klickend auf.
    Schechter war bereit zu sterben – durch die Hand eines seiner Mithäftlinge, die er dadurch vor dem Tod bewahrte. Aber nicht durch den Dorn eines künstlichen Technogeschöpfs, das dazu beitrug, Holosker zu einem ausbruchssicheren Gefängnis zu machen. Nicht durch ein Werkzeug der Obrigkeit, das dermaßen grausam gegenüber den Häftlingen eingesetzt wurde.
    Ein Donnern erfüllte die Luft. Eisbrocken wurden meterhoch davongeschleudert. Ein zweiter Dornwurm brach aus dem Eis, dann ein dritter. Hatte der erste sich noch herangeschlichen und seinen Thermostrahler benutzt, um sich unbemerkt unter dem Eis zu nähern, war das Überraschungsmoment nun verflogen. Die beiden anderen Technokreaturen stürzten sich mit brachialer Gewalt auf die Gruppe.
    Seine Mitgefangenen warfen sich herum, liefen Hals über Kopf davon. Aber es gab kein Entkommen. In dem Augenblick, in dem der erste Dornwurm an der Oberfläche aufgetaucht war, war ihr Schicksal besiegelt gewesen.
    Das zweite Technogeschöpf bohrte seinen Dorn zwischen die Beine eines fliehenden Tefroders, riss den Körper hoch und saugte ihm die verwertbaren Teile aus. Die Bewegungen des Häftlings wurden schnell schwächer, erstarben dann ganz.
    Das dritte schoss vollständig aus dem Eismantel, schlitterte über die glatte Oberfläche, prallte gegen zwei fliehende Tefroder und holte sie von den Beinen. Blitzschnell machte es sich dann mit seinem Kopf ans Werk.
    Schechter drehte und wand sich. Endlich löste sich der Ghyrd. Normalerweise reichte eine leichte Bewegung mit der gefesselten Hand, um die Zwangsjacke abzustreifen, aber das hatte der zusätzliche Verschluss verhindert. Zwei schnelle Bewegungen, und Schechter war frei.
    In dem heillosen Chaos achtete niemand auf ihn. Seine Arme peitschten durch die Luft, und die Zehntausende von mikrofeinen Fasern, aus denen sie bestanden, konfigurierten sich bereits neu.
    Sie schlugen in den lang gestreckten Körper eines Dornwurms. Scharfe, diamantharte Zacken sägten sich rasend schnell in die metallene Haut der Technokreatur und rissen sie auf. Das künstliche Geschöpf versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, doch die winzigen Dornen von Schechters Armen frästen sich dabei nur tiefer in seinen Leib.
    Aus den Augenwinkeln sah Schechter, dass die beiden anderen Dornwürmer ihr Werk mittlerweile vollendet hatten. Von den Tefrodern, die mit ihm auf das Picknick gegangen waren, lebte keiner mehr. Schlaff wie billige Puppen, bei denen die Füllung zusammengefallen war, lagen die Leichen auf dem Eis.
    Das Ende

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