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2720 – Im Stern von Apsuma

2720 – Im Stern von Apsuma

Titel: 2720 – Im Stern von Apsuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm vor seinem Abflug von Pector gegeben hatte. Sie stammte von einem ihm unbekannten Tefroder und besagte, dass die Waffe abholbereit sei.
    Wobei abholbereit in seinen Ohren vielleicht etwas zu optimistisch klang. Es war durchaus möglich, hatte Kelen-Setre anklingen lassen, dass die Waffe ihren Einsatz verweigerte. Und ebenfalls, dass das Abholen der Waffe und ihr Transport lebensgefährlich seien.
    Aber das Siegel des Sorgfaltsministeriums war der Nachricht angefügt, und damit war die Mission zumindest theoretisch zu schaffen. Ein genauer Zeitplan hatte ebenfalls beigelegen.
    Gador-Athinas hatte nur kurz darüber nachgedacht. Seine Gedanken galten in erster Linie seiner Frau und seinem Sohn. Denjenigen, die sein Leben lebenswert gemacht hatten.
    Dann hatte er sich an die Umsetzung des Plans gemacht. Die Folgen waren ihm gleichgültig. Er hatte nichts mehr zu verlieren.
    Das, was seinem Leben einmal einen Sinn gegeben hatte, hatte er längst verloren.
     
    *
     
    Gador-Athinas sah wieder auf das Ortungsholo, und nun schälte sich langsam ein winziger Punkt aus der Finsternis des Alls und rundete sich zusehends.
    Aunna. Er hatte sein Ziel erreicht.
    Natürlich hatte er sich mit dieser Welt zumindest theoretisch vertraut gemacht.
    Der neunte Planet des Helitas-Systems war ein ungastlicher, ja ein lebensgefährlicher Ort. Er verfügte über einen großen Kern aus Silikatgestein, der von mehreren Schichten Wassereis umgeben war. Die äußere Schicht dieses Mantels bestand aus Eis und Methanhydrat und war etwa 80 Kilometer dick, die innere bildete Hochdruckeis.
    Zwischen diesen beiden Schichten dehnte sich ein Ozean aus flüssigem Wasser aus. Das Ammoniak, das zu etwa zehn Prozent enthalten war, wirkte durch die Gefrierpunktabsenkung wie ein Frostschutzmittel und sorgte in Verbindung mit dem hohen Druck dafür, dass das Wasser auch bei einer Temperatur von etwa minus 20 Grad Celsius flüssig blieb. Im Gegensatz zu einigen größeren Monden des Systems gab es bei Aunna keine Erwärmung durch Gezeitenreibung, wohl aber eine Energiefreisetzung beim Zerfall von radioaktiven Elementen in Kern und Mantel.
    Wegen dieses inneren Ozeans hatte Aunna eine vergleichsweise hohe Krustenbeweglichkeit. Bei dem Planeten gab es mehrere tektonische Großstrukturen, und Kryovulkanismus war eher die Regel als die Ausnahme. Die Eisvulkane spuckten eine meist zähflüssige Masse an die Oberfläche aus, die aus Wasser, Ammoniak und kohlenwasserstoffhaltigen Gemischen bestand. Ihr Gefrierpunkt lag weit unter dem von Wasser, sodass sie kurzzeitig an der Oberfläche fließen konnte.
    Aunna verfügte über eine Stickstoffatmosphäre, die aus Ammoniak entstanden war, das aus dem Planeten ausgaste. Durch energiereiche UV-Anteile der Sonnenstrahlung wurde es in Stickstoff- und Wasserstoffatome aufgespalten, die sich sofort zu Stickstoff- und Wasserstoffmolekülen verbanden. Während der schwere Stickstoff unter das leichtere Ammoniak sank, entwich der extrem leichte Wasserstoff in den Weltraum. Er konnte sich wegen der geringen Anziehungskraft nicht auf dem Planeten ansammeln.
    Die Grenze der Troposphäre mit dem Temperaturminimum der Atmosphäre bei minus 200 Grad Celsius befand sich in einer Höhe von 45 Kilometern. Darüber stieg die Temperatur wieder an und erreichte bei 500 Kilometern Höhe Werte von minus 120 Grad Celsius. Die Ionosphäre war komplexer als bei anderen Planeten. Ihre Hauptzone befand sich in einer Höhe von 1200 Kilometern.
    Der atmosphärische Kreislauf, also die Verdunstung und das Herabregnen, Sammeln und Fließen von Kohlenwasserstoffen, prägte die eisige Oberfläche in ähnlicher Weise, wie auf Sauerstoffwelten Wasser die Silikatgesteine formte. Da sich flüssiges Methan erosiv in die Eisoberfläche schnitt und ein hügelig-bergiges Relief bildete, gab es ganze Flusssysteme. Die Flüssigkeiten in den Seen waren relativ durchsichtig, sodass Gador-Athinas auf den Holos in diese Gewässer blicken konnte wie in ein klares Gewässer.
    Die Raumstation AUN-5 kam in Sicht, ursprünglich ein Schlachtkreuzer von 600 Metern Durchmesser, den man ausgeschlachtet und umgebaut hatte und der Aunna im geostationären Orbit umkreiste. Gador-Athinas schaltete eine Verbindung.
    Es dauerte eine geraume Weile, bis sich ein gelangweilter Bürokrat meldete. »Wie kann ich dir helfen?«, fragte er unfreundlich.
    Gador-Athinas merkte, wie die Anspannung von ihm abfiel, nun, da er endlich aktiv werden konnte. »Ich bin im Auftrag des

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