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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zumindest nicht direkt. Es würde am nächsten Tag, während der Zeremonie, allerdings durchaus als Fanal dastehen und die Dinge in eine bestimmte Richtung lenken.
    Schechters Magen gab ein Gluckern von sich. So laut, dass sich einige der Besucher zu ihm umdrehten. Der Tomopat setzte das verlegene Lächeln auf, das er mit der Biomaske stundenlang geübt hatte. »Wo ist die nächste Toilette?«, fragte er AFFE-7.
    Der Roboter machte noch einen Scherz darüber, dass Schechters plötzliches Bedürfnis doch hoffentlich nichts mit der Qualität von AFFES Vortrag zu tun habe.
    Der Tomopat antwortete mit neuerlichem Magengluckern und verlegenem Lächeln.
    AFFE erkannte offenbar, dass er sich besser weitere Witze verkniff, wenn er eine peinliche Situation vermeiden wollte, und wies Schechter den Weg. Schechter wunderte sich nicht, dass sogar vor der Toilettentür ein Wachmann stand.
    Vier Minuten später verließ er erleichtert die Toilette. Die Besuchergruppe tummelte sich im Gang vor der Tür und wartete auf ihn.
    Er hatte den Zweck der Besichtigung hinter sich gebracht. Der Tropfen hatte sich mit einem spürbaren Brennen aus seinem Körper verabschiedet – ein unangenehmes, aber notwendiges Vorgehen, um sicherzustellen, ihn wirklich losgeworden zu sein – und befand sich auf dem Weg in das Abwasser- und Aufbereitungssystem des Sterns von Apsuma.
    Er würde nicht hinausgespült werden.
    Schechter war klar, dass ein Sicherheitssystem sogar in den Sanitären Abwasserbereichen nach Bomben oder sonstiger höherwertiger Technik suchte, sie identifizierte und aussortierte. Den Tropfen jedoch würde es übersehen, denn in ihm schwammen winzige, für sich genommen harmlose technische Bauteile, insgesamt nicht größer als wenige Millimeter.
    Ihre Harmlosigkeit würden sie erst verlieren, wenn sie sich zu gegebener Zeit zusammenfügten, Material aus den Rohren sammelten und in ihre Struktur einbauten.
    Schechter hatte dem Tamaron, wenn man so wollte, ein Ei gelegt.
     
    *
     
    Die Besichtigung dauerte bis kurz nach elf Uhr.
    Schechter beeilte sich, zum Hotel Laumhus Gäste zu kommen, um seinem Plan dort einen weiteren Baustein hinzuzufügen.
    Er ging in seine Suite und bestellte beim Zimmerservice ein Filet vom Zirganto-Rind an Mechtel-Creme-Schäumchen, serviert auf geschmolzenen Rüben. Das Gericht selbst war ihm völlig gleichgültig, auf die Beilage kam es ihm an. Beim prinzipiell eher zähen Zirganto-Rind eignete sich das Besteck sicher für Schechters Zwecke.
    Tatsächlich. Das Essen kam schon nach zwanzig Minuten, liebevoll angerichtet auf einer kristallenen Platte. Daneben lag ein scharfes Messer. Hoteleigentum, wie sich später leicht feststellen lassen würde.
    Der Tomopat zog die Schuhe aus, nahm das Messer prüfend zwischen die Zehen des linken Fußes, befand es für geeignet, legte einen Strahler griffbereit und wartete ab. Dabei aß er die Mahlzeit. Sie war unnötig affektiert zubereitet, die Portion zu klein.
    Noch immer übertrug die winzige Sonde, die Schechter vor drei Tagen im Gang angebracht hatte, was sich vor Boocor Vazurs Zimmertür abspielte. Eine Schutzprogrammierung verhinderte, dass die täglichen Reinigungsroboter sie entdeckten; sie löste sich dann stets von ihrem Platz und versteckte sich selbstständig an einem geeigneten Ort, ehe sie wieder zurückkehren konnte.
    Wenn Schechter in Holosker eines gelernt hatte, war es Geduld, eine Fähigkeit, die ihn vor seinem Gefängnisaufenthalt nicht sonderlich ausgezeichnet hatte. Von dieser Tugend benötigte er an diesem 11. Oktober reichlich, denn die Agenten der Gläsernen Insel tauchten erst am späten Nachmittag auf, um Boocor Vazur zu verhaften.
    Sie kamen zu viert. In ihren Händen lagen Strahler, die keinen Zweifel daran aufkommen ließen, wie ernst sie ihren Auftrag nahmen. Wahrscheinlich lag für sie eine Eliminierung der Zielperson durchaus im Bereich des Möglichen.
    Zwei der Männer hielten etwas Abstand, die beiden anderen stellten sich direkt vor Boocor Vazurs Tür. Sie klopften.
    Ein paar Sekunden vergingen, bis die gedämpfte Stimme des Killers erklang. »Wer ist da?«
    »Zimmerservice«, antwortete ein bulliger Kerl mit kräftigem Nacken – nur dass er es nicht selbst aussprach. Das Wort klang flötend wie das Zimmermädchen, das Vazur jeden Tag das Essen brachte. Offenbar handelte es sich um eine einfache Sprachaufzeichnung. Ob die Hotelleitung wohl von der Gläsernen Insel eingeweiht worden war?
    Nun wurde Schechter auch klar, warum der

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