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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zugriff erst so spät erfolgte: Die Agenten hatten gewartet, bis der Killer eine Mahlzeit bestellte. Der Tomopat kannte die alte Regel: Die ideale Möglichkeit, die Zielperson zu überraschen, kam, wenn diese sich in Sicherheit wiegte.
    Schechter griff mit den Zehen das Messer. Seine echten Arme mussten für die kommenden etwa zwei Minuten nicht in Aktion treten, es wäre zu auffällig gewesen. Er durfte keine Spuren hinterlassen, die auf ihn hinwiesen.
    Aus dem Augenwinkel sah er noch in der Übertragung der Sonde, wie Vazur alias Jaren Meveers die Tür seiner Suite öffnete. Da stürzte der Tomopat bereits auf den Hotelflur.
    »Du wirst mitkommen«, sagte der bullige Agent, die Waffe auf den Kopf des Killers gerichtet. »Wenn du irgendwelche Dummheiten machst, stirbst du.«
    Oh ja, sie nahmen ihren Auftrag sehr ernst und gingen nicht zimperlich vor.
    Genau wie Schechter. Dem einen Agenten brach er im Vorbeigehen mit den künstlichen Armen das Genick – sein erster Mord mit diesen Bioprothesen. Sie funktionierten zufriedenstellend und würden keine verwertbaren Spuren – wie etwa Fingerabdrücke – hinterlassen.
    Boocor Vazur schlug dem zweiten Agenten die Waffenhand weg. Ein grell leuchtender Strahlerschuss jagte in die Suite Nummer 530, etwas klirrte darin, ein Klatschen folgte. Da war Schechter heran und schnitt mit dem scharfen Hotelmesser die Kehle des Mannes durch.
    Natürlich schossen inzwischen die beiden Agenten, die etwas abseits geblieben waren. Sie hätten Boocor Vazur wahrscheinlich sogar erwischt, wenn der Tomopat ihn nicht zurück in seine Suite gestoßen hätte. Der Killer landete in einer Wasserpfütze. Seltsam, dachte Schechter beiläufig.
    Er selbst entging dem Schuss, indem er nicht etwa floh, sondern zum Angriff überging, und das dicht über dem Boden. Er warf sich hin, überschlug sich zweimal in der Art einer Rolle und schnitt in derselben Bewegung dem Schützen die Fußsehne durch. Der Mann schrie und stürzte auf seinen Kollegen, was dessen Schicksal besiegelte, denn schon war Schechter heran.
    Es ging schnell.
    Keiner der beiden litt länger als zehn Sekunden. Wozu auch? Sie verdienten den Tod eigentlich nicht, waren lediglich zur falschen Zeit in den falschen Einsatz geschickt worden. Notwendige Opfer auf dem Weg zu Vetris-Molaud.
    Schechter packte die Leichen und schleifte sie in Boocor Vazurs Suite. Dort angekommen, schloss er die Tür hinter sich. Natürlich lag der Killer nicht mehr am Boden. Er starrte den Tomopaten aus großen Augen an, die Füße in der riesigen Wasserlache. Ein Fisch zappelte daneben, und eine stachelige faustgroße Kugel hing in den Fasern des vollgesaugten Teppichs fest und bewegte sich träge.
    Der erste Schuss in den Raum hatte ein gewaltiges Aquarium zerstört, dessen Inhalt sich immer weiter in der Suite verbreitete. Ein krebsartiges Geschöpf klackerte mit zwei großen Scheren und gab Laute von sich, die fast wie Worte klangen, wie bizarre Fragen: Ram-da-Flam? Ba-da-Tram?
    Boocor Vazur fand nach der letzten Minute, die sein Leben von Grund an auf den Kopf gestellt hatte, erstaunlich schnell die Fassung wieder. Sein Blick streifte die vier Leichen, wie um sich zu vergewissern, ob sie auch tatsächlich tot waren und tot bleiben würden.
    Selbstverständlich regten sie sich nicht mehr. Schechter beging keine Fehler.
    Danach stellte Vazur die Frage, die nur fast die sinnvollste in seiner Lage war: »Wer bist du?«
    »Später«, sagte Schechter. »Verschwinden wir von hier.«
    »Wieso sollte ich dir vertrauen?«
    »Weil die Gläserne Insel dich ohne mein Eingreifen jetzt entweder in ihrer Gewalt oder bereits getötet hätte.«
    »Klingt nach einem guten Argument.« Eins der krebsartigen Tiere schnitt mit seiner Schere in Boocor Vazurs Schuh. Der Killer schüttelte es ab und zertrat es. »Gehen wir!«
    Schechter ließ das Messer, mit dem er drei der vier Agenten getötet hatte, in der Suite zurück. Es würde womöglich für etwas Verwirrung sorgen.
    Der Tomopat hatte keinen Tropfen Blut abbekommen, darauf hatte er penibel geachtet. Vazur war nass vom Wasser des Aquariums – eine Unwägbarkeit, wie man sie nie völlig ausschließen konnte. Aber das sollte draußen keine besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen; es regnete. Eine Menge Leute würden nass sein.
    Sie verließen die Suite. Im Flur davor hielt sich niemand auf.
    Noch nicht.
    Es hatte einen Schrei gegeben, und sowohl die Wände als auch der Boden im Flur blieben blutverschmiert zurück. Die

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