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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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höchst anstrebsames Ziel.«
    »Sie wollen eine Diktatur! Wie kannst du sie noch immer verteidigen?!«
    Antonin schüttelte den Kopf, ganz der Vater, der ein kleines Mädchen tadelte. So hatte er sie angesehen, wenn sie den Teller nicht hatte leer essen wollen. Bloß dass auf diesem Teller an diesem Tag die Versklavung der Milchstraße lag.
    Die Bewegung machte Pri so wütend, dass sie noch einen Schritt vorging. Am liebsten hätte sie Antonins Schultern gepackt und ihn geschüttelt, bis er begriff, was die Onryonen wirklich taten.
    Sie standen nun so nah, dass sie einander hätten berühren können. Aber Anstalten dazu machte keiner.
    Pri fühlte sich in der Zeit eingefroren. Sie sah in dieses Gesicht, das sie irgendwann geliebt haben musste, und spürte den Verrat tiefer denn je. »Golo hatte recht. Mit allem.«
    Es erstaunte sie, dass Antonin darauf keine Regung zeigte, nicht einmal ein Verdrehen der Augen, weil es immer dasselbe war, was sie ihm sagte. Irgendwann war es in der Vergangenheit jedes Mal darauf hinausgelaufen, dass Pri Golo, ihren zweiten Vater, ins Spiel gebracht hatte, um Antonin zu verletzen. Weil sie sich verzweifelt wünschte, dass Antonin Golo ähnlich wäre. Ein Wunsch, dessen Erfüllung so fern blieb wie Terra samt der Freiheit.
    Sie war weiter davon fort als je zuvor. Die Erkenntnis traf sie unvorbereitet, aber Pri war nicht dumm. Sie wusste, wann sie verloren hatte.
    Pri wandte sich ab. »Es war ein Fehler, zu dir zu wollen. Es hat sich nichts geändert. Und wahrscheinlich wird es das auch nicht mehr.«
    Was hatte sie gedacht? Dass Antonin und sie sich im Angesicht des nahenden Todes aussöhnen würden? Dass sie sich in die Arme schlossen und das, was war, vergeben und vergessen sein könnte? Ihre Fronten waren verhärteter denn je.
    Als sie ging, wunderte sie sich, dass ihr Vater sie nicht aufhielt. Zumindest den Willen zur notfallmäßigen Zusammenarbeit schien er ernst zu meinen, sonst er hätte er sie vermutlich weder empfangen noch entkommen lassen.
    Beim Hinausgehen hob sie den Arm und sah auf die Uhr im Multifunktionsgerät. Viereinhalb Minuten. Sie hatte nicht einmal die Hälfte der Zeit durchgestanden, die ihr Vater ihr bewilligt hatte.
     
    *
     
    Raphal Shilo ging im Licht des Häusermeers die Straßen entlang. Er hatte mehrere Blocks zwischen sich und das Flip gebracht, doch sein eigentliches Ziel lag gut zwei Kilometer entfernt. Shilo nahm Umwege, tauchte hinab in die Tiefen Luna Citys und vergewisserte sich immer wieder, dass ihm niemand folgte.
    Das Treffen mit Hannacoy und diesem Khelay hing ihm nach. Ein lunageborener Onryone, der sich aufspielte, als gehöre der Mond ihm. Was für eine Anmaßung! Am liebsten hätte Raphal dem Onryonen einen Strahlerschuss in den Kopf verpasst, mitten in das hell flimmernde Emot.
    Er dachte an seine Mutter, die im Mondgefängnis vor wenigen Monaten an einer eigentlich zu heilenden Krebsart gestorben war. Die Gefangenschaft hatte sie demotiviert, ihr die Freude am Leben genommen. Ihr innigster Wunsch, noch einmal mit ihrer Schwester auf Terra zu sprechen, hatte sich nicht erfüllt. Dabei wäre es möglich gewesen, wenn die Onryonen eine Strukturlücke in den Repulsorwall geschaltet hätten. Aber diese Monster kannten keine Gnade. Sie hatten Familien zerrissen und spielten Götter, denen es freistand, über das Schicksal der Lunarer wie über Puppen zu entscheiden.
    Er eilte eine lange Röhre entlang, die unterirdisch von einem der Wasserreservoirs wegführte. Seine Füße schmerzten. Raphal beachtete es kaum, es war eine Randnotiz seiner Wahrnehmung. Zielstrebig lief er weiter, rannte stellenweise, um zu der vereinbarten Verabredung nicht zu spät zu kommen.
    Zwar wusste Raphal, dass Mathieu warten würde – Mathieu vergaß die Zeit vermutlich selbst dann noch, wenn der Repulsorwall kollabierte –, aber er wollte Antworten. Seit sie im Dhalaam-System angekommen waren, quälten ihn die Fragen.
    Fragen, die er mit Pri Sipiera nicht diskutieren wollte. Er schätzte Pri, aber er vertraute ihr nicht. Sie tat zu wenig, und sie hatte zu wenig getan. Wenn sie die Zeit nach Angh Pegolas Tod tatsächlich genutzt hätte, wie sie es versprochen hatte, dann wäre es niemals so weit gekommen. Es gab genug Leute im Widerstand wie ihn, Angh oder Quinta Weienater, die bereit waren, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
    Raphal nahm eine Metalltreppe nach oben, kam in eine Etage unter der Oberfläche und hastete weiter hinauf ins Freie.
    Vor ihm mündete der

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