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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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legte es zwischen ihnen auf der Tischplatte ab. Ein Störgerät, das ein Abhören unmöglich machte.
    »Worum geht es?«, fragte Pri.
    »Das ... ist kompliziert. Ich brauche deine Hilfe, Pri.«
    »Sag einfach, was du willst.«
    »Okay.« Raphal überprüfte die Funktionseinstellung des Kästchens vor ihnen auf dem Tisch. »Also ... Wegen unserer besonderen Lage war ich bei Cort.«
    »Dem Verrückten auf Arastimulanz?«
    »Er ist nicht verrückt. Mathieu Cort ist ein Genie.«
    Pri machte eine besänftigende Handbewegung. »Ja, er ist ein Genie. Wenn die Onryonen nicht wären, wäre er wohl einer der großen Nathanologen geworden. Und du hast ihn die Lage analysieren lassen?«
    »Ja.« Raphal beugte sich vor. Trotz des technischen Schutzes sprach er leise. »Pri, die Onryonen wollen Toufec und Pazuzu. Wir müssen zusehen, dass wir beide schützen. Wenn dieses Raumschiff – diese Sonde – startet, brauchen wir ein Sicherheits-Back-up.«
    Pri spürte, wie sich Fältchen zwischen ihren Augenbrauen bildeten. »Grundsätzlich bin ich deiner Meinung. Den Onryonen ist nicht zu trauen. Was schlägst du vor?«
    Raphal sah erleichtert aus. »Einen Käfigtransmitter. Wenn es brenzlig wird, können wir Toufec in Sicherheit bringen. Und dich auch.«
    »Wenn wir im Raum einen Transmitter installieren, wird die Gegenseite auch einen haben wollen.«
    »Soll sie doch. Hauptsache, wir können Pazuzu beschützen, wenn es sein muss, und Toufec samt dem Nanogentenschwarm an einen Ort abstrahlen, der den Onryonen unbekannt ist.«
    Pri nickte langsam. »Können wir machen. Es wird interessant sein, ob die Onryonen darauf eingehen oder nicht.« Sie musterte Raphal aus den Augenwinkeln. Irgendetwas sagte ihr, dass er etwas vor ihr verschwieg. Sollte sie nachbohren? »Was sagt denn Mathieu Cort? Was interpretiert der große Kybernetiker?«
    Einen Moment zeigte sich Ärger auf Raphals Gesicht, doch der Eindruck war so schnell verschwunden, dass Pri an ihrer Wahrnehmung zweifelte. Dann lehnte sich Raphal noch weiter vor und berichtete, was der Kokointerpreter zu sagen hatte.
     
    *
     
    Toufec setzte sich auf ein violettes Sitzkissen in seiner Unterkunft in der Beer & Mädler-Universität. Das kleine Zimmer war ihm Zuflucht und Schutz zugleich, und er hoffte, dass die Onryonen seinen Weg dorthin nicht verfolgt hatten.
    Er blickte auf die eckige Tischfläche, die im schwachen Kunstlicht schimmerte. Sie bestand aus Perlmuttimitat, war wie ein Schachbrett gemustert.
    Auf dem Tisch stand die Flasche, die entfernt einer Öllampe ähnelte, zugleich aber auch einem Hightech-Gerät. Und doch war sie mehr. »Pazuzu?«
    Aus der Öffnung strömten Nanogenten, breiteten sich wie Rauch aus und formten eine menschliche Gestalt nach, die durchsichtig blieb. Pazuzu sah Toufec aus großen Opalaugen an. »Ja?«
    »Du wirst dich wieder aufteilen müssen. Wenn du die Sonde formst, gibt es für diesen Teil kein Zurück. Es wird unmöglich sein, den Neutronenstern zu verlassen und Luna zu erreichen. Du wirst den Sondenanteil unwiderruflich verlieren.«
    »Du weißt, dass mir das nichts ausmacht. Wir reden über einen Teil, der weit von einer kritischen Masse entfernt liegt.«
    Toufec kratzte sich am Bart. »Es fühlt sich trotzdem so an, als würde ich dieses Mal zu viel verlangen.« Pazuzu war mehr für ihn als eine Maschine. Es gab Momente, in denen er das vergaß. Aber immer, wenn er an Aures zurückdachte, wusste er es wieder.
    Der Nanodschinn lächelte. Ehe er sprach, bewegten sich seine Lippen. »Das tust du nicht. Im Gegenteil. Ich habe mir in der letzten Zeit viele Fragen gestellt. Vielleicht finde ich nun Antworten.«
    »Was für Fragen?«
    Pazuzu hob eine durchscheinende Hand. »Gedankenfunken. Sie sind unwichtig.«
    Das Gefühl hatte Toufec ganz und gar nicht. »Ich will es hören. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viel zu wenig geredet.«
    »Wir reden seit Aures wenig.«
    »Ja.« Toufec dachte an die außergewöhnliche Stadt auf Sanhaba in der Zwerggalaxis Ecloos, auf die Delorian Rhodan ihn vor langer Zeit gebracht hatte. An den roten, riesigen Mond, das Wasser, das keines war, und die Gebäude, die wie Früchte aus dem Boden wuchsen. Aures war lebendige Technologie. Auch Pazuzu war ein Teil dieser Stadt gewesen. Wie Aures enthielt er einen Lebensfunken. Eine Seele. Zumindest hatte Toufec es damals so empfunden. Pazuzu war sein Mentor und Freund gewesen. Wenn Delorian Rhodan abwesend gewesen war – Pazuzu war da gewesen. Treu und

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