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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde er einen Weg nehmen, der zurück zum Synapsenpriorat führte.
    Kemeny sah ihm nach. Die Zweckgemeinschaft löste sich auf.
    Hannacoy hielt Wort. Sie hatten freies Geleit. Pri führte sie an, zurück in die sublunaren Ebenen und in den Widerstand.

14.
    Gedankenfeuer
     
    Pri Sipiera ging voraus, durch den Kern NATHANS, zwei Kilometer unter der Mondoberfläche, zu dessen Privatgemächern. Ihr folgten Toufec, Shanda und Fionn Kemeny. Sie passierten riesige Positronikblöcke und Energiemeiler, die mal einen, mal zwanzig Meter aufragten. Die vertraute Musik NATHANS lag in ihren Ohren. Das zum Lied erweiterte Summen, verstärkt durch diverse Instrumente, die es wie ein Chor ergänzten.
    Fionn Kemeny hob die Hand und zeigte auf eine der frei schwebenden Kugeln. »Da!«
    Spiegelscherben erschienen in der Luft, vermehrten sich rasch und bildeten die Projektionsfläche einer ungewöhnlich schönen und kühlen Frau.
    »YLA.« Pri trat ihr entgegen. Diesmal kam sie ohne Leibwächter oder Vertrauten. Doch sie fühlte sich in der Gruppe von Toufec, Fionn Kemeny und Shanda immer wohler. In den letzten zwei Tagen hatte sie Shanda mehrfach besucht und endlich das Gefühl, Gemeinsamkeiten zu finden.
    Shanda war noch geschwächt. Der SERUN trug sie im Schwebemodus, damit sie Kraft sparen konnte. Sie erholte sich dank der umfassenden medizinischen Versorgung rasch.
    Dicht vor YLA blieb Pri stehen. Sie blickte in tiefblaue Augen und hatte gleichzeitig das Gefühl, diesem Blick rein technisch nicht begegnen zu können. YLA fixierte alles außer Pris Gesicht. »YLA, ich bin gekommen, dich etwas zu fragen.«
    Die anderen hielten sich im Hintergrund. Besonders Kemeny fiel das schwer. Der Wissenschaftler zappelte in seinem SERUN wie ein Fisch am Haken.
    »YLA wird antworten. Worum geht es?« Der Ausdruck von YLAS Gesicht wechselte rasch hintereinander. Freude – Aufmerksamkeit – Schmerz. Es ging schlaglichtartig und ließ jede Menge Raum für Interpretation.
    »Es ist mir ein Rätsel, wie Raphal Shilo sein Attentat durchziehen konnte. Und wie konnte Bonthonner Khelay eine tödliche Waffe einschmuggeln? Einem funktionstüchtigen NATHAN darf ich doch zutrauen, dass es solche Vorfälle in einem höchst sensiblen, überwachten Bereich nicht gibt, oder?«
    Wieder wechselte YLAS Gesichtsausdruck. Heiterkeit – Verwunderung – Belustigung. Die Belustigung blieb. »Was, wenn Mathieu Cort mit seiner Koko-Interpretation gar nicht so falsch lag? Wenn er der Wahrheit näher kam als die meisten anderen?«
    Pri öffnete die Lippen einen Spalt. Inzwischen waren die Hintergründe des Entführungsversuchs bekannt. Trotzdem wunderte sie das, was YLA sagte. Sie stutzte. »Was meinst du? Dass die Onryonen das Ganze inszeniert haben, um den Widerstand in ihre Hände zu bekommen? Das ist absurd!«
    Die projizierten Spiegelscherben bewegten sich sacht. »Du missverstehst YLA. Nicht die Onryonen haben etwas inszeniert.«
    »Sondern?«
    Shanda und Toufec tauschten einen verständnislosen Blick.
    Kemeny trat neben Pri. »YLA ...« Er blieb stehen und kniff die schlohweißen Augenbrauen zusammen. »Du warst es? Oder NATHAN? Ihr wart die Drittmacht, die Luna ins Dhalaam-System gebracht hat?«
    YLA lächelte geheimnisvoll.
    Kemeny schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht ernst meinen! Das Neutronengeviert ist echt! Habt ihr wirklich die Vernichtung des Mondes und Shandas Tod in Kauf genommen, nur um vielleicht einen Vorteil zu gewinnen?«
    Das Antlitz aus Spiegelscherben blieb unbewegt. »Nicht nur ein Kybernetiker kann Berechnungen anstellen. Das Risiko war vertretbar. Und wer was getan hat, nun ... wir werden sehen.«
    Pri fühlte zum ersten Mal seit Jahren Wut auf YLA, die ihr zweiter Vater Golo ihr als Schwester geschaffen hatte. Konnte sie YLA weiterhin vertrauen? War die Tochter NATHANS genau wie ihr Vater unberechenbar geworden? Das wäre eine Katastrophe. YLA war eine künstliche Intelligenz, geschaffen, um dem Widerstand gegen die Onryonen zu helfen – als NATHANS Hüterin und Scout.
    Nach außen hin beherrschte Pri sich. Wenn sie eines in den letzten Jahrzehnten gelernt hatte, dann, in jeder Situation die Ruhe zu bewahren. »Also gut, YLA. Behalt dein Geheimnis, wer nun die Drittmacht ist. Sag mir, welchen Vorteil wir aus der Situation gezogen haben.«
    YLAS Gesicht war eine unbewegte Maske. »Der Repulsorwall hat seine Eigenschaften geändert. Es liegt außerhalb der Möglichkeiten der Onryonen, dies momentan rückgängig zu machen. Der Wall

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