2729 – In eine neue Aera
Manöver der vier Verbände zu je 5000 Einheiten zuvor als »Beobachtungsmission« öffentlich gemacht.
Zugegen, wenngleich nicht körperlich anwesend, waren Otieno Portella, Monkey, Tont Kytubashe und Paior Gasparan, die der Schlacht in ihren eigenen Raumschiffen oder von Baretus aus folgten.
Die Kommunikation wurde innerhalb von mehrfach verschlüsselten Datenpaketen einer Nachrichtensendung aus Baretus aufgeprägt. Auf diese Weise würde die Konferenzschaltung von den Onryonen nicht bemerkt werden – oder zumindest nicht so lange, bis die Schlacht geschlagen war.
Der Präsident des Bundes Freies Ertrus wirkte angespannt. Er blickte häufig auf seine linke Seite, auf der sein Flottenkommandant eingeblendet war.
Tont Kytubashe schien die Ruhe in Person zu sein. Der Ertruser, von dem Joschannan inzwischen wusste, dass er angeblich mit einem gewissen Firell Kytubashe aus Zeiten der ersten USO verwandt war, saß aufrecht in einem massiven Sessel und gab mit klarer, aber verhältnismäßig leiser Stimme seine Anweisungen.
Sein Flaggschiff war die TRÄNEN VON ERTRUS III, ein 1800-Meter-Kugelraumer der SATURN-Klasse.
Monkey, der in der Zentrale der TRAJAN saß, war wie immer schwer zu lesen. Auch er kommunizierte in erster Linie mit seinen direkten Untergebenen und wandte sich nur selten an seine Projektionspartner. Die USO-Verstärkungsflotte aus insgesamt 311 Einheiten wartete am Rand des Systems. Der Lordadmiral hatte zuvor ebenfalls öffentlich bekanntgegeben, die Ereignisse im Kreit-System »beobachten« zu wollen.
Joschannan blickte hinüber zur Projektion von Otieno Portella. Das Schiff seines Stellvertreters kreuzte weit außerhalb des Kreit-Systems, während Joschannans GODIUN sich zwar nicht an der Schlacht beteiligen, aber das Geschehen aus unmittelbarer Nähe verfolgen sollte.
»Ich habe ein schlechtes Gefühl«, flüsterte Portella in Joschannans Richtung. »Vielleicht hätten wir von Anfang an in die Schlacht eingreifen sollen.«
Joschannan schüttelte unmerklich den Kopf. »Wir waren uns einig, dass die LFT sich nur exponieren sollte, wenn dies unumgänglich ist. Ein terranischer Erstschlag könnte katastrophale Auswirkungen für Terra oder eine der anderen Welten haben. So werden wir allenfalls einem unserer Völker zu Hilfe eilen. Das können wir vertreten. Es ist zwar ein Kompromiss, aber wir müssen an die allgemeine Lage denken.«
Tont Kytubashe blickte Joschannan an und schnaubte. »Es läuft bisher alles wie geplant. Wir ...« Sein massiver Kopf ruckte zur Seite. »Ich sehe es!«, stieß er aus. »Freigabe der positronischen Kampfunterstützung, Situation vier!«
Alarmiert blickte Arun Joschannan in die taktische Holosphäre. Bisher hatten die BFE-Einheiten ihr Feuer vornehmlich auf den onryonischen Raumvater OOLYNGH konzentriert, ohne diesen aber in ernsthafte Gefahr bringen zu können, da er von den anderen Flottenteilen abgeschirmt wurde.
Nun zog sich die keilförmige BFE-Angriffsformation plötzlich zurück. Genau zwischen ihnen und dem Raumvater war ein weiterer Pulk gegnerischer Schiffe materialisiert und eröffnete umgehend das Feuer.
In atemberaubender Schnelligkeit leuchteten immer mehr Lichtpunkte im taktischen Holo auf.
»Zweitausendvierhundert Schiffe«, murmelte Portella. »Wenn das ihre gesamte Verstärkungsflotte ist, sieht es nicht allzu schlimm aus.«
Seine Worte wurden sofort Lügen gestraft. Innerhalb einer halben Minute vergingen zwei Dutzend Schiffe der BFE-Flotte im konzentrierten Feuer der neu hinzugekommenen Einheiten.
»Zeit, einzugreifen?«, fragte Monkey ruhig.
Alle blickten zu Kytubashe. In seinem für ertrusische Verhältnisse eigentümlichen Gesicht arbeitete es.
Joschannan warf einen weiteren Blick auf das taktische Holo. Die BFE-Flotte wurde durch die Onryonen in die Zange genommen. Alle paar Sekunden vergrößerte sich die Zahl der Verluste aufseiten der Ertruser.
Kytubashe richtete den Blick seiner wimpernlosen Augen auf Gasparan und schließlich auf Monkey. »Phase zwei. Zeit für die TRAJAN.«
»Verstanden«, sagte Monkey. »Oberst Walsh – wir greifen ein!«
Sein Abbild verschwand für mehrere Sekunden. Die TRAJAN war transitiert.
Arun Joschannan hielt den Atem an. Mit dem Eingreifen der TRAJAN war der letzte Stein angestoßen worden.
Alles lief zusammen. Nun war es an der Zeit, dass die drängenden und quälenden Fragen der letzten Wochen ihre Antworten fanden.
Ihnen allen war klar, dass die Oktober-Schlacht im Kreit-System der Anfang
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