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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Spielerei«, sagte Alix. »Man gönnt sich ja sonst nichts.«
    Der Marsianerin fiel auf, dass der Bildschirm an der Wand eine Politsendung von ENT zeigte. »Ich dachte, Sie seien fertig mit denen.«
    »Bin ich auch.« Er wies auf den Monitor. »Aber diese Übertragung ist Teil des Problems.«
    Chandra wusste nicht, was er damit meinte. Für einige Sekunden verfolgte sie das Geschehen auf dem Bildschirm. »Eine Ratssitzung?«
    »Ja. Aber der Reihe nach. Wir waren bei Henry Cedric Braxton stehen geblieben. Seine Aufgabe ist es, die Mission der CARTER IV scheitern zu lassen! Er soll vom Erdmond aus ein Horrorszenario vortäuschen. Auf dem Kristall finden Sie verschiedene Möglichkeiten, die die ProMars-Strategen ausgearbeitet haben. Vermutlich wird er behaupten, die Menschen hätten die Mondstation überfallen. Auf diese Weise will die Organisation Angst vor den Erdbarbaren schüren. Sie will durchsetzen, dass die Politik der Erdnähe endet. Ein erster Schritt dazu wäre die Aufgabe der Mondstation.«
    »Aber das ist doch Unsinn! Die Besatzung der Mondbasis und die Raumschiffscrew wissen, dass die Geschichte einer Invasion eine Lüge ist. Wie soll er mit so etwas durchkommen?«
    Alix schwieg und musterte Chandra nur eindringlich. Da erst wurde ihr das gesamte Ausmaß des Plans bewusst.
    »Sie wollen damit doch nicht andeuten, dass er…« Sie wagte es nicht auszusprechen.
    »Genau das will ich. An Bord befindet sich ein tödliches Giftgas. Braxton ist befugt, im übergeordneten Interesse des Mars - wie die Organisation das nennt - die Besatzungen der Mondstation und des Raumschiffs zu töten und dann als…« Er zeichnete mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft. »… als einziger Überlebender des feigen Überfalls zum Mars zurückzukehren.«
    Chandra deutete auf den Monitor. »Und die Ratssitzung?«
    »ProMars hat einen Antrag eingebracht, dass im Rat über das weitere Schicksal der Mondstation entschieden werden soll. Sie haben der Präsidentin vorgeworfen, nur geschönte Informationen an die Öffentlichkeit weiterzuleiten. Um diesen Verdacht auszuräumen, solle deshalb der erste Kontakt mit dem Mond nach Landung der CARTER IV live und ungeschnitten im Rat übertragen werden.«
    »Und über ENT in jeden interessierten Haushalt. Sodass es möglichst viele Zeugen dieses fingierten Hörspiels gibt.«
    »Richtig. Das ist aber noch nicht alles. Das wirklich Perfide an dem Plan ist, dass…«
    Das Geräusch des Türsummers hallte durch den Raum.
    Einen Moment sahen sich Chandra und Alix an. »Erwarten Sie noch jemanden?«, fragte sie.
    »Nein.« Er stand auf, betätigte den Sensor neben dem Bildschirm und die Spiegeltür zum Nebenappartement öffnete sich. »Gehen Sie rein und warten auf mich.«
    »Aber…«
    »Keine Widerrede! Wahrscheinlich ist es nur ein Klient, den ich abwimmeln kann. Aber man weiß ja nie. Deshalb rüber mit Ihnen.«
    Er packte Chandra an den Schultern und schob sie in das Büro. Da erklang der Summer erneut. Alix schloss die Spiegeltür und eilte aus dem Wohnzimmer.
    Chandra machte eine erstaunliche Feststellung: Von dieser Seite aus konnte sie durch den Spiegel in Nugamms Wohnung schauen. Nur Augenblicke später wünschte sie, sie könnte es nicht. Denn das, was sie zu sehen bekam, trieb ihr den kalten Schweiß des Entsetzens auf die Stirn.
    Zunächst hörte sie Alix noch sagen: »Ja, bitte? Was kann ich für Sie…«
    Ein peitschendes Geräusch ertönte, dann ein Poltern. In der Türöffnung zwischen Wohnzimmer und Flur tauchte der stoppelhaarige Mann auf, den Chandra vorhin beinahe umgerannt hätte. Er warf einen oberflächlichen Blick in den Raum. »Hier ist sie nicht!«
    Kurz darauf erschien auch der Zweite. Ein für einen Marsianer muskulöser Typ mit blauen Haaren und silbern schillernden Augenbrauen. Er schleppte Alix am Kragen hinter sich her. Die Augen des Ermittlers wirkten glasig.
    Neuronenblocker , vermutete Chandra.
    Was sollte sie tun? Sie musste Alix helfen, aber wie?
    Silberbraue schlug Alix mit der flachen Hand ins Gesicht, bis sich dessen Blick langsam mit Leben füllte. »Wo ist sie?«, verlangte der Eindringling zu wissen.
    »Wer?« Sie las das Wort eher von Alix' Lippen ab, als dass sie es verstehen konnte.
    »Versuch nicht, uns für dumm zu verkaufen. Wir haben sie reingehen sehen. Also, wo ist sie?«
    »Ich… weiß nicht, von… von… wem ihr redet.«
    »Dann eben nicht.« Silberbraue wandte sich dem Stoppelhaarigen zu. »Durchsuch die Wohnung.«
    Er ließ den Blick

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