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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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auf die Schnelle. Wir wissen ja nicht einmal, was defekt ist.«
    Lyran Gonzales' Miene hellte sich plötzlich auf. »Die Raumanzüge bei den Schleusen! Über deren Helmfunk können wir unsere Leute erreichen!«
    Samantha und Moe nickten.
    Gerade als sie sich in Bewegung setzen wollten, rief Glenn Gerber: »Wo kommt der denn auf einmal her?«
     
    Ich bin Alfonso Eduardo Derdugo Alvarez. Und die Hoffnung brennt in mir wie ein großes Leuchtfeuer.
    Margarita steht vor dem Eisenvogel und winkt mich heran. Ich habe beobachtet, dass Menschen aus dem Bauch des Vogels gestiegen sind und die Station betreten haben. Ihre Lebenskraft wird mich sättigen. Später! Erst hole ich mir die, die in dem gläsernen Vogelkopf zurückgeblieben sind.
    Für einen Augenblick verharre ich und frage mich, wie so ein großes Ding fliegen kann, obwohl es nicht einmal Flügel besitzt.
    Margarita ist verschwunden. Aber ich höre sie aus dem Bauch der Kreatur rufen. Ich soll zu ihr kommen. Soll die Kraft der Lebenden sammeln. Für sie. Für Mutter. Ich folge dem Ruf und trete durch die Eisenhaut.
     
    »Wer ist das?«, entfuhr es Lyran Gonzales.
    In der Zentrale stand ein fremder Mann in merkwürdiger Kleidung. Nein, kein Mann. Ein Schemen. In Größe und Proportionen eindeutig ein Mensch von der Erde, aber transparent. Wie bemaltes Glas. Wie zarter Nebel, der die Andeutung eines Körpers bildete. Wie…
    »Ein Hologramm!«, rief Lyran. »Es kann nur ein Hologramm sein!«
    Im Rausch seiner Erleichterung fragte er sich nicht, woher es kommen sollte, wer es programmiert haben könnte oder wo sich die Projektionsvorrichtung befand.
    Das menschliche Abbild trat auf ihn zu…
    »Wir müssen Braxton Bescheid geben. Vielleicht weiß er…«
    ... und berührte ihn am Arm.
    »… waf daf fu bebeuben hab.«
    Eisige Kälte durchströmte ihn. Die Zunge wurde schwer, wollte ihm nicht mehr gehorchen. Er fühlte, wie sich das weiche Gewebe verhärtete, wie es starr und spröde in seinem Mund lag. Er hörte die entsetzten Schreie, die durch die Zentrale hallten. Doch sie verwehten, wurden leiser und immer leiser, während sich sein Trommelfell in eine hauchdünne Steinschicht verwandelte und die auf treffenden Schallwellen schluckte, anstatt sie weiterzuleiten. Aber selbst wenn es das getan hätte, wären die Nervensignale nur bei einem Gesteinsbrocken von der Form eines menschlichen Gehirns angelangt.
    Und so blieb die Statue, die einst Lyran Gonzales gewesen war, ganz ruhig stehen, als Branos Angelis schrie: »Lauft!«
     
    Margarita steht neben dem Mann, den ich in Stein verwandelt habe, und lächelt mich an. Ich liebe ihr Lächeln.
    Mutter ist zufrieden mit mir. Aber sie will mehr. Ich fühle, wie mich die Lebenskraft ausfüllt. Wie sie mir Schwere verleiht.
    Die Lebenden fliehen. Laufen davon wie kleine Kinder. Schließen die Tür vor meiner Nase.
    Natürlich können sie mich so nicht aufhalten.
     
    Sie stürzten aus der Zentrale. In einer automatischen Bewegung hieb Glenn Gerber auf den Sensor. Das Schott zischte hinter ihnen zu und sperrte das… Ding in der Kanzel ein. Hastig tippte er einen Zahlencode ein, der die Tür verriegelte, sodass sie auch nur noch mit diesem Code geöffnet werden konnte.
    »Was war das?«, hauchte Samantha Gonzales.
    »Keine Ahnung.« Moe klang eher genervt als verängstigt.
    Typisch Soldat , dachte Sam. Vermutlich steht er bis zu den Haarspitzen unter Adrenalin.
    »Aber wir haben ihn da drinnen erst mal festgesetzt.«
    Nur Sekunden später wurde Moe eines Besseren belehrt. Das Hologramm, die Projektion, der Schemen… was auch immer es war, es trat durch die massive Stahltür, als bestünde sie nur aus Nebel.
    Nicht die Tür besteht aus Nebel , durchzuckte es Sam, sondern dieses Wesen!
    Der Fremde blieb stehen und lächelte sie an. Sie glaubte seine Gesichtszüge jetzt deutlicher erkennen zu können. Als hätten sie an Substanz gewonnen.
    Moe riss einen Dual-Neutralisator aus einer verborgenen Tasche seiner Uniform. Sam konnte sich nicht einmal mehr wundern, dass der Soldat sogar an Bord des Raumschiffs bewaffnet herumlief, da drückte er auch schon ab.
    Die Kugel durchdrang den Schemen und stanzte ein Loch in die Tür zur Zentrale. Ansonsten geschah nichts. Natürlich nicht! Wie sollte man Nebel auch erschießen?
    Mit dem Daumen schaltete Moe den Dual-Neutralisator auf Energiestoß um und drückte erneut ab. Die Schockwelle raste auf den Feinstofflichen zu. Tatsächlich schienen die Umrisse der Erscheinung leicht zu

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