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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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»Es genügt mir, wenn es zu einem Vertrag kommt, der unsere Koexistenz regelt. Als Freunde werde ich die Mar'osianer nie bezeichnen.«
    »Gut. Das ist ein Anfang. Dann werde ich alles Notwendige vorbereiten.« Gilam'esh machte eine dankbare Geste in Richtung Kal'rag. »Danke, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, der Sitzung beizuwohnen, und dass Ihr mein Denken versteht. Ich wollte ohne Eure persönliche Zustimmung keine Verhandlungen mit Sar'kir aufnehmen.« Er stieß sich von seiner Schale ab. »Quart'ol? Würdest du bitte mitkommen?«
    Quart'ol folgte der Bitte, während die anderen den Saal verließen.
    Sie schwammen an einer blau schimmernden, bionetischen Wand entlang, hin zu einem kastenförmigen Ausgang, der in einen Unterwasserpark des Palastes führte. Rote Knollpflanzen trieben dicht über dem sandigen Grund. Sie wechselten sich mit braunvioletten Knollen ab und ergaben bunte Ziermuster.
    »Ich möchte, dass du Nachforschungen anstellst«, sagte Gilam'esh, als sie draußen waren. »Versuche mehr über die verschwundenen Pilger herauszufinden. Wenn wirklich Sar'kir dahintersteckt, müssen wir das wissen, bevor wir mit ihr verhandeln. Aber auch wenn sie es nicht ist, will ich den Feind kennen, der mitten in Hykton zuschlägt.«
    Quart'ol starrte auf die Schwimmhäute zwischen seinen Fingern. Warum ausgerechnet jetzt? »Und das Forschungsprojekt? Wir stehen kurz vor einem Durchbruch.«
    »Bel'ar soll vorerst allein weiterforschen. Ich brauche dich in den Straßen und auf den Plätzen von Hykton.«
    »Wie du möchtest. Weißt du schon, was du Sar'kir als Geschenk zukommen lassen willst?«
    »Ich dachte an eine Muschel. Eine vergoldete Muschel mit eingearbeiteten Symbolen, die uns wie den Mar'os-Anhängern gleichermaßen wichtig sind.«
    Quart'ol gab klackend seine Zustimmung. »Eine gute Idee. Aber was ist, wenn meine Nachforschungen E'fah recht geben? Wenn Sar'kir doch hinter den Entführungen steckt? Laden wir uns dann nicht den Hai ins Nachwuchsbecken?«
    Gilam'esh machte ein nachdenkliches Gesicht. »Vielleicht, mein Freund. Aber ich sehe keinen besseren Weg.«
    ***
    Hykton, vor dem Palast
    E'fah schwamm unruhig zwischen den hohen Jindra-Algen hin und her. Die Gewächse waren breiter und fester als die üblichen Algen der Stadt. Sie schimmerten an den Oberseiten in einem warmen Goldton, während ihre Unterseiten grünlich glänzten. Da sie die Länge von zwei erwachsenen Hydriten hatten und zusätzlich an ein bionetisches Gitter geflochten waren, dienten sie E'fah als Sichtschutz.
    Auf der Mitte des Platzes stand eine kunstvoll gefertigte Statue. Kleine Muscheln und Schnecken klebten an ihr. Eine Unterwasserranke mit blauen Blattnestern wand sich um die steinernen Arme und Beine. Zu den Füßen des Dargestellten - vermutlich war es Quan'rill, ein großer Geistwanderer, der sich für sein Volk geopfert hatte [3] - verlief eine kaum wahrnehmbare Erhöhung, unter der eine Leitung des Dar'ir-Kraftwerkes lag. Sie führte direkt zu einem Verteilerknoten, der sich im Boden neben dem Palastvorplatz befand, und von dort aus Energie zu den HydLabs im Herzen der Stadt schickte.
    Dieser Ort vor dem Palast war E'fahs liebster Rückzugspunkt. Im Palast gab es nur in der Finsternis nach dem Lichtend Ruhe. Während der Zyklen schwammen nicht nur Pilger im Audienzsaal ein und aus, es wimmelte auch von anderen Hydriten, wie Abgesandten oder den Wachen des HydRats, die Gilam'esh zur Seite gestellt worden waren.
    Seit Gilam'esh in Hykton war, kam die Stadt nicht zur Ruhe. Fast schien es E'fah, als könne sie die Stadt in sich spüren, die fieberhafte Erregung, die die Hydriten gepackt hatte, seit der Rückkehr des Propheten und der Stunde der Wahrheit .
    Auch in ihr war etwas in Aufruhr geraten. Eine Facette ihrer Seele, die lange Zeit geruht hatte, brach sich Bahn. Sie wollte mitwirken an der Geschichte der Hydriten. Sie wollte maßgeblich beteiligt sein an den Umwälzungen, an der Neuordnung der hydritischen Gesellschaft. Sie wollte… Macht. So wie früher, als sie noch Königin von Ägypten gewesen war und alle sich ihr beugen mussten. Aber um das zu erreichen, musste sie Gilam'esh für sich gewinnen.
    Am Durchgang teilten sich die Algen und eine Hydritin mit gelbem Flossenkamm und vollen Brüsten schwamm auf den sandigen Platz. Bel'ar, die Geliebte von Quart'ol. Wenn es ihr nur gelingen könnte, Gilam'esh so eng an sich zu binden, wie es Bel'ar mit Quart'ol gelungen war.
    Bel'ar entdeckte E'fah und sah sie mit schräg

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