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28 Minuten

28 Minuten

Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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in Jersey. Ich weiß auch nicht, da zieht mich nichts mehr hin.«
    »Lass uns später darüber reden.«
    »Klar, logisch, du musst ja los.« Gordon reichte Dan eine Papiertüte. »Die Skimütze und alles, was du brauchst, um die Schminke zu entfernen, sind in der Tüte.« Er zögerte und rieb sich mit der Hand übers Kinn. »Du musst mir einen Gefallen tun, Dan. Am Wochenende werde ich nach São Paulo fliegen. Und ich habe nicht vor, zurückzukommen. Ich habe noch über viertausend Dollar. Das sollte sechs Monate reichen, wenn ich gewissenhaft damit umgehe. Wenn das Geld vom Überfall sauber ist, musst du mir meinen Anteil überweisen.«
    Dan nickte. Die Bitte überraschte ihn nicht. »Das mache ich, Mann. Wir treffen uns um genau halb zwei, alles klar?«
    »Logisch.«
    Sie gaben einander die Hand. Als Dan ging, wurde er ein wenig nostalgisch. Gordon, Shrini, Joel – er kannte sie seit Jahren und bald würde er nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Nach dem Raubüberfall. Aber da war noch etwas. Es gab so viel in seinem Leben, das sich für immer ändern würde. Er spürte die Angst in seiner Brust, atmete mehrmals tief durch und versuchte, sich einfach nur auf die Straße zu konzentrieren. Er öffnete die beiden vorderen Fenster, weil er fürchtete, dass er ohnmächtig würde, wenn ihm nicht sofort frische Luft ins Gesicht blies.
    Als er bei Shrini ankam, trug der bereits seinen Overall und die Handschuhe. Dan hielt. Shrini grinste ihn vom Fahrersitz seines Hondas aus frech an. »Hey, Raymond Lombardo, wie läuft’s, Alter?«
    Dan stieg aus und setzte sich auf den Beifahrersitz des Civic. Er war immer noch erschüttert von seiner Beinahe-Panikattacke und wartete, bis Shrini losfuhr, bevor er antwortete. »Ein toller Tag für einen Banküberfall.« Das sollte zuversichtlich klingen, kam aber für seine Ohren matt und leblos rüber. »Hast du alles im Kofferraum?«
    »Alles da, Alter.« Shrini warf Dan einen Blick zu. »Also wirklich«, sagte er. »Gordon ist echt ein Künstler. Er sollte am Broadway arbeiten, oder besser noch, in Hollywood.«
    Shrini reichte Dan einen Zettel. Darauf waren die Adressen der Autos verzeichnet, die sie ausfindig gemacht hatten. Alle Anschriften waren in Revere. Falls sie keinen der Wagen knacken sollten, dann war’s das, der Überfall war vorbei. Sie hatten sich für den Fall, dass irgendetwas schieflief, geeinigt, die Sache einfach abzublasen, solange es noch möglich war.
    Es dauerte eine Weile, bis sie den ersten Wagen gefunden hatten. Dan stieg aus, nahm einen langen, schmalen Metallstreifen und einen Schraubenzieher aus dem Kofferraum des Civic und spazierte zu einem verrosteten älteren Chevy Camaro, der am Straßenrand stand. Er schob den Metallstreifen zwischen Fenster und Türblech, und wenige Sekunden später war der Wagen offen. Während Dan mit Hilfe des Schraubenziehers die Zündkabel herauszog, packte Shrini den Inhalt seines Kofferraums in den des Chevys.
    Minuten später sprang der Motor an. Mit Hilfe einer Klemme konnte er den Wagen problemlos an- und ausschalten. Er legte den Vorwärtsgang ein und fuhr los, Shrini in seinem Civic hinterher. Das Training hatte sich bezahlt gemacht. Mit neueren Wagen hatte er keinen Erfolg gehabt, aber ältere wie diesen Camaro konnte er in weniger als zwei Minuten knacken und starten.
    Dan schaute auf die Uhr, als er auf den Parkplatz des Revere Einkaufszentrums fuhr. Shrini war immer noch hinter ihm, bog aber ab, wie sie es verabredet hatten. Dan fuhr weiter, bis er Joel und Hoffer in Joels Wagen entdeckte. Er hielt neben ihnen und die beiden wechselten zügig auf den Rücksitz des Chevys. Jeder von ihnen hatte eine große Sporttasche bei sich. Joel trug seinen Overall, Hoffer einen alten Jogginganzug.
    Als Nächstes fuhr Dan zu dem Parkplatzabschnitt, wo Gordon warten sollte, und erreichte ihn gleichzeitig mit ihm. Er schaute wieder auf die Uhr. Sie hinkten dem Plan jetzt nur noch zwei Minuten hinterher. Gordon setzte sich auf den Beifahrersitz und suchte Blickkontakt zu Joel und Hoffer, bevor er ihnen den Rücken zukehrte.
    Zuletzt sammelten sie Shrini ein, der sich hinten neben Hoffer quetschte.
    »Okay, Leute, jetzt lassen wir’s krachen«, sagte Shrini. Keiner reagierte darauf. Gordon und Joel waren beide tief in Gedanken verloren. Hoffer grinste immer noch blöde. Auf der Straße nach Lynn sagte Joel zu Gordon, dass Dans Make-up wirklich verdammt genial sei. »Dieser Hurensohn sieht tatsächlich aus wie ein Mafioso«, sagte

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