28 Minuten
beleidigen.«
Das dunkelhaarige Mädchen wandte sich seiner Freundin zu. »Ich glaube, dieser alte, dicke pendejo will uns anbaggern.« Die Blondgefärbte kicherte und leckte sich langsam über die Lippen, während sie Gordon anstarrte. »Stimmt das?«, fragte sie. »Glaubst du, wir würden etwas mit einem pajero wie dir zu tun haben wollen?«
»Erstens«, sagte Gordon und reckte sein Kinn vor, »verwehre ich mich dagegen, alt genannt zu werden. Ich habe kein einziges graues Haar, keine einzige Falte. Ich könnte Mitte dreißig sein.«
Das dunkelhaarige Mädchen schüttelte den Kopf. »Ist das zu glauben?«, fragte sie. Die Blondierte starrte Gordon weiter an und leckte sich übertrieben die Lippen. »Du hast meine Frage noch gar nicht beantwortet, Superman«, sagte sie. »Glaubst du, du hättest auch nur bei einer von uns eine Chance?«
»Keine Ahnung. Vielleicht, wenn ich reich wäre?«
»Er hält uns für Nutten«, sagte die Blondierte zu ihrer Freundin. Und dann zu Gordon: »Wem willst du etwas vormachen? Du hast kein Geld, aber selbst wenn du welches hättest, dürftest du die niemals anfassen.« Sie legte ihre Hände auf die Brüste und starrte ihn herausfordernd an.
»Ich könnte richtig viel Geld haben«, sagte Gordon. »Mehr, als du dir vorstellen kannst.«
»Sieh nur«, sagte die Dunkelhaarige und deutete auf Gordons Schritt. »Der alte pajero hat einen Steifen. Ich glaube, gleich wichst er sich einen ab.«
»Ich habe keine Erektion«, behauptete Gordon.
»Wichser! Pendejo!« , rief die Blondierte, packte ihre Freundin und zog sie weg. Das dunkelhaarige Mädchen spuckte in den Sand. Gordon sah ihnen nach, formte mit Daumen und Zeigefinger eine Pistole und schoss Fantasiekugeln durch ihre dünnen, hübschen Oberkörper. Damit war er noch immer beschäftigt, als sie anhielten und mit zwei muskelbeladenen Mittzwanzigern sprachen. Die Typen starrten in Gordons Richtung und kamen dann zügig auf ihn zu.
»Oh, du meine Güte«, murmelte Gordon und machte sich schnellstmöglich vom Acker.
13
Petrenko schaute gelangweilt seine arabischen Gastgeber an, während sein Juwelier an einem Tisch in der Ecke die Diamanten untersuchte. Abbas starrte gereizt zurück. Diesmal war ein vierter Araber dabei. Drei von ihnen trugen ihre Glocks zur Schau. Der mit der gerunzelten Stirn trug um die rechte Hand einen Verband und hielt die Waffe mit der linken. Das einzige Geräusch stammte von dem alten Juwelier, der manchmal grunzte, wenn er sich anders hinsetzte.
Petrenko hatte Yuri und Sergei mitgebracht. Außerdem saßen vier weitere Männer draußen im Wagen. Sie hörten auf einer Standleitung über das Handy mit, das Petrenko in seine Hemdtasche gesteckt hatte. Sollte es unruhig werden, wären sie innerhalb von Sekunden im Haus. Petrenko rechnete jedoch nicht mit Problemen. Sein Blick wanderte zu seinen beiden Männern. Sie standen beide da wie Marmorstatuen.
Petrenko zwinkerte Abbas gelangweilt zu. »Die beiden können stundenlang so dastehen und sich nicht rühren. Vielleicht sollte ich ein bisschen Geld dazuverdienen und sie vermieten, um diesen Palast in England zu bewachen. Was meinen Sie?«
Abbas ignorierte ihn. Petrenko schaute weiter gelangweilt. Es war heiß und stickig im Haus, und diese Araberschweine boten ihm nicht einmal etwas zu trinken an. Die hatten wirklich keinen Geschäftssinn.
Der alte Juwelier stöhnte noch ein paarmal, bevor er sich schließlich aus dem Stuhl hochstemmte, zu Petrenko rüberkam und nickte, um mitzuteilen, dass diese Diamanten von derselben Qualität waren wie die anderen.
Petrenko überlegte kurz, ob er noch versuchen sollte, den Preis ein paar Dollar zu drücken, befand dann aber, dass er die Araber genug geärgert hatte. Er reichte Abbas den Attaché-Koffer, den er mitgebracht hatte. Abbas öffnete den Koffer und zählte die Hundertdollarbündel durch. Als er damit fertig war, schloss er den Koffer und bedeutete den anderen Arabern, dass alles Geld da war. Sie nickten, aber keiner von ihnen steckte seine Glock weg. Oder lockerte auch nur den Griff.
Petrenko erhob sich und sammelte die Diamanten ein. Dann ging er zurück zu Abbas und streckte die Hand aus. Der Araber schaute säuerlich, erwiderte dann aber den Händedruck mit schlaffem Griff.
»Wenn Sie noch mehr Diamanten verkaufen wollen, wissen Sie, wie Sie mich erreichen«, schlug Petrenko vor.
Abbas nickte abrupt und erkennbar verärgert.
Draußen im Mercedes sagte Yuri zu Petrenko, er glaube nicht, dass die
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