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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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lassen.
    »Dann ist die einzige andere Erklärung, die mir einfällt, dass eine Hintertür in die Software eingebaut wurde.«
    »Was meinen Sie mit Hintertür?«, fragte Resnick.
    »Einer oder mehrere der Programmierer haben eine Möglichkeit eingebaut, wie man das System ausschalten ...«
    »Das ist absurd!«
    Dan wandte sich Brown zu und sein bislang freundliches Lächeln verhärtete sich. »Nein, ist es nicht. Absurd ist, dass Sie eine Firma am anderen Ende der Welt wichtige Sicherheitssoftware für sich schreiben lassen, nur weil es die billigste war, die Sie finden konnten.«
    »Wir haben nicht Falsches gemacht«, erklärte Brown. Er räusperte sich. »Könnten Sie das Programm untersuchen und herausfinden, warum es nicht funktioniert hat?«
    »Sicher kann ich das. Zweihundert Dollar die Stunde. Hundertsechzig Stunden Garantie. Vorauszahlung.«
    Browns Kopf zuckte hoch, als hätte ihm jemand in den Bauch geboxt. »Das ist l…lächerlich«, stotterte er. »Wir haben Ihnen bloß fünfzig Dollar die Stunde gezahlt, um das System zu entwerfen!«
    »Wenn Ihnen mein Preis nicht passt, dann können Sie den Auftrag ja auch an den niedrigsten Bieter vergeben. Vielleicht dieselbe Firma in Indien, die das Programm geschrieben hat. Ich bin sicher, für zweihundert Dollar die Stunde kriegen Sie da zwanzig Leute.«
    Dan starrte den Filialleiter an. Brown blinzelte mehrfach, dann sah er weg. »Ich denke, wir müssen mit anderen Firmen sprechen«, sagte er muffig.
    »Das ist Ihre Entscheidung, obwohl ich davon ausgehen würde, dass Sie die Sache so schnell wie möglich geklärt haben wollen. Außerdem würde ich annehmen, Sie wollen, dass derjenige, der das System entwickelt hat, das Programm überprüft. Aber wenn Ihnen der PR -Aspekt der Sache egal ist, ist das ja Ihr Bier.« Dann zu Resnick: »Haben Sie noch Fragen, Detective? Ansonsten würde ich jetzt gehen.«
    »Im Moment nicht. Aber ich brauche eine Nummer, unter der ich Sie erreichen kann.«
    Dan gab Resnick eine Visitenkarte. »Das sind meine Privat- und meine Handynummer.« Als er gehen wollte, hielt Brown ihn auf.
    »Ich stelle Ihnen einen Scheck aus.« Brown sah Dan kurz in die Augen, dann senkte er den Blick. »Wie schnell können Sie mit der Arbeit beginnen?«, fragte er.
    »Sofort. Nach Zahlungserhalt.«
    Brown nickte. »Einen Augenblick«, sagte er. Nachdem er die Alarmanlage abgeschlossen hatte, machte er sich auf den Weg in sein Büro. Dan wollte ihm folgen, aber Resnick hielt ihn zurück. »Wenn es Ihnen recht ist, würde ich gern noch kurz mit Ihnen sprechen«, sagte er.
    »Natürlich.« Dan lächelte weiter freundlich. Er war erstaunt darüber, wie ruhig er blieb. In Wirklichkeit war es eher Taubheit, fast als wäre er auf Autopilot, er reagierte ohne nachzudenken oder zu planen. Aber immerhin: Kein Schweiß, kein Herzrasen, bloß Gleichmut.
    Brown zögerte, als wollte er dem Gespräch lauschen. Dann ging er aber doch. Nachdem er verschwunden war, fragte Resnick: »Könnte Brown hinter der Sache stecken?«
    »Ich glaube nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er den Mumm für so etwas hätte. Aber es ist eine hübsche Vorstellung.«
    »Sie mögen ihn nicht sonderlich, oder?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich habe ihn vor den Gefahren gewarnt, eine solche Programmierarbeit irgendwo machen zu lassen, wo sie nicht beaufsichtigt werden kann, und er hat nicht auf mich gehört. Ich habe ihm sogar angeboten, für weniger zu arbeiten.« Dan schwieg einen Moment und sein freundliches Lächeln verblasste. »Ich will nicht herzlos erscheinen«, setzte er hinzu. »Ich weiß, dass Menschen bei diesem Überfall umgekommen sind, aber diese Sache ist auch mein Problem. Ich verdiene mein Geld damit, Sicherheits-Software zu entwerfen. Wer will mich denn jetzt noch engagieren? Und alles nur, weil ein inkompetenter Filialleiter nicht auf meinen Rat hören wollte.«
    »Wird denn jemand erfahren, dass Sie das System entworfen haben?«
    »Na ja, es ist eine kleine Branche, so etwas spricht sich herum. Und ich habe im Moment ein Dutzend Lebensläufe im Umlauf, auf denen dieser letzte Job erwähnt ist.«
    Dan unterbrach sich und lächelte nun gar nicht mehr. »Sie haben eben gefragt, ob Brown dahinterstecken könnte – da gibt es tatsächlich etwas, was mir komisch vorkam. Bei meinem ursprünglichen Entwurf gab es eine zweite Leitung, die direkt mit den Alarmknöpfen verbunden sein sollte und das Sicherheitssystem umgangen hätte. Auf diese Weise wäre, wenn das System, aus

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