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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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abnehmen?«
    »Gott im Himmel«, murmelte der alte Mann vor sich hin, dann sagte er mit einem wehmütigen Lächeln zu Joel: »Ungeschliffen, in dieser Qualität, so viele wie du hast.«
    Als man Dan in Craig Browns Büro führte, stellte der Filialleiter ihm Alex Resnick vor und erklärte, dass Resnick ein Detective der Lynn Police sei und den Banküberfall untersuchte. Dan schüttelte dem Mann die Hand und setzte sich.
    »Ich hoffe, es ist Ihnen recht«, sagte Brown, »aber der Detective wüsste ebenfalls gern, warum unsere Alarmanlage nicht funktioniert hat. Sie haben doch nichts dagegen, ein paar seiner Fragen zu beantworten?«
    »Natürlich nicht«, sagte Dan. Während er Brown anlächelte, dachte er: Du verdammter kleiner Wichser versuchst also, mich reinzulegen. Verdammter hinterhältiger kleiner Wichser.
    »Haben Sie eine Ahnung, was passiert ist?«, fragte Resnick.
    »Spontan hätte ich da mehrere Ideen.« Dan wandte sich an Brown. »Haben Sie seit dem Überfall die Anlage getestet?«
    »Natürlich. Wir haben jeden Alarmknopf getestet. Sie haben alle funktioniert.«
    »Was ist mit dem Systemstatus?«
    »Was sagt einem das?«, fragte Resnick.
    Dan lächelte den Detective dünn an. »Wie lange die Anlage störungsfrei gelaufen ist. Ob sie vor dem Überfall ausgeschaltet wurde. Solche Sachen.«
    Brown blätterte in einem Stapel Papier. »Ich glaube nicht, dass ich das schon überprüft habe«, sagte er.
    »Bis das nicht erledigt ist, verschwenden wir bloß unsere Zeit«, sagte Dan möglichst freundlich, während er überlegte, wie er die ganze Sache angehen sollte. Er hatte damit gerechnet, irgendwann mit den Bullen reden zu müssen, aber dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht erwartet.
    Verdammter Wichser, dachte er, während er Brown aus dem Büro folgte. Gottverdammter beschissener kleiner Wichser!
    Einen Augenblick lang träumte Dan davon, dass er den Filialleiter mit seiner Pistole hätte niederschlagen sollen, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Er hatte sich ganz schön zusammenreißen müssen, ihn bloß zu schubsen. Von Anfang an hatte er den Kerl nicht gemocht, noch vor dessen Entscheidung, die Programmierung nach Indien zu geben, und hatte sich über seine hochnäsigen Kommentare hinterher geärgert.
    »Sie brauchen solche Aufträge doch nicht«, hatte Brown zu ihm gesagt. »Haben Sie nicht schon Millionen mit Hightech verdient? Nach dem, was ich gelesen habe, haben das doch alle, die einigermaßen gut sind.«
    Und: »Ich verstehe nicht, warum Sie diesen Auftrag wollen – ist das nicht bloß Fleißarbeit? Aber wie auch immer, ich kann es nicht rechtfertigen, Ihnen fünfzig Dollar die Stunde zu zahlen, wenn ich in Indien für dasselbe Geld vier Programmierer kriege.«
    Es hatte noch andere Sticheleien gegeben, jede Menge. Jedes Mal mit einem arroganten kleinen Grinsen garniert.
    Als sie vor der Alarmanlage standen, schob Dan Brown beiseite, ging in die Hocke und gab einen Befehl ein. Er zeigte Resnick das Ergebnis seiner Anfrage, das darin bestand, dass die Anlage seit über vierunddreißig Tagen kontinuierlich lief.
    »Schade«, sagte Dan. »Es wäre viel einfacher gewesen, wenn jemand die Anlage einfach vor dem Überfall ausgeschaltet hätte.«
    »Könnte jemand sich eingehackt haben?«, fragte Resnick.
    »Nicht, wenn das System so programmiert wurde, wie ich es entworfen habe.«
    »Es wurde exakt nach Ihren Vorgaben programmiert«, warf Brown ein, klang aber defensiv.
    »Wenn das stimmt, dann erlaubt das System nur ausgehende Verbindungen. Niemand kann sich einwählen.«
    »Ich bin nicht sicher, dass ich verstehe, was Sie damit meinen. Was soll das heißen: Wenn das System so programmiert wurde, wie Sie es entworfen haben?«, fragte Resnick.
    »Ich habe nichts mit der Implementierung zu tun, nur mit dem Design.« Dan schnitt eine Grimasse, während er sich aufrichtete. »Ich werde zu alt für so was«, sagte er. »Meine Knie halten das nicht mehr aus. Können wir zurück in Craigs Büro gehen?«
    Resnick runzelte die Stirn. »Können Sie sonst noch etwas sehen?«
    »Nein. Wenn die Anlage nicht ausgeschaltet war, dann bleiben nur noch zwei Möglichkeiten. Nummer eins: Niemand hat während des Überfalls einen Alarmknopf gedrückt ...«
    »Das ist doch lächerlich«, unterbrach Brown ihn halbherzig empört. Er wusste, dass der FBI -Agent dasselbe vermutete, und der Vorwurf lastete schwer auf seinen Schultern. Sosehr er es auch versuchte, es gelang ihm nicht, echte Empörung aufkommen zu

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