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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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klar, dass…«
    »Hat dieser andere Truveer etwas darüber gesagt, wo genau sich diese Frau aufhält?«, unterbrach ihn Mecloot, der sich durch die Menge nach vorne gedrängelt hatte.
    Robbie zuckte mit den Schultern. »Im Lied heißt es, sie lebe an der Südküste der Insel, also gehe ich davon aus, dass diese Angabe korrekt ist.«
    »Und sie reist durch die Welt und stirbt nicht?«, wollte ein Barbar aus Ruuks Gruppe wissen.
    »So heißt es, ja«, sagte der Truveer. »Aber warum ist das so wichtig? Ist es eine erfundene Geschichte, so ist sie äußerst phantasievoll, so viel will ich meinem Kollegen zugestehen. Handelt es sich aber um einen Bericht über eine echte Person, so sollte sie nicht schwer zu finden sein, wenn man nach ihr sucht. Unsterblichkeit fällt auf und ist nun wirklich nicht alltäglich.« Er lachte unsicher.
    Teggar schüttelte ungläubig den Kopf. »Was hältst du von der Unsterblichkeit?«, fragte er direkt heraus. Wenn Willem von ihrem Geheimnis wusste, würde er sich nun verraten.
    Der Truveer beugte sich vor und fixierte den Clanchef. »Ich weiß, dass es auf Wudans weiter Erde so Manches gibt, das ich nicht verstehe. Aber die Suche nach dem Jungbrunnen ist so alt wie die Menschheit selbst, und ich wüsste keinen, der ihn gefunden hätte.« Damit sprang er vom Karren und packte seine Laute in einen extra für das Saiteninstrument angefertigten und mit Stoff ausgeschlagenen Holzkoffer. Offenbar war ihm bewusst, dass die Vorstellung ihr Ende gefunden hatte. »Wenn es euch nichts ausmacht, begebe ich mich jetzt zu Bett. Wir sehen uns dann morgen zum Frühstück, ja?« Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte er zu der Hütte, die man ihm als Schlafplatz zugewiesen hatte.
    Chiiftan Teggar nahm Mecloot zur Seite. »Was hältst du von der Sache?«, fragte er seinen Vertrauten. »Wir haben noch nie von einer anderen Unsterblichen gehört. Noch dazu von einer Frau, die dabei vollkommen frei und nicht ortsgebunden ist!«
    »Wenn das stimmt«, knurrte Mecloot, »dann weiß diese Unsterbliche vielleicht, was wir tun können, damit wir endlich beides gleichzeitig erlangen können: Freiheit und Ewiges Leben.«
    Teggar nickte. »Merri und einige andere aus unserem Dorf haben während der Zeit der Sterblichkeit ebenfalls an der Küste Irlands gesiedelt«, erinnerte er sich. »Es könnte also etwas an der Geschichte dran sein. Vielleicht ist es gar eine Überlebende unseres Clans, der es irgendwie gelungen ist, ein Heilmittel gegen den Schwarzen Tod zu finden.«
    Der Chiiftan ging ein paar Schritte auf das Totem mit dem gefälschten Hüterskelett zu. Nachdenklich ließ er seinen Blick über die gestreckten Schwingenknochen gleiten. Dann fasste er einen Entschluss und wandte sich wieder zu Mecloot um.
    »Ich glaube, es wird Zeit, den echten Bewahrer wieder in unsere Mitte zu holen - und eine Reise anzutreten!«
    ***
    Am nächsten Tag
    Äußerlich gelassen beobachtete Ruuk die drei Männer, die von Teggar angewiesen worden waren, das Skelett des echten Hüters zu heben. Sie schwitzten und fluchten, als sie mit Spitzhacken und Schaufeln den Boden an der Stelle bearbeiteten, die der Chiiftan ihnen genannt hatte.
    Innerlich trieb es Ruuk zur Weißglut, dass sein Bruder das Versteck in seiner Sichtweite gewählt hatte, um ihn auch damit zu verspotten. »Na warte, das zahle ich dir heim«, knurrte er kaum hörbar.
    Nachdem der Truveer Willem am Morgen abgereist war, hatte der Chiiftan sofort eine Dorfversammlung einberufen. Sie hatten sich auf dem großen Platz getroffen und darüber beraten, wie man die Informationen aus der Geschichte des Sängers deuten sollte. Teggar und Mecloot hatten vorgeschlagen, sich auf die Suche nach dieser geheimnisvollen Unsterblichen zu machen, um von ihr das Geheimnis zu erfahren, wie sie sich so ganz ohne Bewahrer oder sonstige Bindungen frei bewegen konnte. Und ob es noch mehr von ihnen gab.
    Ruuk hatte den Vorschlag unterstützt. Natürlich aus den naheliegenden Gründen: Sollten sie von hier aufbrechen wollen, musste der wahre Hüter wieder her. Und damit erhielt er die Chance, beim nächsten Versuch das echte Skelett zu entwenden.
    Ruuk sah, wie die ersten Knochen freigelegt wurden. Teggar hatte das Skelett in ein Tuch eingeschlagen, um es zu schützen. Später würde man es wieder an den angestammten Pfahl binden.
    Ruuk wandte sich ab und begann ein paar seiner Sachen in einem ledernen Rucksackbeutel zu verstauen. Na warte, Brüderchen! , dachte er grimmig. Bis wir die

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