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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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keineswegs die Anonymus -Bewegung. Unserem Wissen nach hat sie noch nie an Entführungen und Mord mitgewirkt«, sagte Blair.
    Ein überraschtes Blinzeln sowie der erschrockene Seufzer belegten den Schock von Mary Goddard. Sie wich unwillkürlich zwei Schritte zurück und schlug sich die Hand vor den Mund. Das hatte wiederum ein kräftig gebauter Mann mitbekommen, der einen Rucksack zu Boden fallen ließ und mit wenigen Schritten neben ihr war.
    »Gibt es Ärger, Mary? Was sind das für Typen?«, fragte er.
    Der grimmige Ausdruck in seinem kantigen Gesicht passte zu seiner kehligen Stimme. Da er genauso groß wie Blair war, gehörte er mit Sicherheit zu den gesuchten Männern bei den diversen Blockaden.
    »Schau dir das Video an, Francis. Das sind übrigens Agents vom FBI, die unsere Hilfe benötigen«, antwortete Mary.
    Verwundert kam er der Bitte nach und studierte die Aufnahme am Display von Junes Mobiltelefon.
    »Wann war das?«, fragte er.
    »Die drei vermummten Männer sind in der vergangenen Nacht in ein Bürogebäude in der Wall Street eingedrungen, haben gewartet, bis James Oyster zur Arbeit kam, und haben ihn dann verschleppt«, erklärte June.
    »Oyster? Oh mein Gott«, stieß Mary hervor.
    »Sie kennen James Oyster?«, fragte Blair.
    Der Ökonom gehörte zu den Unterstützern der Bewegung, was seine Entführung und Ermordung noch mysteriöser erscheinen ließ.
    »Wie genau sah seine Unterstützung denn aus?«, fragte June.
    Dieses Mal kam die Antwort von Francis. »Indem er uns zum Beispiel diese Büros angemietet hat.«
    Seine anfängliche Aggression hatte sich verflüchtigt und einer tiefen Erschütterung Platz gemacht. June war sich sicher, dass Oyster tatsächlich ein Freund und Förderer der Anonymus -Bewegung gewesen war.
    »Kann ich das Video noch einmal sehen?«, bat Francis.
    June reichte ihm ihr Mobiltelefon und beobachtete aufmerksam seine Reaktionen. Ein bitterer Zug entstand um seinen Mund, während er mit konzentriertem Gesichtsausdruck den kleinen Film aus der Überwachungskamera der Bank anschaute.
    »Sie haben die Männer erkannt, nicht wahr?«, stellte June fest.
    Mary schob sich neben Francis und starrte jetzt ebenso aufmerksam auf das kleine Display des Mobiltelefons. Schließlich reichte Francis das Gerät an June zurück. Dabei schaute er zu Mary Goddard, die sich offenbar nicht völlig sicher war.
    »Falls Sie jemand in Verdacht haben, sagen Sie uns bitte den Namen. Oyster wurde gefoltert und brutal ermordet«, sagte Blair.
    Es wurde erneut ein Blick ausgetauscht, bevor Mary sich zu einer Antwort durchrang.
    »Es ist nur, weil Carl Wendell sein rechtes Bein ebenfalls ein wenig nachzieht«, erklärte sie.
    Diese Beeinträchtigung war June und Blair ebenfalls aufgefallen, weshalb sie auf eine zügige Identifikation gesetzt hatten. War Wendell ihr Mann?
    »Angenommen es ist Wendell, Mary. Wer könnten seine Helfer sein?«, fragte Blair.
    Doch mehr Namen wollten die beiden nicht nennen, da es sie offenbar schon zu viel Überwindung gekostet hatte, einen Mitstreiter wie Carl Wendell zu verraten. Angeblich kannten Mary und Francis auch keine Anschrift von Wendell. Bevor die beiden Agents das Büro der Bewegung verließen, erhielt Mary eine von Blairs Visitenkarten.
    »Falls Ihnen noch etwas einfällt, Mary. Melden Sie sich bitte, damit wir den Mörder von James Oyster verhaften können«, sagte er.
    Wenige Minuten später loggte June sich in das Netzwerk des FBI ein, indem sie sich über die Tastatur in der Konsole des Dodge Nitro anmeldete. Sie gab den Namen von Carl Wendell ein und wartete auf die Daten.
    »Es gibt keine aktuelle Meldeanschrift von Carl Wendell. Offiziell ist er bei seinen Eltern in Hoboken gemeldet, doch da haben ihn die Kollegen vom NYPD bereits mehrfach nicht angetroffen«, sagte June.
    Carl Wendell gehörte definitiv zum militanten Block der Anonymus -Bewegung und war mehrfach verhaftet worden.
    »Wendell ist eine harte Nummer, Blair. Er hat bereits eine Vorstrafe wegen Körperverletzung und saß acht Monate im Gefängnis. Einem wie ihm kann man auch die Entführung von Oyster zutrauen«, erzählte sie weiter.
    Ihr Partner hörte kommentarlos zu und schaute dabei angestrengt aus dem Seitenfenster. June folgte seinem Blick und entdeckte schließlich das Objekt seiner Begierde.
    »Sieh mal einer an. Tanja Hobbs treibt sich ebenfalls hier herum«, sagte sie.
    Die Journalistin hatte sich einen Namen als Enthüllungsspezialistin gemacht und arbeitete gelegentlich auch als

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