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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Zuko Tseng auf dem Sleepy Hollow Cemetery in schneeweißen Särgen zu Grabe getragen wurden. Jared Watson ging mit gesenktem Haupt neben Liang Tseng. Seine Miene wirkte hart und verschlossen.
    »Ich würde zu gern wissen, was er in diesem Moment denkt«, murmelte Phil.
    Ich nickte. »Ich auch.«
    Da Hank Hogan mit den Tsengs befreundet gewesen war, nahmen er und seine bezaubernde blonde Assistentin Samantha Fox ebenfalls an der Beerdigung teil.
    Mein Partner und ich hielten uns im Hintergrund. Die Menge, die den ermordeten Chinesen die letzte Ehre erwies, war unübersehbar. Ich hätte nicht angenommen, dass so viele Trauergäste erscheinen würden. Der Tag war mild, der Himmel blau. Kein Lüftchen regte sich. Eine Heerschar von Reportern war eifrig um gute Bilder von den vielen zum Teil sehr populären Trauergästen bemüht.
    Ich möchte nicht sehen, was da in den Särgen liegt, ging es mir durch den Kopf, und ich bekam eine Gänsehaut. Das Feuer hatte von Katara und Zuko Tseng nämlich nicht viel übrig gelassen.
    Eine zehnköpfige Blaskapelle spielte feierliche Trauermusik. Es wurden Reden gehalten, Tränen vergossen und Blumen auf die Särge gelegt.
    Wir warteten geduldig auf das Ende der Zeremonie und pirschten uns dann an Jared Watson heran. Er trug einen schwarzen Maßanzug, geschneidert von einem Meister seines Fachs.
    Ein schneeweißer Kragen umschloss seinen muskulösen Hals. Pechschwarz war auch sein Schlips. Wir sprachen ihm unser Beileid aus.
    »Danke«, sagte er knapp. Sein Blick gefiel mir nicht. Er wirkte kalt und grausam. »Wie weit sind Sie mit Ihren Ermittlungen?«, wollte er wissen.
    »Wir sind darum bemüht, dieses verabscheuungswürdige Verbrechen so rasch wie möglich aufzuklären«, gab mein Partner zur Antwort.
    Jared Watson machte ein Gesicht, als hätte er Seife im Mund. »Mit solchen Worthülsen können Sie die Presseleute abspeisen, aber nicht mich«, sagte er verdrossen. »Mir reichen so dürftige Antworten nicht. Warum sagen Sie nicht klipp und klar, Sie wissen nicht, wer Katara und Zuko das angetan hat?«
    »Wir werden es mit Sicherheit schon bald wissen«, konterte Phil ärgerlich. »Und wir werden dafür sorgen, dass sich die Täter vor Gericht für das, was sie verbrochen haben, verantworten müssen. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Sie sollten inzwischen die Füße stillhalten, Mister Watson«, bemerkte ich ernst.
    Er sah mich durchdringend an. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil ich den Eindruck habe, dass Sie die Dinge gern selbst in die Hand nehmen würden«, antwortete ich.
    »Warum sollte ich Ihre Arbeit tun?«
    Gib dir keine Mühe, Junge, dachte ich. Du kannst nicht verhindern, dass dich deine Augen verraten. Du willst das Gesetz selbst in die Hand nehmen, weil du meinst, dass der Fall nur auf eine Weise gelöst werden kann, und zwar auf deine . Aber wir mögen diesen Ein-Mann-sieht-Rot-Mist nicht. Solltest du die Rolle des eiskalten Rächers übernehmen, jagen wir nicht nur diese fünf Feuerteufel, sondern auch dich.
    »Macht euren Job, Leute«, verlangte Jared Watson von Phil und mir. »Und macht ihn ordentlich«, fügte er hinzu. »Ihr werdet schließlich nicht schlecht dafür bezahlt.«
    Ich hob mahnend den Zeigefinger. »Denken Sie an das, was ich gesagt habe.«
    »Aber ja doch, Agent Cotton«, sagte Watson eisig. »Ich werde die Füße stillhalten, mich in Geduld fassen und Ihnen nicht in die Quere kommen.« Seine Lippen zuckten kurz. »Passt Ihnen das so? Sind Sie mit meiner Antwort zufrieden? Wollten Sie das von mir hören?«
    Ich mag dich nicht, Jared Watson, ging es mir durch den Sinn. Du bist mir zu überheblich, zu selbstherrlich, zu arrogant. Du glaubst, um eine Klasse besser zu sein als wir. Zwinge uns nicht, dich eines Besseren belehren zu müssen.
    »Würden Sie mich jetzt entschuldigen?«, sagte Watson zu Phil und mir. Dann drehte er sich um, ging zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr los.
    Hank Hogan kam mit seiner Assistentin zu uns. Sie trug ein schlichtes anthrazitfarbenes Kostüm und sah, wie immer, hinreißend aus.
    Hank wollte wissen, was wir mit Jared Watson besprochen hatten. Ich sagte es ihm. Der blonde Hüne kniff die Augen zusammen. »Hoffentlich unternimmt er wirklich nichts auf eigene Faust.«
    Belinda Fox schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nach allem, was ich von ihm weiß, glaube ich nicht, dass er es schafft, sich aus der Sache rauszuhalten.«
    Phil zuckte mit den Achseln. »Dann werden wir ihm auf die Füße treten

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