2885 - Flammen tilgen alle Spuren
Schulter, knallte von da gegen die Wand, landete auf dem Boden und platzte zischend und spritzend auf. Eine Aluleiter kippte mir entgegen. Sie hätte mich beinahe zu Fall gebracht. Ich stolperte über eine Sprosse und ruderte mit den Armen, um nicht vollends das Gleichgewicht zu verlieren.
Indes stieß Elmo Gibb eine Tür auf, hetzte ins Freie und warf die Tür gleich wieder zu. Als ich sie erreichte, ließ sie sich nicht öffnen. Gibb musste draußen etwas dagegengestemmt haben. Ich wuchtete mich kraftvoll gegen die Tür. Einmal, zweimal, dreimal. Aber ich bekam sie nicht auf.
***
Phil verließ die Bar und stieß mit einem kugelrunden Mann zusammen. »Hey!«, ärgerte sich dieser. »Was soll das, Mann!«
Phil keuchte eine Entschuldigung und lief weiter.
»Zeche geprellt oder was?«, rief ihm der Dicke nach.
Phil erreichte eine Hauseinfahrt. Durch diese gelangte er in einen düsteren Hinterhof, und da kam ihm Elmo Gibb entgegen. »Wohin so eilig?«, fragte Phil.
Gibb wurde zum Rugby-Tier. Er zog die Schulter hoch, nahm den Kopf zur Seite und versuchte Phil aus dem Weg zu rammen. Ehe es zum Kontakt kam, schnellte Phil nach links, ließ aber ein Bein mit hochgestelltem Fuß stehen.
Elmo Gibb fiel prompt darüber und landete hart auf dem Boden. »Verfluchte Scheiße!«, schrie er mit weinerlicher Stimme.
»Aufstehen!«
»Verdammt, was soll das? Ich habe nichts getan. Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie?«
»Special Agent Phil Decker vom FBI.«
Gibb stand auf. Er verzichtete darauf, den Schmutz von seiner Kleidung zu klopfen. Ein paar Dreckflecken mehr schienen ihm egal zu sein.
»In letzter Zeit habe ich ständig Pech«, beschwerte er sich. Er pfiff beim Sprechen durch die neue Zahnlücke. »Wieso FBI?«, fragte er. »Seit wann kümmert sich das FBI um Leute meines Schlages?«
Phil lächelte. »Wenn jemand auf rätselhafte Weise einen Zahn verliert, interessiert uns das.«
Elmo Gibb kniff die Augen zusammen. »Habt ihr ’ne Flaute? Müsst ihr euch jetzt schon mit solchen Nebensächlichkeiten befassen?«
Hinter ihm flog die Tür auf, die er verbarrikadiert hatte.
***
Es hörte sich an wie ein Donnerschlag, als die Tür gegen die Wand knallte. Ich sah Elmo Gibb und Phil und begab mich zu ihnen.
»Sie haben da drinnen einigen Schaden angerichtet, Gibb«, warf ich ihm vor, nachdem ich mich ausgewiesen und meinen Namen genannt hatte.
»Ich werde das später in Ordnung bringen«, gab er zurück. »Darf ich endlich erfahren, wieso ihr so scharf auf mich seid? Ich habe nichts verbrochen.«
Ich zeigte auf seinen Mund. »Wieso fehlt Ihnen ein Zahn?«
»Hab ungeschickt mit ’ner Flasche hantiert.«
»Und was ist wirklich passiert?«
»Na, das, was ich soeben gesagt habe.«
»Jemand wollte etwas von Ihnen wissen, richtig?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Sie spielen den Dummen nicht schlecht, aber für uns doch nicht überzeugend genug«, sagte ich.
»Wieso glauben Sie mir nicht?«, lispelte Elmo Gibb.
»Sie wurden geschlagen.«
»Von wem denn?«, wollte Gibb wissen.
»Sagen Sie es mir«, verlangte ich.
Er senkte den Kopf. »Hören Sie, alles, was ich will, ist, in Ruhe gelassen zu werden, okay?«, sagte er genervt. »Können Sie diesem Wunsch nicht entsprechen und dahin zurückkehren, woher Sie gekommen sind?« Er sah Phil und mich wie ein geprügelter Hund an. »Ist es nicht schon schlimm genug, dass ich so blöd war, mir selbst einen Zahn auszuschlagen? Müssen jetzt auch noch Sie mir auf den Geist gehen?«
»Wer hat Sie durch den Wolf gedreht, Gibb?«, fragte mein Partner.
»Niemand.«
Phil ignorierte diese Antwort. »Und aus welchem Grund?«, ergänzte er seine Frage.
Elmo Gibb seufzte übertrieben laut. »Ich sagte doch schon …«
»Herrgott, Gibb, was soll das Theater?«, fuhr ich ihn an. »Wie lange wollen Sie noch bei dieser lächerlichen Posse bleiben? Meinen Sie nicht auch, dass es langsam reicht?«
Phil beschrieb Jared Watson. »Hat dieser Mann Sie unter Druck gesetzt?«, fragte er mit erhobener Stimme. »Hat er Sie geschlagen? Was wollte er von Ihnen wissen? Was haben Sie ihm erzählt?«
Elmo Gibb bleckte die Zähne, die er noch hatte, und erwiderte, jedes Wort betonend: »Ich. Habe. Ihnen. Nichts. Zu. Sagen. Lassen Sie’s endlich gut sein. Selbst wenn Sie mir noch so viele Löcher in den Bauch fragen, wird dabei nichts herauskommen. Weil ich Ihnen nicht sagen kann, was ich nicht weiß. Ist doch logisch, oder?«
Phil erwähnte den grausamen Tod von Katara und Zuko
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