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2886 - Die rätselhafte Waffe

2886 - Die rätselhafte Waffe

Titel: 2886 - Die rätselhafte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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erweckte den Eindruck, weiter über Schmuck reden zu wollen.
    »Mistress Berginsson, wir würden uns gerne mit Ihnen darüber unterhalten, aber leider drängt die Zeit«, unterbrach ich ihren Redefluss. »Es wäre nett, wenn wir beim Thema bleiben könnten. Also, gestern Abend haben Sie einen Schusswechsel in der Gasse neben McDougan’s Jewels beobachtet. Bitte erzählen Sie uns doch, was genau vorgefallen ist.«
    Nach meiner kleinen Ansprache wirkte sie ein wenig eingeschnappt, erzählte aber endlich das, was wir hören wollten.
    »Ja, gestern Abend, ich bin ja normalerweise so spät nicht mehr unterwegs, hatte aber festgestellt, dass ich kein Katzenfutter mehr hatte. Sonst habe ich immer einen Vorrat. Also bin ich kurzerhand los, um etwas zu kaufen – ich kann meine achtzehn Kätzchen ja nicht ohne Futter durch die Wohnung laufen lassen, die randalieren regelrecht, wenn sie nichts zu essen kriegen. Also habe ich mich angezogen und bin losgegangen. Kurz bevor ich bei McDougan’s war, hörte ich plötzlich zwei Schüsse. Ohne zu überlegen habe ich geschaut, was los war, und sah zwei Männer, nein, drei Männer. Zwei beugten sich über den dritten, der am Boden lag. Es war recht dunkel, aber einer der beiden hatte wohl eine Taschenlampe. Ich habe mich dann schnell aus dem Staub gemacht – konnte ja nicht wissen, dass es sich bei den Männern um FBI-Agents handelt. Das hätten ja auch Verbrecher sein können. Aber später war mir dann klar, dass ich eine Aussage machen musste, ist ja meine Bürgerpflicht.«
    »Und Sie haben nur diese drei Männer in der Gasse gesehen? Keinen vierten? Oder jemanden, der vom Tatort geflüchtet ist?«, fragte Phil.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, es waren nur die drei. Und es wurden nur zwei Schüsse abgegeben.«
    Ich schaute auf. »Wieso betonen Sie, dass es nur zwei Schüsse waren?«
    Sie zuckte zusammen. »Ich wollte nur unterstreichen, dass es so war, wie ich es gesagt habe, weiter nichts.«
    »Es waren auch nur zwei Schüsse, nicht wahr?«, fragte ich nach und schaute ihr in die Augen.
    Sie wandte ihren Blick ab. »Ja, es waren zwei Schüsse.«
    Sie wirkte unsicher, ähnlich wie der Bankangestellte, Nicolas Flanigan. Ich konnte mir nicht helfen, irgendetwas stimmte auch mit ihrer Aussage nicht.
    »Sie sind also kurz nachdem die Schüsse gefallen sind vom Tatort verschwunden«, sagte ich. »Sind Sie dann direkt nach Hause gegangen oder haben Sie erst noch etwas anderes gemacht?«
    »Ich bin direkt nach Hause gegangen«, antwortete Mrs Berginsson. »Die Sache hatte mir einen ziemlichen Schreck eingejagt. Daher wollte ich so schnell wie möglich nach Hause.«
    »Und hatten Sie das Katzenfutter zu diesem Zeitpunkt schon gekauft?«, war meine nächste Frage.
    Sie schaute überrascht drein. »Katzenfutter?«
    Sie überlegte fieberhaft und antwortete dann: »Nein, das hatte ich da noch nicht gekauft. Ich war ja auf dem Weg zum Shop.«
    »Verstehe«, sagte ich. »Und wie haben Sie Ihre Katzen dann gestern Nacht gefüttert?«
    »Ich habe was aus dem Kühlfach aufgetaut«, antwortete sie nach einer kurzen Denkpause.
    Dabei konnte ich ihr ansehen, dass sie eine Abneigung gegen meine Fragen entwickelte. Sie versuchte ruhig zu bleiben und in gewissem Maße gelang ihr das auch, aber ich konnte ebenfalls sehen, dass sie unter der Oberfläche nervös war.
    »Ich frage nur so genau nach, weil es in letzter Zeit vermehrt vorgekommen ist, dass Zeugen für ihre Aussagen bezahlt wurden«, sagte ich beiläufig.
    Ihre blasse Haut errötete plötzlich. »Was fällt Ihnen ein, mir so etwas zu unterstellen! Ich bin eine gute Frau und habe nur meine Bürgerpflicht getan, indem ich mich als Zeugin gemeldet habe!«
    »Das war keine Unterstellung, nur eine Bemerkung«, sagte ich unbeeindruckt und schaute kurz zu Phil hinüber. »Ich glaube, wir haben alles. Oder wollen Sie noch etwas sagen, Mistress Berginsson?«
    »Nein, das will ich nicht«, antwortete sie eingeschnappt.
    Wir verabschiedeten uns freundlich, gingen zurück zur Wohnungstür, wobei wir darauf achteten, auf keine der vielen Katzen zu treten, und verließen die Wohnung.
    »Was meinst du?«, fragte ich Phil.
    Er lächelte. »Du willst doch nur wissen, ob ich bei ihr das gleiche Gefühl hatte wie du – ja, hatte ich. Die Frau verheimlicht uns etwas. Ich weiß nicht genau, was, aber es hängt mit der Sache zusammen. Vielleicht hat sie von der Schießerei gehört, wollte ein bisschen Aufmerksamkeit und hat sich dann als Zeugin gemeldet. Das mit

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