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2889 - Schüsse aus dem Nichts

2889 - Schüsse aus dem Nichts

Titel: 2889 - Schüsse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
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Busenfreundin Tabea Conroy, die Kea dieses Tattoo gestochen hat. Das kann ich allerdings nur vermuten, denn zugegeben hat Kea es niemals. Sie verriet ihre sogenannten Freunde nicht, auch wenn sie noch so viel Unsinn machten. Und Tabea war wirklich schlimm. Kea und Tabea, die beiden Mädchen steckten ständig zusammen. Wir wussten, dass Tabea für ihre etwas jüngere Freundin nicht gut war. Tabea ist ein Jahr älter, und bei Teenagern macht so ein Altersunterschied schon viel aus. Außerdem hatte sich Tabea schon mehrere Jugendstrafen eingehandelt. Für mich war klar, dass sie Kea früher oder später auf die schiefe Bahn bringen würde. Wir haben versucht, die beiden Mädchen zu trennen. Aber sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel.«
    Tabea Conroy, dieser Name sagte mir überhaupt nichts. Aber wenn das Mädchen zu Jugendstrafen verurteilt worden war, musste ihre Akte in der nationalen NCIC-Datenbank sein. Ich klemmte den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr, während ich den Namen Tabea Conroy in die Suchmaske eingab. Und ich erzielte sofort einen Treffer.
    Das Foto war natürlich alt, weil das Mädchen bereits als Vierzehnjährige wegen Beteiligung an einem schweren Raubüberfall verurteilt worden war. Das musste inzwischen zwölf Jahre zurückliegen. Doch als G-man habe ich gelernt, mir unveränderliche Merkmale eines Gesichts einzuprägen.
    Und diese trotzig in die Polizeikamera starrende Vierzehnjährige nannte sich jetzt Ann Swift, war mit dem Boxer Jerome Feathers liiert gewesen und momentan spurlos verschwunden.
    Die Stimme der Sozialarbeiterin riss mich aus meinen Überlegungen.
    »Agent Cotton, sind Sie noch am Apparat?«
    »Ja, Miss Lincoln. Entschuldigen Sie die Unterbrechung, ich musste etwas überprüfen. Ich möchte Ihnen gleich ein Foto übermitteln und Sie bitten, einen Blick darauf zu werfen.«
    »Wenn ich helfen kann, dann tue ich es gerne.«
    Ich mailte unsere einzige Aufnahme von Ann Swift an die Sozialbehörde in Wisconsin. Phil hatte natürlich inzwischen ebenfalls mitbekommen, dass ich auf eine heiße Spur gestoßen war. Er kam zu mir herüber und schaute mir aufgeregt über die Schulter. Auch mein Freund erkannte auf dem alten erkennungsdienstlichen Foto sofort die geheimnisvolle Ann Swift wieder.
    Inzwischen hatte Miss Lincoln offenbar die Mail erhalten. Man konnte ihrer Stimme die Anspannung anhören.
    »Diese Frau auf dem Bild ist eindeutig Tabea Conroy, Agent Cotton. Das kann ich Ihnen sagen, obwohl ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Nachdem Tabea volljährig wurde, hat sie sich mit unbekanntem Ziel verabschiedet. Sie hat immer durchblicken lassen, wie sehr sie die Heimunterbringung verabscheut. Darum wundert es mich nicht, dass sie sich nie wieder bei mir oder bei meinen Kollegen gemeldet hat. Ist ihr auch – etwas zugestoßen?«
    »Das wissen wir noch nicht, Miss Lincoln. Momentan versuchen wir nur, sie zu finden. Tabea Conroy nennt sich jetzt übrigens Ann Swift. Haben Sie diesen Namen schon einmal gehört?«
    »Nein, das nicht. Aber die Frau auf dem Foto müsste auch diese Tätowierung mit dem Dolch und der Rose am linken Handgelenk haben. Aber es kann natürlich sein, dass sie sich das Tattoo inzwischen hat entfernen lassen.«
    »Ich habe Tabea Conroy alias Ann Swift noch niemals persönlich gegenübergestanden«, erklärte ich. »Was hat es eigentlich mit dieser Tätowierung auf sich?«
    »Ich glaube, die Mädchen nannten sich damals während ihrer Heimunterbringung Deadly Sisters . Und das Tattoo war eine Art Markenzeichen, um die anderen Jugendlichen einzuschüchtern.«
    Immerhin war es uns nun gelungen, eine weitere Verbindung zwischen den beiden Fällen in New Jersey und New York nachzuweisen. Wollte jemand die beiden jungen Frauen auslöschen? War es purer Zufall, dass Kea und Tabea jeweils mit einem Prominenten unterwegs gewesen waren? Daran konnte ich eigentlich nicht glauben.
    Die Freundschaft der beiden Frauen war ein Ermittlungsansatz, mit dem wir arbeiten konnten. Doch dann klingelte plötzlich mein Handy. Ich sah, dass June Clark mich anrief. Das konnte wichtig sein. Einstweilen bedankte ich mich bei der Sozialarbeiterin und beendete das Gespräch. Dann aktivierte ich sofort mein Handy.
    »Ja, June?«
    Unsere blonde Kollegin klang aufgeregt.
    »Jerry, ich habe gerade eine wichtige Information aufgeschnappt. Ich weiß jetzt, wer hinter den beiden Mordanschlägen steckt!«
    ***
    Ich war sofort ganz Ohr. June Clark war äußerst zuverlässig, wie man es von

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