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2889 - Schüsse aus dem Nichts

2889 - Schüsse aus dem Nichts

Titel: 2889 - Schüsse aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
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seine Pistole. Erst dann war die Gefahr wirklich vorbei. Ich schaute nach der Autofahrerin. Sie hatte vor lauter Panik das Bewusstsein verloren und hing leblos in ihrem Sicherheitsgurt.
    ***
    Phil hatte inzwischen den Manager niedergerungen und ihm Handschellen angelegt. Duke Morrow war durch seinen Kampf mit Don Arliss kurzzeitig aus der Bahn geworfen worden. Doch nun verhielt er sich wieder genauso anmaßend, wie wir es von ihm gewohnt waren.
    »Lassen Sie mich sofort frei, Agent Decker. Ich protestiere dagegen, wie ein Krimineller behandelt zu werden.«
    Der Manager des Rap-Stars schimpfte ununterbrochen, als ich zu Phil und ihm kam. Ich hatte soeben veranlasst, dass der verwundete Arliss in die Krankenabteilung von Rikers gebracht wurde. Die Gefängnisinsel verfügte über alle Einrichtungen eines modernen Hospitals.
    Die asiatische Autofahrerin war inzwischen wieder bei Bewusstsein. Sie wurde aber sicherheitshalber behandelt. Ich hatte für sie einen Notarzt gerufen.
    Phil und Morrow befanden sich immer noch im Apartment des mutmaßlichen Mörders. Mein Freund hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hörte sich Morrows Schmähungen mit unbewegter Miene an.
    »Ich warte noch auf die Kollegen von der Scientific Research Division, Jerry. Ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung ist bereits beantragt. Und ich habe Mister Morrow über seine Rechte belehrt.«
    Ich nickte und dann wandte ich mich an den Manager.
    »Morrow, haben Sie den Ernst Ihrer Lage noch nicht begriffen? Sie sind der Anstiftung zum Mord an Kea Swanson verdächtig, außerdem der Anstiftung zum Mordversuch an MC Dooley, Ann Swift und Jerome Feathers.«
    Die Augen des Verhafteten quollen beinahe aus ihren Höhlen.
    »Sie müssen komplett verrückt sein, alle beide. Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie sprechen.«
    Ich beschloss, die Befragung an der Federal Plaza vorzunehmen. Wir schafften Morrow in meinem roten Boliden ins Field Office. Phil musste sich auf den Notsitz quetschen, während Morrow neben mir Platz nehmen durfte. Düster starrte er vor sich hin und murmelte Sätze, die gewiss keine Freundlichkeiten enthielten.
    Ich schaffte den Manager in einen Verhörraum, während Phil Kaffee für alle besorgte. Ich nahm Morrow die Handschellen ab.
    »Wünschen Sie einen Rechtsbeistand?«
    »Wozu brauche ich einen Anwalt? Ich habe schließlich nichts Unrechtes getan. Dieses Missverständnis wird sich schnell aus der Welt schaffen lassen.«
    Morrow gab sich wieder sehr selbstsicher. Aber ich war zuversichtlich, dass wir ihm die Anstiftung zum Mord nachweisen konnten. Phil kam mit dem Kaffee, und wir nahmen an dem Tisch gegenüber von dem Beschuldigten Platz. Morrow erklärte sich damit einverstanden, dass die Befragung auf Tonband aufgezeichnet wurde.
    »Warum haben Sie sich mit Don Arliss getroffen?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht, Agent Cotton«, erwiderte der Manager arrogant. »Wenn mein angebliches Verbrechen nur aus meinem Besuch bei Arliss besteht, dann kann ich jetzt gewiss gehen.«
    Der Manager machte Anstalten, aufzustehen.
    »Sitzen bleiben!«, rief Phil. »Haben Sie vielleicht das große Gesangstalent dieses vorbestraften Gewaltverbrechers entdeckt, Morrow? Wollten Sie aus Arliss einen neuen Dean Martin machen?«
    Morrow ging auf die Ironie meines Freundes nicht ein.
    »Wie gesagt, mein Besuch bei Arliss ist meine Privatsache.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie haben zu Arliss gesagt, er sei sogar zum Schießen zu dämlich. Und vor dem Blackhouse hätte er nur Mist gebaut. Versetzen Sie sich mal in meine Lage, Morrow. Was soll ich als FBI-Agent denken, wenn ich solche Worte höre?«
    Der Manager blinzelte. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sein Handy-Telefonat belauscht worden war.
    »Das habe ich niemals gesagt.«
    Seine Lüge war offensichtlich. Es störte mich nicht, dass er weiterhin die Unwahrheit sagte. Ein solches Verhalten kannte ich von Beschuldigten zur Genüge. Viel wichtiger war für mich das Bröckeln seiner selbstsicheren Fassade. Bald würden wir ihn da haben, wo wir ihn haben wollten.
    »Sowohl nach den Schüssen auf Kea Swanson und MC Dooley als auch nach denen auf Ann Swift und Jerome Feathers wurden die Projektile sichergestellt. Was glauben Sie, Morrow? Werden die abgefeuerten Patronen zu Arliss’ Waffe passen? Sie haben ja vielleicht auch schon einmal gehört, dass ein Projektil so unverwechselbar ist wie ein Fingerabdruck. Unsere Techniker können es immer der Waffe zuordnen, aus

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