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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web Kostenlos Bücher Online Lesen
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›ultimativen Schlag gegen den Kapitalismus‹ geschrieben, einen Schlag, der unmittelbar bevorstehen soll. Dieser wird auch als Projekt Exodus bezeichnet. Bisher sind in den Foren vierzehn verschiedene Personen aufgetaucht. Sechs davon konnten wir mit Hilfe ihrer Provider identifizieren. Wir haben sie kurz durchgecheckt, es scheint sich aber bei ihnen eher um Mitläufer oder Helfershelfer zu handeln. Einer von ihnen ist James D., uns besser bekannt als James Dough. Sein tatsächlicher Name lautet James Marcon. Wie gesagt: Gemäß den Informationen, die wir zusammentragen konnten, ist er nur ein Helfershelfer, der die Hardware besorgt. Das Foto von ihm, das wir in den Akten gefunden haben, stimmt mit dem Phantombild überein.«
    »Schickt uns bitte alle Infos über ihn und die anderen identifizierten Personen zu«, warf Phil ein.
    »Wird erledigt«, sagte Agent Nawrath. »Weitaus wichtiger ist aber wahrscheinlich, dass es bei Exodus eine Führungsgruppe zu geben scheint, bestehend aus vier Personen, soweit wir bisher feststellen konnten. Die geben wohl die Anweisungen, unter anderem auch an James Dough. Dabei ist von einem Treffpunkt die Rede, der aber nicht näher spezifiziert wird. Wir vermuten, dass es sich dabei um den Ort handelt, zu dem Dough die Computer bringen soll.«
    »Interessant«, sagte ich. »Und wie sieht es mit den Identitäten der Mitglieder dieser Führungsgruppe aus? Konntet ihr darüber etwas herausfinden?«
    »Leider nicht«, antwortete Agent Nawrath. »Sie verwenden Anonymisierer und andere Tools, um unerkannt zu bleiben. Wir können es weiter versuchen, bisher sieht es aber schlecht aus.«
    Ich überlegte und schaute Phil an. »Vielleicht sollten wir unseren Plan ein wenig ändern und James Dough – oder James Marcon, wie er eigentlich heißt – nicht direkt festnehmen, sondern ihm zu dem Treffpunkt folgen. Dort treffen wir mit etwas Glück auf Mitglieder der Führungsgruppe von Exodus .«
    Phil nickte. »Da wir seine Identität kennen, sehe ich da kein Problem – zumindest wenn er wirklich derjenige ist, der gleich hier auftaucht. Dann können wir so vorgehen. Hat auch den Vorteil, dass die Führungsgruppe nicht dadurch gewarnt wird, dass wir Marcon aus dem Verkehr ziehen.«
    Dann wandte ich mich an Agent Nawrath. »Das war gute Arbeit. Wir schauen die Daten der anderen Mitglieder durch, sobald sie hier ankommen. Unser nächstes Ziel ist es, die Führungsgruppe von Exodus zu identifizieren und sie mit dem geplanten Anschlag in Verbindung zu bringen, sodass wir sie vor Gericht stellen können. Schaut zu, was ihr von eurer Position aus erreichen könnt, Phil und ich folgen James Marcon.«
    »Geht klar«, sagte Agent Nawrath und beendete das Gespräch.
    »Die Informationen sind schon da«, sagte Phil und deutete auf den Monitor des Bordcomputers.
    Die Unterlagen, die Agent Nawrath uns geschickt hatte, waren eingetroffen. Wir überflogen sie schnell, wobei wir weiterhin die Tür des observierten Hauses beobachteten.
    »Das sind alles recht junge Typen, meistens Studenten«, meinte Phil.
    »Und sie alle verfügen offenbar über eine starke Abneigung gegen den Kapitalismus«, sagte ich. »Wobei das, was sie planen, nicht nur die Kapitalisten trifft, sondern alle Bevölkerungsschichten. Das scheinen sie zu übersehen.«
    »Manche Leute verfügen eben nicht über die Fähigkeit, die Konsequenzen ihres Handelns abzusehen«, sagte Phil und verzog das Gesicht. »Daher können manchmal auch gut gemeinte Aktionen negative Wirkungen haben.«
    Phil richtete meine Aufmerksamkeit auf den Bildschirm. »Schau mal, da tut sich was.«
    Ich kam seiner Aufforderung nach. Eine junge Frau verließ die Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
    »Falscher Alarm«, meinte Phil. »Wahrscheinlich die Lebenspartnerin des Verkäufers.«
    Ich nickte zustimmend.
    ***
    Es wurde fünf, zehn nach fünf, Viertel nach fünf – und nichts geschah.
    »Der verspätet sich ganz schön«, meinte Phil. »Hoffentlich kommt er überhaupt noch.«
    »Schlimmer wäre es, wenn er uns entdeckt hätte«, sagte ich und schaute mich um.
    Ich sah einen dunkelblauen Lieferwagen an uns vorbeifahren und vor dem Haus, in dem der Verkäufer wohnte, halten. Ein junger Mann stieg aus. Man konnte ihn erst nur von hinten sehen. Dann drehte er sich kurz um.
    »Das ist er!«, stieß Phil aus.
    Er hatte recht, das war definitiv James Marcon. Peiker hatte gute Arbeit geleistet, das Phantombild traf ihn hervorragend.
    Phil nahm die Kamera herunter, die er

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