2893 - Madison Avenue Mörder
Flug gebucht, wobei die Abstände, wie ich das hier sehe, in den letzten Monaten etwas größer geworden sind. Gestern ist sie am frühen Abend in New York eingetroffen und wollte heute früh wieder fliegen. Wie es scheint, hat sie ihren Flug aber umgebucht und ist schon gestern Abend zurück nach Boston geflogen.«
»Es ist an der Zeit, sie über den Tod ihres Mannes zu informieren«, sagte ich. »Wobei es mir lieber wäre, wir könnten das persönlich erledigen. Hinzu kommt, dass sie eine der Hauptverdächtigen ist.«
»Wir könnten ein paar Kollegen in Boston kontaktieren, dass sie das erledigen, sie informieren und gleich verhören«, schlug Phil vor. »Wenn sich dabei der Verdacht erhärtet, dass sie etwas mit der Sache zu tun hat, kann sie dort festgenommen und zu uns überstellt werden.«
»Guter Plan«, stimmte ich Phil zu. »Ich kümmere mich darum.«
Ich nahm mein Handy heraus und kontaktierte einen Agent in Boston, mit dem ich schon ein paar Mal zusammengearbeitet hatte, Francis Jordan.
»Jordan«, meldete er sich am Telefon.
»Hallo, Francis, hier ist Jerry, Jerry Cotton«, sagte ich.
»Mensch, Jerry, schön deine Stimme zu hören«, sagte Agent Jordan. »Was verschafft mir das Vergnügen?«
»Ein Mord«, beantwortete ich seine Frage. »Ein Art Director der Werbeagentur Pelham, Pottmouth & Vendgreen ist hier in New York ermordet worden. Seine Frau weiß noch nichts davon und muss informiert werden – was auf persönlicher Basis geschehen sollte. Hinzu kommt, dass sie eine der Hauptverdächtigen ist.«
»Oh, oh, ich sehe schon, worauf das hinausläuft«, sagte Agent Jordan. »Die Witwe wohnt hier in der Gegend, und ich soll sie aufsuchen und mich darum kümmern.«
»So ist es«, erwiderte ich.
»Na ja, das sollte kein Problem sein – für einen alten Freund mache ich das gerne. Im Moment ist bei uns ohnehin nicht viel los«, sagte er.
»Gut, dass ich auf dich zählen kann«, sagte ich.
In den nächsten zehn Minuten informierte ich ihn über die Fakten des Falles und sagte ihm zu, einige wichtige Informationen per Mail an ihn zu senden.
»Ich kümmere mich darum, mach dir mal keine Sorgen«, sagte Agent Jordan gegen Ende des Gesprächs. »Sobald wir mit der Dame gesprochen haben, melde ich mich.«
Wir verabschiedeten uns und beendeten das Gespräch.
»Ist erledigt«, sagte ich zu Phil. »Ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Mistress Foreman informieren und befragen.«
Phil nickte und wollte etwas sagen. Doch gerade in dem Moment klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer ab, stellte auf Freisprechen und sagte förmlich: »FBI New York, Agent Decker.«
»Hallo, Phil, ich bin’s Janice«, meldete sich Dr. Drakenhart. »Der Bericht ist fertig und gleich auf dem Weg zu euch. Ich wollte euch vorab schon mal über die wichtigen Details informieren.«
»Na prima, dann schieß mal los«, sagte Phil.
Dr. Drakenhart räusperte sich. »Der Tod trat, wie vermutet, durch eine Vergiftung ein. Ursache war eine Überdosis Morphin. Wie der Mageninhalt des Opfers belegt, kann ihm das Gift nur durch die Drinks verabreicht worden sein, die er gestern Nacht zu sich genommen hat. Zieht man die Menge an Gift, die körperliche Verfassung des Opfers und den Todeszeitpunkt in Betracht, muss es ihm zwischen acht und zehn verabreicht worden sein.«
»Dann kommen als Täter alle gestern bei Foreman anwesenden Personen in Betracht«, meinte Phil. »Genauso, wie wir es uns gedacht hatten.«
»Und es ist sicher, dass es keine andere Möglichkeit gibt, wie ihm das Gift verabreicht worden sein könnte? Etwa durch eine Spritze?«, fragte ich nach.
»Nein, es war in den Getränken, das ist ganz sicher«, erwiderte Dr. Drakenhart. »Allerdings wissen wir nicht, in welchem Getränk genau. Die Weine, die wir in der Wohnung gefunden haben, enthielten kein Morphin. Einige der wahrscheinlich verwendeten Gläser waren gespült worden, in den anderen war kein Morphin nachzuweisen. Sie können uns also auch keinen Aufschluss über die Quelle geben.«
»Besteht die Möglichkeit, dass Foreman sich selbst vergiftet hat? Vielleicht aus Versehen?«, wollte Phil wissen.
»Das können wir insofern ausschließen, als sich in der Wohnung keine Medikamente oder auch nur Verpackungen von Medikamenten befunden haben, die Morphin enthalten«, antwortete sie. »Es muss ihm von jemandem verabreicht worden sein.«
»Na gut, dann ist es jetzt an uns, herauszufinden, wer von den vier Gästen dafür verantwortlich ist«, sagte
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