2893 - Madison Avenue Mörder
Stockwerk, auf dem wir uns befanden, und kamen mit dem Fahrstuhl in der Lobby an. Dort war es ein wenig ruhiger geworden, aber nicht viel.
»Dann machen wir uns mal auf den Weg zum Field Office«, sagte ich. »Mister High wartet sicherlich schon auf einen Zwischenbericht.«
Wir stiegen in den Wagen und fuhren los.
Bevor wir zu unserem Büro gingen, machten wir einen Abstecher bei Mr High. Helen empfing uns freundlich.
»Der Chef ist gleich wieder da«, sagte sie. »Irgendeine interne Angelegenheit, die er kurzfristig regeln muss.«
»Kein Problem, wir warten«, sagte Phil.
Helen deutete seinen Gesichtsausdruck richtig und holte eine Kanne frisch aufgebrühten Kaffee.
»Das verkürzt die Wartezeit doch erheblich – zumindest subjektiv betrachtet«, bemerkte ich und nahm eine Tasse entgegen.
Es schmeckte wie immer hervorragend, wobei ich ein neues Aroma herausschmeckte.
»Hast du das Rezept variiert?«, fragte ich.
»Nur ein kleines Experiment mit einem Hauch von Gewürzen. Ich hatte in einer Zeitschrift darüber gelesen und wollte es mal ausprobieren«, antwortete sie. »Aber keine Bange – morgen wird der Kaffee wieder wie sonst schmecken.«
»Ist so auch nicht schlecht«, meinte Phil. »Wobei ich den bekannten Geschmack vorziehe. Es ist gut, ein paar Konstanten im Leben zu haben, auf die man sich verlassen kann. Besonders bei einem Job wie dem unsrigen.«
Helen lächelte und nahm einen hereinkommenden Anruf entgegen. Phil und ich tranken unseren Kaffee aus. Wir waren gerade fertig, als Mr High auftauchte und uns begrüßte.
»Probleme?«, fragte ich, nachdem wir in seinem Büro Platz genommen hatten.
Er lehnte sich zurück. »Nicht für uns – mehr für das NYPD. Gerade ist herausgekommen, dass sie seit dem 11. September gezielt Muslime beschattet haben. Das hat zu einer heftigen Diskussion in den Medien geführt. Die Behörden in New York sind unterrichtet worden, wie sie sich diesbezüglich zu verhalten haben.«
»Dann wird der Mordfall, den wir gerade untersuchen, in der Presse wohl weniger Aufmerksamkeit erregen«, bemerkte Phil. »Was bedeutet, dass wir ungestört arbeiten können.«
»Das sehe ich auch so«, sagte Mr High. »Bringen Sie mich bitte kurz auf den aktuellen Stand.«
Wir erzählten ihm, was wir bisher herausgefunden hatten und welche Aktionen von uns unternommen worden waren.
Anschließend überlegte er kurz. »Auch wenn der Fall keinen Pressewirbel hervorrufen wird – irgendwo da draußen läuft ein Mörder frei herum. Und es ist unsere Aufgabe, ihn zu identifizieren und vor Gericht zu bringen.«
»Genau das werden wir tun, Sir«, sagte ich.
»Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte Mr High und kam auf ein paar interne Themen und geplante Veranstaltungen für die nächsten Tage zu sprechen. Anschließend verließen wir sein Büro und machten uns auf den Weg in unser eigenes.
»Wen haben wir als potenzielle Täter?«, überlegte Phil laut, nachdem er sein Sakko aufgehängt und sich gesetzt hatte.
»Zunächst all die Personen, die am gestrigen Abend in Foremans Wohnung waren«, sagte ich. »Sie alle waren prinzipiell dazu in der Lage, Foreman zu vergiften.«
»Wobei es möglich ist, dass er das Gift früher aufgenommen hat«, meinte Phil. »Das wissen wir erst nach Abschluss der toxikologischen Untersuchungen.«
»Korrekt«, stimmte ich ihm zu. »Die sollten wir bald erhalten. Wobei uns das nicht daran hindert, nach dem Motiv zu suchen.«
»Hast du jemanden in Verdacht?«, fragte Phil.
»Gift gilt als das klassische Mordinstrument einer Frau. Und er hatte Probleme mit seiner – wie tiefgreifend die waren, wissen wir nicht. Wir sollten Mistress Foreman genauer unter die Lupe nehmen.«
»Kein Problem«, sagte Phil und machte sich am Computer an die Arbeit. »Solche Recherchen sind ja heutzutage ein Klacks.«
Es dauerte nicht lange, bis er die grundlegenden Informationen zu Mrs Foreman zusammentragen hatte.
»Laureen Foreman, geborene Wildcox, zweiunddreißig Jahre alt, aufgewachsen in Boston. Hat dort erst Kunst und dann Medizin studiert, beide Studiengänge aber wahrscheinlich abgebrochen – zumindest finde ich nichts über einen Abschluss. Kinder haben die beiden keine. Sie ist unter der gleichen Adresse in Boston gemeldet wie ihr Mann. Ansonsten ist ihre Akte sauber, keine Vorstrafen, nicht mal ein Parkticket.«
»Sie lebt in Boston, kommt nur ab und zu nach New York, um ihren Mann zu besuchen«, sagte ich.
Phil nickte. »Ja, sie hatte fast jede Woche einen
Weitere Kostenlose Bücher