2893 - Madison Avenue Mörder
Foreman wäre das eine Möglichkeit.«
»Kann ich mir gut vorstellen«, meinte Phil. »Insbesondere wenn man seine kriminelle Vorgeschichte in Betracht zieht. Dass er vom Erdboden verschwunden ist, spricht auch nicht gerade für ihn. Ich versuche noch mal, ihn über Handy zu erreichen.«
Phil nahm sein Telefon heraus und rief erneut bei Bishop an.
»Wieder nichts, der hat sein Handy immer noch ausgestellt«, meinte Phil.
»Wenn er sich in seiner Wohnung versteckt hat, werden wir gleich Gelegenheit haben, mit ihm zu sprechen«, sagte ich.
Es dauerte nicht lange, bis wir die Adresse, unter der Bishop gemeldet war, erreicht hatten. Er wohnte in Queens, aber recht weit von der Wohnung des Mordopfers entfernt, in einem Einfamilienhaus auf der Blossom Avenue.
»Da ist es«, sagte Phil und zeigte auf das Haus.
Ich parkte den Jaguar ein paar Meter entfernt und wir stiegen aus.
Die Straße war ruhig, es gab nur ein paar Passanten und wenig Verkehr. Die Bürgersteige wurden von schönen Häusern, meist mit kleinem Vorgarten, gesäumt. Dabei waren die meisten Gebäude älteren Baujahrs, teilweise aus Holz, teilweise aus Stein gebaut. Das Haus, in dem Bishop wohnte, gehörte zu den stabileren Konstruktionen aus roten, unverputzten Ziegelsteinen. Die kleinen Fenster schienen vor nicht allzu langer Zeit erneuert worden zu sein. Ansonsten waren keine größeren sichtbaren Sanierungsaktivitäten durchgeführt worden.
»Ich schaue mich hinten um«, sagte Phil und ging rechts am Haus vorbei zur hinteren Seite.
Ich wartete vorne und versuchte, durch die Fenster einen Blick ins Innere zu erhaschen. Doch das gelang leider nicht. Hinter den Fenstern befanden sich Vorhänge, die allesamt zugezogen waren. Auch durch das kleine Milchglasfenster der Haustür konnte ich nichts erkennen.
»Die Hintertür ist zu, ins Hausinnere zu schauen war nicht möglich«, berichtete Phil, als er zurückkam.
»Dann versuchen wir es zuerst auf die sanfte Methode«, sagte ich und klingelte.
Als nach ein paar Sekunden keine Reaktion erfolgte, klingelte ich Sturm. Doch auch darauf tat sich nichts.
»Dann wird wohl mein besonderes Fingerspitzengefühl gefragt sein«, sagte Phil und holte sein Spezialwerkzeug heraus.
Ich beobachtete die Umgebung, um sicherzustellen, dass uns kein Passant oder Nachbar beobachtete und Ärger machte, während Phil konzentriert arbeitete.
Er brauchte kaum eine Minute, um das Türschloss zu knacken. Es quietschte, als er die Tür öffnete.
»Mann, die hat aber Öl nötig«, sagte er.
Als er das Haus betreten hatte, zog er seine Waffe. Ich tat es ihm gleich und schloss die Tür hinter mir.
Einen Augenblick lang lauschten wir, um etwas zu hören, doch es war absolut still.
Phil ging vor, ich gab ihm Deckung. Zuerst nahmen wir uns das Erdgeschoss vor. Rechts neben dem Flur befand sich die Küche. Es roch nach orientalischen Gewürzen und Putzmittel, sah dabei recht sauber aus. Die Kücheneinrichtung war modern gehalten. An die Küche schloss sich ein Esszimmer an, dann folgte das große, nach hinten gelegene Wohnzimmer. Auch diese Räume waren modern eingerichtet. Das Interieur erinnerte mich ein wenig an Foremans Wohnung. Auch hier dominierten Schwarz und Weiß. Dabei hatte Bishop aber auch farbenfrohe Bilder aufgehängt, die das Ganze auflockerten.
Aber nach wie vor gab es keine Spur von Bishop.
Wir durchkämmten die Zimmer im Erdgeschoss und fanden weder ihn noch etwas Verdächtiges.
Dann machten wir uns auf den Weg nach oben, die Treppe hinauf. Die Holzstufen knarrten verdächtig. Vorsichtig, die Waffen nach oben gerichtet, stiegen wir hinauf. Irgendwie erwartete ich instinktiv, dass uns von oben eine Gefahr drohte. Doch nichts dergleichen geschah. Oben befand sich ein großes Büro, in dem eine Menge Plakate und Texte herumlagen und mehrere Computer standen. Stapel von CDs, DVDs und anderen Speichermedien zeigten, dass Bishop eine Menge Daten gespeichert hatte. Wie viele andere Werber auch, hatte er einen Macintosh, keinen PC. Es handelte sich um ein Gerät im Alu-Towergehäuse, an dem ein großer Monitor angeschlossen war, dessen Gehäuse ebenfalls in Aluminium eingefasst war.
Das nächste Zimmer war das Schlafzimmer – fast dreißig Quadratmeter groß, mit einem riesigen Bett. Ich schätzte es auf vier mal vier Meter.
»Das ist mehr als Kingsize«, bemerkte Phil lächelnd und verließ das Zimmer, um den Rest der ersten Etage zu durchsuchen.
Am Ende blieb nur noch ein verschlossenes Zimmer übrig.
»Ob er
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