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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überlegungen zu. »Stimmt. Der Porsche wird langsamer.«
    Ich drosselte umgehend die Geschwindigkeit des Jaguar, um nicht zu schnell aufzuschließen. Wir konnten nicht ausschließen, dass Kotcharev einen letzten Trick probierte und uns damit überrumpelte.
    »Der Wagen steht jetzt schon seit acht Minuten auf dem gleichen Platz, Jerry. Meinst du nicht, dass wir langsam nachsehen sollten?«, mahnte Phil.
    Mein Instinkt riet mir zu warten, doch er war nun einmal nicht so zuverlässig, um alle meine Entscheidungen darauf zu gründen. Ich startete die Viper-Maschine und rollte los, um die letzte Meile bis zum Porsche zurückzulegen.
    »Das ist doch Sundmark«, rief ich aus.
    Was trieben der Fälscher und die Killerin in der gleichen Ecke von New York? An Zufall konnte dabei wohl niemand glauben.
    »Er geht in das Haus, in dem wahrscheinlich auch Kotcharev verschwunden ist«, sagte Phil.
    Das war zwar eine Mutmaßung, aber ich teilte seine Annahme. Wir setzten kurz darauf den Weg zu Fuß fort, um uns im Wohnhaus umzusehen. Es gab keinen Portiersdienst, was mich aber angesichts der geringen Wohnungsanzahl auch nicht überraschte. Ganze zweiundzwanzig Wohnungen gab es in dem Gebäude.
    »Keine sonderlich große Auswahl, aber immerhin groß genug«, murmelte ich.
    Im nächsten Augenblick änderte sich die Ausgangslage völlig. Ein Mann in mittleren Jahren betrat das Haus und ging direkt auf den Fahrstuhl zu. Er warf uns einen fragenden Blick zu, den Phil mit einer Notlüge quittierte.
    »Wir warten nur noch auf unsere Frauen. Sie wissen ja, wie das ist«, rief er lächelnd.
    Der Mann lachte mit und verschwand gleich darauf mit dem Fahrstuhl. Gespannt verfolgten wir die Stockwerkanzeige und wussten wenige Sekunden später, dass sich die gesuchte Wohnung im vierten Stockwerk befand.
    »Der saß doch mit Ortega am Tisch in der Bar«, sagte Phil.
    Womit wir einen weiteren Kandidaten aus den laufenden Ermittlungen in diesem Haus angetroffen hatten. Wir machten uns auf den Weg hinauf in die vierte Etage.
    »Was jetzt? Einfach klingeln und sehen, was dann passiert?«, fragte Phil.
    Wir hatten es mit vier Apartments zu tun und konnten nur raten, hinter welcher Tür die Versammlung stattfand.
    »Das war ein Schuss!«, rief ich.
    Wir zogen unsere Waffen und näherten uns vorsichtig der Wohnungstür, hinter der im gleichen Augenblick ein weiterer Schuss fiel. Bevor Phil und ich überhaupt etwas unternehmen konnten, flog die Tür auf und wir starrten in ein bekanntes Gesicht.
    »Also doch eine Falle«, stieß Kotcharev hervor.
    Sie reagierte wie eine gut geölte Maschine, feuerte auf uns und stieß mit dem Fuß die Tür zu. Meine Kugeln schlugen ins Holz der Wohnungstür ein, ohne jedoch die Killerin zu gefährden.
    »Von einer Geiselnahme müssen wir vermutlich nicht ausgehen, oder?«, fragte Phil.
    Die vorherigen Geschehnisse ließen hierfür keinen Grund erkennen. Vielmehr erwartete ich wenigstens zwei Leichen in der Wohnung, die auf das Konto von Anna Kotcharev gingen.
    »Nein. Wir müssen Kotcharev nur in der Wohnung festnageln. Den Rest können die Spezialisten vom SWAT-Team übernehmen«, antwortete ich.
    Während Phil sein Mobiltelefon zückte und Unterstützung anforderte, spürte ich einen scharfen Luftzug unter der Wohnungstür hindurchkommen. Auf einmal war ich mir meiner Sache überhaupt nicht mehr so sicher. Hatte die Killerin doch einen Ausweg aus der Falle gefunden?
    »Da stimmt etwas nicht, Phil. Wenn die Wohnungen Balkone haben, könnte Kotcharev darüber doch noch entkommen«, rief ich.
    Sofort beendete mein Partner sein Gespräch und machte mir ein Zeichen. Wir mussten es riskieren und daher drückte ich vorsichtig gegen die Wohnungstür, die lautlos aufging. Der Luftzug wurde stärker und damit auch meine Ahnung. Ich huschte mit der SIG im Anschlag durchs Wohnzimmer und entdeckte tatsächlich einen gemauerten Balkon. Die Blätter einer großen Topfpflanze wedelten im Windzug, während ich auf den Balkon hinaustrat. In nicht allzu weiter Ferne erklangen Sirenen, die hoffentlich das baldige Eintreffen unserer Verstärkung signalisierten.
    »Sie war früher Kunstturnerin, Jerry. Keiner von uns beiden sollte das Kunststück nachmachen«, sagte Phil.
    Er deutete auf einen umgestoßenen Blumentopf auf dem Balkon unter uns. Im ausgelaufenen Sand war der Abdruck eines Schuhs zu erkennen.
    »Weit kann Anna noch nicht gekommen sein!«, rief ich.
    Wir hetzten wieder hinaus aus der Wohnung, nachdem wir einen kurzen Blick auf

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