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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange Kostenlos Bücher Online Lesen
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Partner tauchte urplötzlich wieder auf und erklärte sein Verschwinden. Kaum war June auf den Gang zwischen den Maschinen getreten, hatte der Mechaniker zu ihr hingesehen, und als er dann auch noch Blair entdeckte, reagierte er alarmiert.
    »Er hatte ein Funksprechgerät in der Tasche und wollte es benutzen. Da habe ich ihn eine Weile schlafen geschickt«, sagte Blair.
    Damit war die bisher großzügige Zeitvorgabe dahin. Spätestens in fünfzehn Minuten würde der Mechaniker, den Blair hinter der Maschine versteckt hatte, zu sich kommen und Alarm schlagen.
    »Dann beeilen wir uns besser«, sagte June.
    Es war richtig gewesen, dass Blair den Mann aus dem Verkehr gezogen hatte. Sie mussten die verbleibende Zeit möglichst effektiv nutzen und dann schleunigst verschwinden. Es gelang ihnen, unbemerkt aus dem Kellerbereich ins Erdgeschoss zu kommen.
    »Wir sehen zuerst in dem verschlossenen Raum nach«, sagte June.
    Es war ihre beste Chance, um auf wichtiges Belastungsmaterial zu stoßen. Anschließend bliebe ihnen hoffentlich noch genügend Zeit, um sich an der Maschine mit den Vorlagen umzusehen. Da sie nicht offen durch die Halle marschieren konnten, benötigten sie viel Zeit, um den Raum zu erreichen. Dort erwartete sie das nächste Hindernis. Blair musste das Schloss mit seinem Einbrecherwerkzeug knacken.
    »Volltreffer«, rief er gleich darauf.
    Säuberlich in Regalen verstaut fanden sie diverse Vordrucke für Regierungspapiere, darunter auch einen Stapel mit Unterlagen, um die Ausweise von Agents des FBI anzufertigen. Für die anderen Vorlagen mochte es noch eine glaubwürdige Erklärung geben, aber nicht für die vom FBI. June nahm sich zwei der Vordrucke und schob sie unter ihr Shirt, was ein freches Schmunzeln in Blairs Gesicht auslöste.
    »Verkneif dir jeden Kommentar«, warnte sie.
    Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr verriet June, dass ihre Zeit so gut wie abgelaufen war.
    »Wir müssen hier raus, Blair. Für einen Blick auf die Maschine mit den Vorlagen bleibt uns nicht mehr genügend Zeit«, sagte sie.
    Ihr Partner war unzufrieden damit, fügte sich aber trotzdem. June spähte hinaus in die Halle, in der sich in diesem Augenblick lediglich zwei Techniker an der Maschine mit den Vorlagen befanden. Wäre die Zeit nicht so knapp gewesen, hätte June die Gelegenheit gerne genutzt. So freute sie sich nur darüber, dass ihr Verschwinden nicht ganz so gefährlich werden würde.
    »Wir können«, rief sie.
    Da beide Techniker sich völlig auf die Maschine konzentrierten, eilte June los. Sie mussten sich keine Gedanken über die Geräusche machen, die sie beim Laufen verursachten. Beide Techniker trugen Ohrschützer gegen den Lärm an der Maschine. Noch ein Vorteil, da sie sich dadurch zügiger bewegen konnten.
    »Warte, Blair«, mahnte June.
    Sie hatten die Tür erreicht, durch die sie ins Gebäude gekommen waren. Da sie den Ablauf der Streifengänge nicht genau kannten, wollte June zunächst nach dem Rechten sehen. Doch ihr Partner schob sie unerbittlich ins Freie, weshalb June sich beschwerte.
    »Sie müssen den Mechaniker entdeckt haben. Man sucht nach uns«, sagte Blair.
    Damit war jede Vorsicht überflüssig geworden und es hieß, schnellstens zu verschwinden. June und Blair hatten Glück, denn es befand sich keiner der Streifenposten in unmittelbarer Nähe. Also rannten sie auf den Zaun zu, um endgültig in Sicherheit zu gelangen. Als sie dort ankamen, drehte Blair sich mit der SIG im Anschlag zum Gebäude herum. Aus der Tür strömte eine Gruppe von Männern, die laut durcheinanderriefen.
    »Steig rüber, June. Ich beschäftige die Burschen ein wenig«, sagte Blair.
    Im nächsten Moment tauchten vier starke Scheinwerfer, die auf dem Dach des Gebäudes installiert waren, das Gelände in gleißendes Licht. Ihre Situation wurde zunehmend brenzliger, weshalb June der Aufforderung ihres Partners ohne Zögern nachkam. Sobald sie auf der anderen Seite des Zaunes sicheren Boden unter den Füßen hatte, konnte sie Blairs Kletterpartie absichern. Kaum überwand sie den Rand des Maschendrahtzaunes, da krachten die ersten Schüsse. June stellte sich darauf ein, von einer der Kugeln getroffen zu werden.
    »Im Dunkeln klettert es sich einfach besser«, rief Blair vergnügt.
    Als June auf ihren Füßen landete, überwand ihr Partner ebenfalls den Zaun und sprang in die Tiefe. Blair hatte es geschafft, drei der Scheinwerfer durch gezielte Schüsse auszuschalten und damit auch die Männer in Deckung zu zwingen. Seine

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