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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor. »Aber das haben Sie sich vermutlich schon gedacht.«
    Ich nickte. Dann wandte ich mich an Keele. »Professor, wir haben ein kleines Problem, und Sie könnten uns eventuell bei der Lösung helfen.«
    »Nun bin ich aber gespannt«, sagte Keele neugierig.
    »Wir haben zwei Tote, bei beiden wurde Natrium-Thiopental im Blut festgestellt. Oder besser gesagt ein Derivat dieser Substanz.«
    »Bevor Sie weiterreden, Agent Cotton, würde ich gerne meine Assistentin um etwas bitten.« Keele wandte sich an Tedrow. »Irene, du hast mir doch erzählt, dass Dr. Waters sich krankgemeldet hat und auf Anrufe nicht reagiert.« Tedrow nickte. »Könntest du bitte jetzt sofort die Proben kontrollieren?«, bat Keele seine Assistentin. »In meinem Schreibtisch liegt der Bibliotheksausweis eines gewissen Ray Cooper. Die Buchstaben- und Zahlenkombination in der obersten Zeile des Ausweises ist der Zugangscode zur Labortür.«
    Kurze Zeit später saß Tedrow wieder vor dem Computer. Sie hatte offenbar geweint. »Die Ampullen sind vollzählig, ich habe den Inhalt kontrolliert. In fünf Ampullen befindet sich allerdings destilliertes Wasser anstelle des Serums.«
    Keele rang nach Fassung. »Ich befürchte, einer meiner Mitarbeiter hat etwas von dem Serum gestohlen. Wir hatten beschlossen, in meiner Abwesenheit keine weiteren Untersuchungen an der Substanz vorzunehmen, daher ist es bislang nicht aufgefallen.«
    »Das heißt, dass das Serum von Ihnen stammt, das die beiden Menschen getötet hat?«, hakte ich nach.
    Irene Tedrow begann zu schluchzen.
    »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, dazu müssten wir einige Untersuchungen durchführen«, erklärte Keele. »Aber nach Lage der Dinge gehe ich davon aus, dass es sich um unsere Proben handelt.«
    »Können Sie mir die Adresse von Dr. Waters geben?«, fragte ich Tedrow, die sich wieder ein wenig beruhigt hatte.
    »Er wohnt zurzeit in einem Apartment in der Pacific Street«, sagte Tedrow matt.
    »Warten Sie bitte einen Augenblick.« Ich stand auf und ging zu Phils Schreibtisch. »Ich habe es mitbekommen«, sagte Phil. »Ich mache mich auf den Weg zu Waters.«
    Dann wandte ich mich erneut an Keele. »Für welchen Auftraggeber arbeiten Sie, Professor?«
    Keele zögerte. »Für den gleichen Arbeitgeber wie Sie«, sagte er dann.
    »Das FBI?«, fragte ich verwundert.
    »Fast. Die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir haben einen Auftrag der Regierung erhalten, das Natrium-Thiopental herzustellen und in seiner Wirkung zu optimieren. Allerdings ist ein Problem der Reinigung dieser Substanz nicht gelöst. Die Vorräte, die zur Dokumentation bestimmter Reinigungsverfahren dienten, sind zu einem unterschiedlichen Anteil mit einem Derivat verunreinigt, dessen Nebenwirkungen noch nicht vollständig geklärt sind«, erläuterte Keele und machte eine kurze Pause. »Stark verunreinigte Proben können bei Einnahme durchaus zum Tod führen.«
    »Und die Derivate, die uns gestohlen worden sind, waren stark verunreinigt«, ergänzte Tedrow nervös.
    »Miss Tedrow, können Sie mir exakt sagen, wie viel von dem Serum gestohlen worden ist?«
    Tedrow nickte. »Das könnte ich. Wir führen hier sehr genau Buch über die Mengen, die wir erzeugen und verarbeiten.«
    »Könnte ich einen Blick in das Buch werfen?«, wollte ich wissen.
    Irene Tedrow lächelte das erste Mal, seit wir die Videokonferenz begonnen hatten. »Nein, Agent Cotton, das geht wiederum nicht.«
    »Es gibt kein Buch«, erläuterte Keele. »Miss Tedrow meinte das im übertragenen Sinn. Wir führen Datenbanken, und die können Sie gerne einsehen, wenn wir das Einverständnis unseres Arbeitgebers haben.«
    »Professor Keele, ich muss hier Mordermittlungen führen, und ich denke, dass keine behördliche Instanz diese Ermittlungen behindern sollte.«
    »Sicherlich nicht«, sagte Keele und nickte. »Aber ich möchte dennoch grünes Licht haben.« Keele lächelte. »Im übertragenen Sinne.«
    Nun lächelte auch ich.
    »Entschuldigen Sie mich einen Moment«, sagte Keele und verließ den Raum.
    Nach nur wenigen Minuten kehrte er zurück.
    »In Ordnung, Agent Cotton. Was wollen Sie wissen?«, fragte Keele.
    »Können Sie mir sagen, was man mit der Menge anrichten kann, die gestohlen worden ist?«
    »Es sind fünf Ampullen gestohlen worden, der Inhalt einer Ampulle reicht aus, um bei einer Person die gewünschte Wirkung zu erzielen, also eine Beeinträchtigung des Urteilsvermögens. Durch eine geschickte Befragung kann man dann die Informationen bekommen,

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