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2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoch und trat gegen die Waffenhand des Täters. Die Pistole entglitt seinen Fingern und schlidderte in eine Ecke.
    Währenddessen flüchtete der zweite Mann durch eine andere Tür. Offenbar gab es noch einen zweiten Ausgang.
    »Schnapp dir den Kerl, Jerry! Ich habe die Lage hier unter Kontrolle!«
    Ich hörte Phils Worte, als ich die Verfolgung ohnehin schon aufgenommen hatte. Mir war klar, dass Phil mit dem zweiten Verbrecher allein fertigwerden würde.
    »FBI! Stehen bleiben!«
    Mein Ruf bewirkte nichts. Ich hatte den Flüchtenden aus den Augen verloren, hörte nur seine schnellen Schritte. Er versuchte, durch das Treppenhaus zu türmen. Ich befestigte im Laufen meine FBI-Marke am Revers. Außerdem hielt ich nach wie vor meine SIG schussbereit in der Rechten. Es war ja möglich, dass dieser Mann ebenfalls bewaffnet war. Jedenfalls wollte er auf keinen Fall von mir erwischt werden.
    Auf der Treppe holte ich auf, indem ich immer mehrere Stufen auf einmal nahm. Doch dann erreichte er das Erdgeschoss und stieß die Stahltür nach außen auf. Wenig später hatte ich ebenfalls den Ausgang erreicht.
    Das Treppenhaus endete auf dem Hof, von dort aus führte ein Durchgang hinaus auf die Nassau Street. Ich erblickte den Flüchtenden, wie er den Gehweg überquerte und auf die Fahrbahn sprang.
    Nur der Geistesgegenwart eines Chevy-Fahrers hatte er es zu verdanken, dass er nicht von dem Auto gerammt wurde. Der Mann hinter dem Lenkrad des Chevrolet stieg auf die Bremse, der hinter ihm fahrende Nissan krachte ihm ins Heck.
    Der Kerl aus dem Büro überwand auch die Gegenfahrbahn, ohne von einem Fahrzeug erfasst zu werden. Ich blieb an ihm dran. Dabei achtete ich allerdings darauf, nicht das Leben von Verkehrsteilnehmern zu gefährden. Ich hielt meinen FBI-Ausweis gut sichtbar mit der linken Hand hoch.
    Auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig holte ich wieder auf. Natürlich hätte ich per Handy Verstärkung anfordern können. Aber ich wollte mich jetzt ganz auf das Laufen konzentrieren. Außerdem sind im Financial District wegen der ständig drohenden Terrorgefahr mehr Cops in Zivil und Uniform unterwegs als in anderen Teilen von Manhattan. Früher oder später musste eine Patrouille seinen Fluchtweg kreuzen.
    Und so war es auch.
    Zwei NYPD-Officer kamen uns aus Richtung Fulton Street entgegen. Ich vermutete, dass der Verdächtige zur U-Bahn-Station an der Fulton Street gewollt hatte. Dort wäre es sehr leicht für ihn gewesen, in der Menschenmenge unterzutauchen und mit einem der Züge zu flüchten. Vor allem um diese Uhrzeit war es sehr schwierig, dort eine Person im Auge zu behalten.
    Aber die Cops durchkreuzten seine Pläne. Natürlich bemerkten sie ebenfalls, dass mit dem Kerl etwas nicht stimmte. Er rannte schließlich wie ein wahnsinnig gewordener Sprinter vor mir weg, wobei er Passanten rücksichtslos zur Seite stieß und teilweise einfach umrannte.
    »FBI! Stehen bleiben!«, rief ich nochmals. Ich machte mir keine Illusionen, dass der Verdächtige sich plötzlich besinnen würde. Meine Worte galten eher den Männern vom Police Department. Sie sollten mitbekommen, dass wir auf derselben Seite standen.
    Doch im Näherkommen entdeckte ich ein bekanntes Gesicht. Officer Norris Sherman war mit einem jungen Kollegen auf Fußstreife. Ich hatte mit dem erfahrenen schwarzen Cop schon an einigen gemeinsamen Fällen gearbeitet.
    ***
    Der Flüchtende saß jetzt in der Falle. Vor sich hatte er die Cops, und ich war weiterhin hinter ihm. Also schlug er einen Haken und rannte in ein Diner.
    Die Officers und ich waren dem Kerl nun dicht auf den Fersen. In dem Gastraum brach Panik aus. Die Gäste und das Personal bemerkten natürlich, dass hier jemand vor dem Gesetz flüchtete. Und eine solche Person führte nie etwas Gutes im Schilde.
    Die Menschen hielten die Cops und mich ungewollt auf, indem sie Richtung Ausgang rannten. Sie versperrten uns für einige Sekunden den Weg.
    Diese Zeit nutzte der Verdächtige eiskalt aus. Er flankte über die Theke, packte eine junge Latina-Kellnerin und drückte ihr ein Steakmesser gegen die Kehle.
    »Keinen Schritt weiter!« Seine Stimme überschlug sich fast. »Zieht euch zurück – oder ihr habt die Kleine auf dem Gewissen!«
    Ich wechselte einen Blick mit Norris Sherman.
    »Schafft bitte die Zivilisten raus, Norris. Ich rede mit dem Täter.«
    »Alles klar, Jerry.«
    Officer Sherman gab seinem jungen Kollegen eine Anweisung. Mit vereinten Kräften brachten sie es fertig, die verbliebenen Gäste

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