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2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern

2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern

Titel: 2930 - Wettlauf mit den Kopfgeldjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
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kassieren. Wir fuhren mit ihr ins FBI Field Office und setzten sie in ein Verhörzimmer. Dann überprüften wir ihren Background.
    Sie hatte tatsächlich eine Lizenz als Privatdetektivin und hatte auch schon daran gearbeitet, Kautionsflüchtlinge aufzuspüren. Allerdings hielt sie sich dabei nicht immer an das Gesetz. Dafür, dass sie sich als Cop ausgab und auf Phil geschossen hatte, wollten wir sie auf jeden Fall rechtlich belangen. Vorher sollte sie uns aber alles erzählen, was sie über den möglichen Aufenthaltsort von Jack Myers und die Kopfgeldjagd auf ihn wusste.
    »Na, da sind Sie ja endlich«, sagte sie genervt, als wir den Raum betraten.
    Sie gab sich lässig, als ob wir ihr nichts anhaben konnten.
    Ich nahm ihr gegenüber Platz, legte ihre Akte auf den Tisch und klappte sie auf. »Nun, Miss Terents, Sie haben ja in Ihrem Leben schon eine ganze Menge erlebt, oder sollte ich lieber sagen verbrochen?«, fing ich an.
    »Erlebt ja, verbrochen nein«, konterte sie.
    »Ich würde gern wissen, was Sie über die Kopfgeldjagd nach Jack Myers wissen«, kam ich direkt auf das für uns relevante Thema zu sprechen. »Vor allem bin ich an Hinweisen auf seinen Aufenthaltsort interessiert. Natürlich auch daran, zu erfahren, wer sonst noch auf der Suche nach ihm ist, um die Belohnung zu kassieren.«
    Sie lächelte verwegen. »Sie wissen ja schon eine Menge. Wozu brauchen Sie mich dann noch?«
    »Ihnen droht eine Verurteilung«, setzte ich die Daumenschrauben an, um sie zur Kooperation zu bewegen. »Sie haben sich als Polizistin ausgegeben …«
    »Ach, das ist doch nichts«, unterbrach sie mich.
    »… und dann gibt es da noch die Klage wegen versuchten Mordes an einem FBI-Agent«, brachte ich meinen Satz zu Ende. »Das sieht nicht gut für Sie aus. Ein wenig Kooperation von Ihrer Seite könnte dazu führen, dass wir ein gutes Wort für Sie einlegen.«
    »Ich wusste nicht, dass es sich um einen Agent handelte«, sagte sie. »Außerdem hatte er eine Waffe.«
    »Also ist es nur ein normaler Mordversuch«, sagte ich. »Na ja, das spart Ihnen vielleicht ein paar Jahre.«
    »Hey, ich jage Kautionsflüchtlinge, und die sind manchmal nicht nett zu mir, auch wenn ich eine Frau bin«, versuchte sie sich herauszureden. »Daher bin ich manchmal gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Schließlich will ich abends lebendig nach Hause kommen und nicht in einem Sarg enden.«
    Phil hustete. »Das will ich generell auch, und jeder Richter wird das verstehen. Wofür sie aber sicher kein Verständnis haben werden, ist die Tatsache, dass Sie auf mich geschossen haben, ohne mich vorher anzurufen. Notwehr ist eine Sache, Ausübung eines Jobs eine andere, aber ein kaltblütiger Mordversuch – ich kenne da einen heißblütigen Staatsanwalt, der sich mit Freuden dieses Falles annehmen wird.«
    Sie wurde blass und es war leicht zu erkennen, dass sie überlegte, wie sie aus der Situation herauskommen konnte. »Na gut, ich sage Ihnen, was ich weiß, aber dafür will ich Straffreiheit.«
    »Keine Chance«, sagte ich. »Wenn, dann reden wir von einer Strafminderung. Wir mögen Kooperation und Staatsanwälte auch.«
    »Na gut, aber ich will Ihr Wort«, sagte sie.
    »Das haben Sie«, bestätigte ich. »Also, was wissen Sie?«
    Sie lehnte sich im Stuhl zurück. »Dass auf Myers ein Kopfgeld von einhunderttausend Dollar ausgesetzt ist, wissen Sie sicher schon. Ich dachte, das wäre leicht verdientes Geld, da ich ja Erfahrung darin habe, Leute aufzuspüren. Also bin ich zu seiner Wohnung, wo er nicht war. Ich war aber nicht die Erste. Als ich dort ankam, kamen zwei üble Typen aus dem Haus: Walter Figg und Damian Odgins. Das sind echte Kopfgeldjäger. Die schießen erst und fragen dann. Aber da sie allein aus dem Haus kamen, ging ich davon aus, dass sie Myers nicht gefunden hatten. Ich überprüfte das. War nicht schwer, weil sie die Tür seiner Wohnung aufgebrochen hatten. Dann sprach ich mit seiner Nachbarin, die mir einiges erzählte. Als Nächstes war ich bei seinen Eltern, die mich auf das alte Schulgebäude aufmerksam gemacht haben. Dort war er aber nicht.«
    »Stimmt, war er nicht«, sagte ich. »Haben Sie eine Idee, wo er sonst noch stecken könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, sorry, weiter war ich auch nicht. Als Nächstes hätte ich mich an Marvin Durham drangehängt. Der arbeitet in der gleichen Branche wie ich, hat aber hier in New York bessere Kontakte. Wenn Sie den finden, haben Sie gute Karten bei der Suche nach

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