2936 - Der Profit heiligt die Mittel
nach. »Nichts strafrechtlich Relevantes. Es handelt sich um einen Rentenfonds.«
»Für eine Altersrente ist Sparrings noch etwas jung«, sagte ich. »Wir sollten herausfinden, wer hinter diesem Rentenfonds steckt und Sparrings mit Geld versorgt hat – und vor allem, warum. Sparrings hat doch für eine Umweltorganisation gearbeitet, oder nicht?«
»Ja, er hatte irgendeinen Verwaltungsposten«, bestätigte Phil.
Ich überlegte. »Vielleicht hat er Insiderinformationen verkauft. Auf jeden Fall sieht es nicht so aus, als hätte er das Geld, das er als Wilbur Golding erhalten hat, auf ehrliche Weise verdient. Wenn wir das Mister High erzählen, wird er sicherlich zustimmen, dass es sinnvoll ist, diese Spur weiterzuverfolgen.«
»Und wir müssen uns nicht mit alten, verstaubten, ungelösten Fällen herumschlagen«, sagte Phil gut gelaunt. »Also nichts wie hin zum Chef.«
»Vielleicht könntest du vorher noch deinen Kontakt, Detective Forester, anrufen«, schlug ich vor. »Bisher hat er nur nach George Sparrings gesucht. Vielleicht könnte er noch nach Wilbur Golding Ausschau halten. Bei den Bargeldsummen, die der jeden Monat abgeholt hat, kann ich mir vorstellen, dass er ein teures Hobby hatte. Vielleicht hat er gespielt oder war Stammgast bei irgendwelchen Prostituierten. Mit diesen Informationen könnte Detective Forester sicher mehr über den Vermissten herausfinden.«
»Gute Idee«, sagte Phil. »Ich rufe ihn sofort an und kläre das.«
Gesagt, getan.
Der Detective war direkt am Apparat, als Phil anrief. »Hallo, Phil, guten Morgen, braucht ihr New Yorker Agents schon wieder die Hilfe eines altgedienten Cops?«
»So ist es«, erwiderte Phil und informierte den Detective über das, was wir herausgefunden hatten.«
»Das ist interessant«, sagte der anschließend. »Und hört sich für jemanden wie mich, der gerne Geheimnisse aufdeckt, sehr verlockend an. Ich werde mich umhören und sehen, was ich herausfinden kann. Habe da schon so eine Idee, wie ich es anstelle.«
»Danke, Dean, das hilft uns sehr«, sagte Phil und beendete das Gespräch.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu Mr High.
***
Helen saß wie immer an ihrem Schreibtisch und begrüßte uns freundlich. »Jerry, Phil, guten Morgen.«
»Guten Morgen, Helen«, sagte Phil. »Ist er da?«
Sie nickte. »Ja, er telefoniert aber gerade und möchte nicht gestört werden. Ihr müsst euch also einen Augenblick gedulden.«
»Kein Problem«, sagte Phil. »Dem Leiter eines FBI Field Office muss man auch gewisse Geheimnisse zugestehen.«
»Und wie läuft es bei euch?«, fragte Helen.
»Wir sind auf der Suche nach einer vermissten Person und decken dabei interessante Fakten auf«, antwortete ich.
»Und was ist mit der vermissten Person? Habt ihr die schon gefunden?«, fragte Helen.
Phil schüttelte den Kopf. »Nein, das leider nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass eine Tasse Kaffee bei der Suche überaus förderlich sein könnte.«
Helen lächelte. »Dann will ich mal nicht so sein.«
Sie holte zwei Tassen und schenkte uns frisch aufgebrühten Kaffee ein. Es duftete wunderbar und wie immer schmeckte der Kaffee köstlich.
»Irgendwann musst du uns mal das Rezept verraten«, meinte Phil.
»Sorry, Insidergeheimnis«, meinte Helen und zeigte ein verschmitztes Grinsen. »Die Coca-Cola Company verrät ihr Rezept ja auch nicht.«
»Fürwahr, das ist richtig«, sagte ich. »So lange wie wir deinen Kaffee jederzeit bekommen können, kannst du das Geheimnis gerne für dich behalten.«
Sie lächelte. Dann klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch. Sie nahm ab, meldete sich und hörte zu.
»Ihr könnt jetzt reingehen«, sagte sie und legte den Hörer auf.
Phil klopfte an der Tür zu Mr Highs Büro und trat ein, ich folgte ihm.
»Guten Morgen«, begrüßte der Chef uns. Wir erwiderten den Gruß.
»Und?«, fragte Mr High gespannt. »Wie laufen die Ermittlungen im Fall Sparrings?«
»Recht gut«, antwortete ich und bemerkte, dass Mr High unsere Ermittlungen in diese Richtung bereits als Fall eingestuft hatte. »Wie es scheint, steckt hinter dem Verschwinden von Mister Sparrings mehr, als wir anfangs vermutet hatten.«
Ich teilte ihm mit, was unsere Ermittlungen ergeben hatten, und er hörte aufmerksam zu.
Als ich geendet hatte, nickte er. »Gut, bleiben Sie dran. Und gehen Sie umsichtig vor. Ich will nicht, dass bei der aktuellen Kontroverse bezüglich des Gesetzesvorschlags zur Hormonbehandlung von Nutztieren noch Öl ins Feuer gegossen
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