2936 - Der Profit heiligt die Mittel
wird. Bis jetzt ist es glücklicherweise nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen und ich möchte, dass das so bleibt. Achten Sie darauf, wem Sie was mitteilen.«
»Wir passen auf, Sir«, versprach ich ihm.
Phil nickte schweigend.
Mr High lehnte sich zurück. »Gut, dann erwarte ich, regelmäßig von Ihnen informiert zu werden.«
Das sagten wir ihm zu, und da sonst nichts anlag, beendeten wir das Meeting und verließen sein Büro.
»Nun, dann folgen wir dem Fluss des Geldes«, sagte ich zu Phil.
***
Wir gingen in unser Büro und stellten weitere Nachforschungen zum American Retirement Trust an. Es gab eine Website und ein paar weitere Informationen, auf die wir stießen, die allerdings alle wenig aussagekräftig waren und keine Informationen über die Hintermänner gaben. Weiterhin fanden wir heraus, dass sich unter der Adresse der Organisation in Hawaii mehrere Dutzend Firmen in einem kleinen Bürohaus befanden, was ein Hinweis darauf war, dass es sich um eine reine Briefkastenfirma handelte.
»Ich denke, wir überlassen es unseren Kollegen aus dem Finanzsektor, herauszufinden, wer hinter diesem Trust steckt«, sagte Phil.
»Nichts dagegen«, antwortete ich. »Die haben diesbezüglich mehr Erfahrung. Bin allerdings gespannt, was sie finden.«
»Geht mir genauso«, sagte Phil und kümmerte sich darum, dass an der Ermittlung der Geldgeber von George Sparrings alias Wilbur Golding gearbeitet wurde.
Als wir anschließend zum Mittagessen gehen wollten, erreichte uns ein Anruf von Detective Dean Forester aus Columbus.
»Hallo, Dean, so schnell hatte ich nicht mit dir gerechnet«, sagte Phil überrascht. »Ich stelle auf Freisprechen und lasse meinen Partner Jerry Cotton mithören.«
»Alles klar. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich so schnell wieder anrufe – hat sich aber so ergeben«, erzählte er. »Columbus ist nicht New York, und nachdem ich mit einigen Kollegen gesprochen hatte, war klar, dass es nicht viele Möglichkeiten gab, wo euer Mister Golding oder Sparrings sein Geld angelegt oder besser gesagt verprasst haben könnte. Um euch nicht mit den Spuren zu langweilen, denen ich gefolgt bin, komme ich gleich zum Ergebnis: Ich habe einen Zeugen aufgetrieben, der Sparrings erkannt hat, einen gewissen Bertram Russel. Der wohnt in unmittelbarer Nähe einer Bar, in der – was ich von einigen Kollegen weiß – illegales Glücksspiel stattfindet. Russel fühlt sich von dem Lärm und all dem, was in der Bar veranstaltet wird, seit einiger Zeit so sehr gestört, dass er das Treiben dort genau beobachtet und sogar Buch führt und die Gäste fotografiert. Von Bertram weiß ich, dass Sparrings dort seit langem Stammgast ist.«
»Interessant«, sagte Phil. »Dann wissen wir jetzt, wo Sparrings das viele Bargeld, das er vom Konto seiner zweiten Identität abgeholt hat, verprasst hat.«
»Das ist aber noch nicht alles«, fuhr Detective Forester fort. »In der Bar ist eine Razzia geplant, für heute Nacht. Die Kollegen, die daran arbeiten, versprechen sich davon einige Verhaftungen. Ich habe mit denen geredet – wenn ihr wollt, könnt ihr dabei sein.«
Phil lächelte verwegen. »Eine Einladung zu einer Razzia? Das ist ja besser als eine Einladung zu einer VIP-Party nach der Oscar-Verleihung. Wann soll es denn losgehen?«
»Heute um elf«, antwortete Detective Forester. »Ihr solltet aber eine gute Stunde vorher hier sein, damit wir alles besprechen können. Und es ist offiziell eine Aktion der Polizei von Columbus.«
»Zeitlich könnten wir das hinbekommen«, meinte Phil. »Und was die Zuständigkeit angeht, das ist kein Problem für uns. Wir sind nur an Informationen über Sparrings interessiert. Das heißt, dass wir mit einigen Leuten über ihn reden müssten.«
»Ja, kein Problem, da haben die Kollegen sicher nichts dagegen«, sagte der Detective.
»Gut, ich kläre das ab und melde mich dann wieder«, sagte Phil.
»Okay, bis gleich«, erwiderte Detective Forester und legte auf.
»Was meinst du?«, fragte mich Phil. »Sollen wir da mitmischen?«
Ein Blick in Phils Gesicht sagte mir, dass ich gar nicht anders konnte als Ja zu sagen.
»Klar, wir sind dabei«, antwortete ich. »Wir müssen nur noch regeln, wie wir dahin kommen. Außerdem müssen wir das mit Mister High absprechen und ich muss Jenna für heute Abend absagen.«
»Sorry, daran hatte ich nicht gedacht«, sagte Phil.
»Schon in Ordnung, der Job geht vor«, sagte ich. »Sie wird das schon verstehen – hoffe ich zumindest.«
Wir
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