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2936 - Der Profit heiligt die Mittel

2936 - Der Profit heiligt die Mittel

Titel: 2936 - Der Profit heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Mitarbeitern. In welchem Bereich arbeiten die beiden denn?«
    Ich versuchte, durch seine Fassade zu schauen, was mir aber nicht gelang. Offenbar war er darin geschult, seine Gedanken zu verbergen. Er hatte auch nicht den Fehler gemacht, Sparrings und Golding als eine Person zu bezeichnen. Wusste er wirklich nicht, worauf wir aus waren?
    »Es geht um den American Retirement Trust «, sagte ich und beobachtete ihn genau.
    Immer noch keine Reaktion, die irgendetwas darüber verriet, was in ihm vorging.
    »Sorry, das sagt mir auch nichts«, erwiderte er. »Sie müssen schon etwas konkreter werden, meine Herren.«
    »Wilbur Golding hat vom American Retirement Trust regelmäßige Zahlungen erhalten«, erklärte Phil. »Da dieser Trust einem Tochterunternehmen der Plebejus Pharma angehört, hat er also quasi Geld aus Ihrem Haus erhalten. Das wäre ja nicht ungewöhnlich, da sicher viele Personen von Ihrem Unternehmen Geld erhalten, nur arbeitete Mister Golding für verschiedene Tier- und Umweltschutzunternehmen, die im Clinch mit Plebejus Pharma liegen.«
    Pillaton hörte aufmerksam zu, verzog keine Miene und sagte schließlich: »Sorry, dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Ich habe keine Ahnung von diesen Vorgängen. Und wenn Sie damit andeuten, dass wir in irgendwelche unsauberen Machenschaften verstrickt sind, dann muss ich das vehement bestreiten.«
    Ich schaute ihm direkt in die Augen. »Wie können Sie das denn bestreiten, wenn Sie – wie Sie selbst sagen – keine Ahnung von diesen Vorgängen haben?«
    Einen Augenblick lang zögerte Pillaton und schien unsicher.
    Dann hatte er sich wieder gefangen. »Sorry, ich lasse mich mit Ihnen nicht auf irgendwelche rhetorischen Spielereien ein. Wenn Sie der Meinung sind, dass es bei Plebejus Pharma etwas gäbe, was das FBI interessieren könnte, dann tun Sie doch einfach, was Sie tun müssen. Ansonsten bitte ich Sie, von solchen unsachgemäßen Beschuldigungen Abstand zu nehmen. Den Ruf eines ehrbaren und renommierten Unternehmens wie des unseren ohne triftigen Grund zu schädigen oder es auch nur zu versuchen gehört sicher nicht zu Ihren Aufgaben als Bundesagenten.«
    Ich lächelte. »Gut, dann tun wir, was wir tun müssen. Und Sie sind sicher, dass Sie weder George Sparrings oder Wilbur Golding noch den American Retirement Trust kennen?«
    »Dazu werde ich jetzt kein weiteres Statement abgeben«, sagte Pillaton unfreundlich. »Ich möchte Sie bitten, jetzt zu gehen.«
    Endlich hatten wir es geschafft, seine Maske zu durchdringen und eine Reaktion zu erhalten. Das reichte uns für den ersten Besuch. Wir kamen seiner Aufforderung nach, verabschiedeten uns, verließen das Gebäude und gingen ohne ein Wort zu wechseln zurück zum Jaguar.
    »Und, was meinst du?«, fragte ich Phil, als wir wieder im Wagen saßen.
    Er lächelte verwegen. »Da hat jemand gehörig Dreck am Stecken.«
    »Oh ja, definitiv«, stimmte ich ihm zu. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, worum es sich dabei genau handelt, und die entsprechenden Beweise finden.«
    ***
    Wir fuhren zurück zum FBI Field Office, um unsere Ermittlungen fortzusetzen. Dabei stellten wir zunächst Nachforschungen über Vigor Pillaton an.
    Phil suchte einiges über ihn zusammen. »Strafrechtlich betrachtet ist er ein unbeschriebenes Blatt. Es gibt nicht mal einen Strafzettel für falsches Parken oder zu schnelles Fahren.«
    »Vielleicht hat er einen Chauffeur«, bemerkte ich wenig ernst.
    »Ha, ha«, erwiderte Phil. »Na, jedenfalls gibt es in den entsprechenden Datenbanken nichts Auffälliges. Anders sieht es aus, wenn man sich im Internet nach ihm erkundigt. Er ist Rechtsanwalt und hat bereits eine Menge wenig ehrbare Leute vertreten, meist mit Erfolg. Wegen seiner harschen Praktiken hat er viel Kritik einstecken müssen, aber bisher hat er nie die Gesetze übertreten, sich höchstens in Grauzonen bewegt. Zumindest nicht offiziell.«
    »Ob er etwas mit Sparrings’ Verschwinden zu tun hat?«, überlegte ich laut. »Wäre möglich, aber ich denke eher, dass ein Typ wie er seine Leute hat, die so etwas für ihn erledigen. Gibt es irgendwelche bekannten Verbindungen zu kriminellen Vereinigungen, Personen oder sonst einen Hinweis darauf, wer für ihn arbeiten könnte?«
    »Bisher habe ich nichts dergleichen gefunden«, antwortete Phil. »Aber das heißt ja nichts. Wenn wir suchen und tief genug graben, finden wir bestimmt etwas. Typen wie er sind mir verhasst, und zum Glück haben sie immer ein dunkles Geheimnis, durch das sie

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