Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dorthin geschafft. Erneut krachte ein Schuss, ein feiner Regen von Mörtel und Staub ging auf die Flüchtenden von der Stelle aus nieder, in die die Kugel eingeschlagen war. Der Mann hinter ihnen fluchte.
    Die Türsteherin hatte bereits den Panikknopf ihres Gegensprechgeräts gedrückt, was hinter der Theke Alarm auslöste. Erfahrungsgemäß würde es dennoch ein paar Minuten dauern, bis Kollegen zur Verstärkung hier waren. Sie schaffte es gerade noch, Gwen aus der Tür und in Deckung zu ziehen, als erneut eine Kugel abgefeuert wurde. Michelle, die in dieser Sekunde den Fuß auf die oberste Treppenstufe setzen wollte, kreischte auf und griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Knöchel. Dabei ging sie direkt vor Eileens Augen zu Boden.
    ***
    »Hier, hinter dem Spiegel geht’s weiter«, erinnerte mich Phil. Wir hatten sämtliche Kabinen überprüft und noch einmal genau in jede Ecke gesehen. Der Waschraum war leer, keine Mädchen, kein Mann mit einer Waffe.
    »Wie öffnet man das Ding?«, fragte ich mich laut. Ich tastete die getarnte Tür an allen Seiten ab, doch nichts rührte sich.
    »Hier!« Phil wies auf einen Handtrockner, der direkt neben dem Spiegel montiert war. Ein merkwürdiger Platz und tatsächlich war das Ding genau so eine Tarnung wie der Spiegel. Als mein Partner auf den großen Metallknopf drückte, sprang kein Warmluftgebläse an, stattdessen ging die Tür auf.
    Ich hob meine Waffe und nickte Phil kurz zu, bevor ich als Erster hineinging. Der sogenannte Powder-Room war leer, entweder Eileen hatte Ernst gemacht und dieses Refugium geschlossen oder – aber daran mochte ich nicht denken.
    »Niemand zu sehen«, konstatierte ich, im selben Moment begann mein Mobiltelefon zu vibrieren.
    »Agent Cotton?« Eine dunkle Stimme, angsterfüllt, halblaut, die ich erst im zweiten Moment zuordnen konnte. »Eileen? Wo sind Sie?«
    Die Türsteherin gab mir in wenigen Worten zu verstehen, wo wir sie finden würden.
    »Ich bin nicht alleine, zwei junge Ladys sind bei mir«, setzte sie dann, immer noch halb flüsternd, hinzu.
    »Hier hinaus«, wies ich Phil den Weg. Wir stießen die Tür auf, die in den Hinterhof führte. Dort brannte kein Licht, der mondlose Himmel hing schwarz über uns. Im Dunkel waren vor einer Außenwand des Hofes einige Container zu erkennen, ein Stück weiter vor uns hatte jemand ein paar Kisten voll leerer Flaschen abgestellt. Der Wind fuhr leicht raschelnd durch die trockenen Blätter, die vereinzelt am Boden lagen.
    Ein weiteres Geräusch im hinteren Teil des Innenhofes veranlasste Phil und mich, stehen zu bleiben. Ein leises metallisches Quietschen drang zu uns herüber. Meine Augen hatten sich gerade an die Dunkelheit gewöhnt, als ich einen Schatten sah, der weiter vorne über einen hohen Metallzaun kletterte.
    »Das ist der Kerl!«, rief ich Phil zu und wir beide sprinteten gleichzeitig los. Der Mann vor uns kam eben unten auf, geschmeidig wie eine Katze. Er drehte sich um und schoss, ohne zu zögern, als er uns auf sich zulaufen sah.
    Eine Kugel streifte meine linke Schulter, hielt mich aber nur Sekunden auf. Die zweite schlug mit einem scheppernden Jaulen in einen der Abfallcontainer ein.
    Wir hatten den Zaun fast erreicht, mussten durch diesen Angriff aber kurz in Deckung gehen. Phil tauchte hinter einer Mülltonne ab und signalisierte mir mit seiner SIG, dass er mir Deckung geben würde. Zwei weitere Schüsse peitschten durch die Nacht. Trotzdem stieß ich mich ab und rannte auf den Zaun zu.
    Das Metall schnitt mir in die Finger, als ich in die engen Maschen griff und begann, mich nach oben zu ziehen. Der Flüchtende, der bereits ein Stück weit weg war, drehte sich noch einmal zu mir um, zog es aber vor, weiterzulaufen statt zu schießen und sich damit selbst zum Ziel von Phils Waffe zu machen.
    Ich schwang ein Bein über den Zaun, zog das zweite nach, ließ mich fallen und fand mich in einer kurzen Gasse wieder, die hinter dem Gebäude parallel zu der Straße zu verlaufen schien, in der der Haupteingang des Clubs lag. Dorthin war der Mann unterwegs, der jetzt am Ende der Gasse nach links abbog.
    Ich sprintete ihm hinterher, so schnell mich meine Beine trugen. Als ich um die Ecke bog, kam auf der Querstraße vor mir ein Wagen die Straße runter, laute Musik erschallte kurz, als eine Wagentür geöffnet und gleich wieder zugeschlagen wurde. Sollte unser Kerl Komplizen haben?
    Als ich dort ankam, sah ich ein Stück weiter oben, am Eingang des La Piscine, ein paar Leute auf der

Weitere Kostenlose Bücher