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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
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einigermaßen deutlich sehen.
    Es knackte links neben mir. Ich wirbelte herum, die SIG im Beidhandanschlag.
    »FBI! Waffe weg!«
    Mein Ruf verhallte ungehört. Mündungsfeuer blitzte auf, ein Schuss krachte. Die Kugel schlug gegen einen Baumstamm, riss einen großen Holzsplitter heraus und jaulte als Querschläger davon.
    Ich erwiderte das Feuer, wobei ich mich gleichzeitig duckte. Mein Gegner wechselte die Position, noch hatte ich ihn nicht getroffen. Aber er merkte scheinbar nicht, dass ich nicht allein war. Das wurde ihm im nächsten Moment schmerzlich bewusst.
    Phil war nämlich im toten Winkel des Mannes herangekommen und zielte nun aus zwei oder drei Yards Distanz auf ihn.
    »Waffe weg!«, befahl mein Freund. »Auf die Knie, Hände hinter den Kopf!«
    Unser Widersacher hatte sich eine schwarze Motorradmaske über das Gesicht gezogen. Er verharrte einen Moment lang unschlüssig. Aber nun waren zwei Pistolen auf ihn gerichtet. Er hatte die Chance, mich abzuknallen, vertan. Also tat er das einzig Vernünftige.
    Der Verbrecher ergab sich.
    Er ließ sich auf die Knie fallen und legte seinen Revolver ab. Ich trat die Waffe weg, während Phil dem Mann Handschellen anlegte und ihn durchsuchte. In einem Wadenholster fand mein Freund eine Back-up-Pistole, die er dem Kerl ebenfalls abnahm.
    Ich zog ihm die Maske vom Kopf. Das Gesicht sagte mir nichts. Rex Connolly hatten wir jedenfalls nicht vor uns.
    »Wo ist Ihr Boss?«
    »Fahr zur Hölle!«, lautete die Antwort. Bevor wir uns mit dem Kerl weiter befassen konnten, wurde östlich von uns gefeuert. Es klang ganz danach, als ob sich zwei Gegner eine heftige Schießerei lieferten.
    Den Schussgeräuschen nach zu urteilen war eine der Waffen eine SIG. Phil und ich hatten den Sichtkontakt zu Blair verloren, als wir den Maskierten entwaffnet hatten. War unser farbiger Kollege allein weiter in das Gehölz vorgedrungen?
    Erneut blitzte Mündungsfeuer auf, der Schuss verhallte. Dann ertönte ein lauter werdendes Stöhnen, das in einen Schmerzensschrei überging.
    Ich sah eine breitschultrige Gestalt, die ihre Waffe auf eine am Boden liegende Person richtete. Der Stehende wandte uns den Kopf zu. Ich war erleichtert, als ich Blair Duvalls Gesichtszüge erkannte.
    »Der Kerl hier hat sich eine Kugel ins Bein eingefangen, als er mir das Gehirn wegblasen wollte«, meinte June Clarks Partner. Er deutete mit der Pistolenmündung auf einen zweiten maskierten Verbrecher, der außer Gefecht gesetzt war. Er blutete aus einer Wunde am rechten Oberschenkel.
    Wir nahmen ihm ebenfalls seine Waffe ab und demaskierten ihn. Auch bei diesem Verdächtigen handelte es sich nicht um Rex Connolly. Der Verletzte verweigerte ebenfalls die Aussage, als wir ihn nach seinem Boss fragten. Ich wandte mich an meinen Partner.
    »Was würdest du tun, wenn du an Connollys Stelle wärst, Phil?«
    »Wenn ich merke, dass meine beiden Handlanger verhaftet wurden und ich allein nichts mehr ausrichten kann, würde ich mich zu meinem Auto durchschlagen.«
    »Ja, genau das wird Connolly tun. Ich versuche, ihm den Weg abzuschneiden!«
    »Okay, Jerry. Wir halten hier die Stellung.«
    ***
    Ich rannte los. Zum Glück kenne ich mich im Prospect Park ziemlich gut aus.
    June hatte vorhin gesagt, dass Rex Connolly seinen Dodge Challenger an der Parkside Avenue abgestellt hatte. Ich nahm eine Abkürzung und hoffte, mich in der nun einsetzenden Dunkelheit nicht zu verirren. Ich vermied die gut beleuchteten Wege, weil ich von dem Drogenboss nicht vorzeitig entdeckt werden wollte.
    Natürlich gab es auf dem weitläufigen Gelände der Grünanlage viele Pfade, die zum südlich gelegenen Ausgang und somit zur Parkside Avenue führten. Ich musste einfach darauf vertrauen, dass ich Connolly trotz seines Vorsprungs einholen konnte.
    Und dann erblickte ich plötzlich eine dunkle Gestalt, die auf einem der breiten Parkwege südwärts lief. Von fern waren die Sirenen von Streifenwagen und Ambulanz zu hören, die von meinen Kollegen angefordert worden waren. Doch sehen konnte ich die Fahrzeuge nicht.
    Ich lief weiterhin in der Finsternis, außerhalb der Laternen-Lichtkegel. Es kam mir darauf an, den Verdächtigen zu überrumpeln. Er sollte gar nicht erst die Gelegenheit zum Widerstand bekommen.
    Der Mann – wenn es Rex Connolly war – hatte die schwarze Motorradmaske wieder abgelegt. Das war plausibel, denn wenn ihm abendliche Spaziergänger begegneten, würde er damit nur unnötig Aufsehen erregen. Der Flüchtende trug eine Umhängetasche.

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