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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
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Von einer Waffe konnte ich nichts sehen, aber darauf wollte ich mich nicht verlassen. Er konnte eine Pistole oder einen Revolver problemlos in der Jackentasche oder im Hosenbund verborgen haben.
    Ich war jetzt auf ungefähr zwanzig Yards an ihn herangekommen. Der Parkausgang befand sich bereits in Sichtweite.
    »FBI New York! Stehen bleiben, Connolly!«
    Meine Stimme war laut und scharf wie ein Peitschenknall. Der Mann zuckte zusammen, lief weiter. Ich gab einen Warnschuss in die Luft ab. Daraufhin blieb er abrupt stehen. Er taumelte, weil er aus vollem Lauf heraus plötzlich abgebremst hatte. Aber dann drehte er sich langsam zu mir um.
    Ich hatte wirklich Rex Connolly vor mir, den Drahtzieher des Cropsey-Kartells . Und er griff unter seine Jacke. Ich kam näher, meine SIG im Beidhandanschlag auf ihn gerichtet.
    »Denken Sie nicht einmal daran, Connolly. Sie sitzen tief genug in der Tinte. Strecken Sie die Arme seitwärts aus – und dann auf die Knie mit Ihnen.«
    Mein Widersacher schien sich seine Chancen auszurechnen. Offenbar erkannte Connolly, dass er nicht mehr entkommen und sich seinen Weg auch nicht freischießen konnte.
    Nachdem er sich hingekniet hatte, durchsuchte ich ihn und fand dabei einen .357er-Magnum-Revolver, außerdem drei Portionspäckchen Croc.
    »Ich will mit meinem Anwalt sprechen, Agent Cotton.«
    »Das ist Ihr gutes Recht«, gab ich zurück. Dann legte ich dem Verdächtigen die Handschellen an. Außerdem telefonierte ich nach einem Gefangenentransporter, um ihn in die Arrestzelle schaffen zu lassen. Das Verhör konnte bis zum nächsten Morgen warten.
    Als Connolly sich auf dem Weg in die Haft befand, kehrte ich zu meinen Kollegen zurück. Ich hatte sie inzwischen per Handy davon informiert, dass ich den Drogenboss erwischt hatte.
    Die beiden Komplizen von Rex Connolly waren ebenfalls unter Bewachung auf dem Weg nach Rikers, wobei der von Blair Duvall angeschossene Ganove im Krankentrakt der Gefängnisinsel medizinisch versorgt werden würde.
    »Ich habe gerade kurz mit dem Opfer gesprochen, das von den Dealern angeschossen wurde«, berichtete June Clark. »Der Mann heißt Mike Leonard. Er hat nicht die geringste Ahnung, weswegen es Rex Connolly und seine Handlanger auf ihn abgesehen hatten. Mike Leonard hat mir versichert, dass er mit der Drogenszene nichts am Hut hat und auch nicht in der Unterwelt verkehrt. Er stammt aus Wisconsin und lebt erst seit drei Monaten in New York City. Mir kommt er glaubhaft vor.«
    Ich nickte.
    »Mike Leonard war nur zur falschen Zeit am falschen Ort«, sagte ich. June Clark und Blair Duvall schauten mich verblüfft an.
    »Du sprichst in Rätseln, Jerry«, meinte unser afroamerikanischer Kollege grinsend.
    »Ich ahne, was Jerry meint«, sagte Phil. »Dieser Mike Leonard hat von der Statur und vom Gesicht her eine gewisse Ähnlichkeit mit Henry Walsh, dem mutmaßlichen Anführer der Archangels . Walsh ist ebenfalls Sportler, nämlich Personal Trainer. Connollys Schergen sind irgendwie auf Mike Leonard aufmerksam geworden und haben ihn für Walsh gehalten. Das wäre Leonard beinahe zum Verhängnis geworden. Daraufhin hat der Kartellboss höchstpersönlich beschlossen, den Ober-Erzengel in himmlische Gefilde zu befördern.«
    »Also weiß Rex Connolly sehr wohl, wer seine Erzfeinde sind«, stellte June Clark fest.
    ***
    Als Phil und ich am nächsten Morgen im Field Office eintrafen, hatte sich in der Zwischenzeit schon einiges getan.
    Rick Mendez hatte nicht gelogen, was seine Angaben zu den Drogendepots anging. Es war dem FBI gelungen, größere Croc-Mengen sicherzustellen. Das war für das Cropsey-Kartell fast so ein herber Schlag wie die Verhaftung des Anführers Rex Connolly.
    Die beiden Handlanger Connollys verweigerten die Aussage und wollten noch nicht einmal ihre Namen nennen. Aber das war auch gar nicht notwendig. Aufgrund ihrer Fingerabdrücke konnten wir sie nach der erkennungsdienstlichen Behandlung identifizieren, denn sie waren beide vorbestraft. Sie hießen Joe Burns und Chris Reed. Das Opfer Mike Leonard konnte Joe Burns problemlos als den Mann benennen, der auf ihn geschossen hatte. Burns konnte sich somit auf eine Anklage wegen versuchten Mordes einstellen.
    Aber Phil und ich wollten uns mit Rex Connolly befassen. Um Burns und Reed konnten sich unsere Vernehmungsspezialisten Irwin Foster und Malcolm Snyder kümmern.
    Rex Connolly erwartete uns bereits in Gesellschaft seines Anwalts Dr. James Bellamy. Phil und ich kannten den Juristen bereits von

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