2940 - Todesfalle Field Office
unterbrechen.«
»Immer wieder«, wiederholte Phil grinsend. »Das letzte Mal waren wir vor einigen Monaten hier. Sie haben also keinen Grund, sich zu beschweren. Außerdem – was halten Sie davon, wenn wir Ihre sogenannte Arbeit einmal genauer unter die Lupe nehmen? Und wo wir schon beim Thema Arbeit sind – wie sieht es mit Ihrer Steuererklärung aus? Sie wissen ja, in letzter Zeit wird härter gegen Steuersünder vorgegangen. Was glauben Sie, was Ihnen blüht, wenn wir unseren Kollegen vom Internal Revenue Service einen Tipp geben?«
»Ich betreibe hier ein völlig legales Unternehmen«, sagte Swift steif, klang dabei aber alles andere als ehrlich. »Sie können mir nicht drohen.«
»Wir sind auch nicht hier, um Ihnen zu drohen«, sagte ich ernst. »Und mir ist ehrlich gesagt völlig egal, was Sie hier für eine Show abziehen. Sie wissen sicherlich schon, was heute passiert ist: Es gab einen Anschlag gegen das hiesige FBI Field Office. Dabei sind zwei Agents getötet und viele verletzt worden. Was wir von Ihnen wollen, sind Informationen, und zwar über einen Mann namens Emilio Ramirez. Und eines kann ich Ihnen fest versprechen: Wenn Sie uns irgendwelche Informationen über diesen Mann und seine Aktivitäten oder seinen Aufenthaltsort vorenthalten und wir das herausfinden, dann werden wir Sie sofort hinter Gitter bringen. Ist das klar?«
»Ja, ja, ist klar«, erwiderte Swift mit zitternder Stimme.
Er merkte, dass ich es ernst meinte. Das hier war kein normaler Fall. Es ging um das FBI. Entsprechend ging es für mich um etwas Persönliches. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich mich um Abstand zu der Sache bemüht hätte, aber das konnte und wollte ich nicht.
»Dann legen Sie mal los, erzählen Sie, was Sie über den Kerl wissen!«, forderte Phil kühl.
Swift schluckte. »Ramirez, das ist kein netter Typ, das stimmt. Glauben Sie, dass er hinter dem Anschlag steckt?«
»Wir erwarteten Informationen, keine Fragen«, sagte ich und schaute ihn fordernd an.
»Ja, ja, ist gut«, sagte Swift und fuhr fort. »Es gibt über ihn eine Menge Gerüchte, die sicherlich teilweise wahr sind. So etwa, dass er im Handelsbereich tätig ist, aber nicht nur mit dem üblichen, legalen Sortiment. Wenn jemand genug zahlt, liefert Ramirez fast alles, vor allem Waffen. Und nicht nur die üblichen Pistolen oder Schnellfeuergewehre, sondern auch hochwertigeres Zeug wie Panzerfäuste, Minen und sogar Panzer. So genau kenne ich mich in dem Bereich nicht aus, aber Ramirez ist keiner der kleinen Waffenhändler, der spielt in einer anderen Liga. Soll wohl auch Connections zum Militär haben.«
»Interessant«, sagte ich, als Swift eine Pause einlegte. »Und was wissen Sie noch? Mit wem arbeitet er zusammen? Wo können wir ihn finden?«
»Er hat eine Lagerhalle, in der Nähe der Flushing Avenue, ein paar Meilen nördlich von hier«, antwortete Swift.
»Ja, das wissen wir schon«, sagte Phil und verzog das Gesicht. »Da war er aber nicht.«
»Aha«, meinte Swift.
Offenbar hatte er noch nichts von der Explosion des Gebäudes gehört. Anscheinend waren wir schneller gewesen als die Medien.
»Wo könnte er sonst noch untergetaucht sein? Hat er irgendwelche Verstecke? Oder Leute, die ihm helfen?«, wollte ich wissen.
»Ganz ehrlich, so viele Details weiß ich über den Kerl auch nicht«, meinte Swift. »Und das ist ehrlich so. Mit solchen Kerlen mache ich keine Geschäfte – mit Waffen, überhaupt mit jeder Art von Gewalt will ich nichts zu tun haben. Aber ich wüsste jemanden, der Ihnen vielleicht weiterhelfen könnte.«
»Wer?«, fragte Phil direkt.
»Ein ehemaliger Mitarbeiter von Ramirez«, antwortete Swift. »Ist schon seit ein paar Jahren nicht mehr dabei, hat sich quasi zur Ruhe gesetzt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass er noch einiges über seinen ehemaligen Boss weiß. Sein Name ist Leonard Dillinger, ein älterer Typ, genießt sein Rentnerdasein – zumindest ist er nicht mehr in der Waffenbranche tätig. Ist wahrscheinlich nicht gut auf FBI-Agents zu sprechen, aber Sie wissen ja, wie man Leute zum Reden bringen kann.«
»Das kriegen wir schon hin«, meinte Phil. »Und wo genau wohnt dieser Dillinger?«
»In der Snyder Avenue, nördlich vom Holy-Cross-Friedhof«, antwortete Swift. »Aber das wissen Sie nicht von mir, meinen Namen halten Sie da raus, nicht wahr?«
»Selbstverständlich«, antwortete Phil. »Und sonst können Sie uns nichts über Ramirez sagen? Vielleicht ein paar aktuelle News?«
Swift
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