2940 - Todesfalle Field Office
Wand hinter einem etwa zwei Meter hohen Stapel von Paletten. Dort war – wenn man genau hinschaute – eine Tür zu sehen.
»Das sollten wir uns ansehen«, sagte ich und rief ein paar Männer herbei.
Wir packten den Palettenstapel und schoben ihn ruckweise zur Seite, sodass die in der Wand eingelassene Tür vollends zum Vorschein kam.
»Schönes Versteck«, meinte einer der Agents.
Ich ließ die Tür öffnen. Wieder standen wir mit entsicherten Waffen bereit. Und wieder war der Raum hinter der Tür absolut leer.
June hob ein Stück Stoff hoch. Es hatte die typische Armee-Tarnfarbe. Zusätzlich befanden sich ein paar Buchstaben und Zahlen darauf.
»Vielleicht ein Hinweis auf das, was hier gelagert worden ist«, sagt sie und steckte es in einen kleinen Plastikbeutel. »Mal sehen, was das Labor rausfindet.«
»Gut, setzen wir unsere Suche fort«, sagte ich und hatte den Raum gerade verlassen, als Phil über Funk rief: »Sofort alle raus aus dem Gebäude! In fünfzig Sekunden fliegt hier alles in die Luft!«
***
Die Mitglieder meines Teams schauten mich an. Sie alle hatten Phils Durchsage mitbekommen. Es dauerte keine Sekunde, da stürmten sie los, die Treppe hoch ins Erdgeschoss und dann weiter in Richtung Ausgang. Ich stellte sicher, dass niemand zurückblieb, aber das war nicht der Fall.
»Phil, was ist los?«, fragte ich über Funk, während wir noch auf dem Weg nach draußen waren.
»Sieht aus, als hätte uns jemand eine Überraschung hinterlassen«, antwortete er. »Eine Bombe mit Zeitzünder. In etwa dreißig Sekunden ist der Countdown vorbei. Besser, ihr seid bis dahin weit genug vom Gebäude entfernt.«
»Roger«, erwiderte ich nur und sprang ins Freie.
Ich sprintete in Richtung des nächsten Hauses, um mich dahinter in Sicherheit zu bringen. Da sah ich einen Passanten, der den Bürgerstein entlangschlenderte und uns überrascht anschaute.
»Verdammt, gehen Sie in Deckung!«, rief June ihm zu und änderte ihre Laufrichtung.
Sie brauchte gut zehn Sekunden, um zu ihm zu gelangen.
»Wie lange haben wir noch?«, fragte ich Phil über Funk.
»Etwa zehn Sekunden!«, antwortete er.
»June, schnell, nur noch wenige Sekunden, geht in Deckung!«, rief ich und beeilte mich, hinter das Haus zu kommen.
Ich sah, wie June den Mann, der sicherlich fünfzig Pfund mehr wog als sie selbst, packte und hinter das große Rad eines Trucks zog.
Keine Sekunde zu früh. Mit einem lauten Knall explodierte etwas in der alten Fabrikhalle. Die Druckwelle war so stark, dass die Fensterscheiben der gegenüberliegenden Häuser zerbarsten. Von der direkten Druckwelle wurde ich verschont, doch mich traf der Teil, der von irgendwelchen Häuserwänden reflektiert wurde, und warf mich zu Boden.
»Verdammt, das war knapp!«, stieß ich aus und fing an zu husten, weil ich zu viel Staub eingeatmet hatte.
Da fiel mir June ein. War sie unversehrt geblieben? Hatte sie hinter dem Truck genug Schutz vor der Druckwelle gehabt?
Ich stand auf und versuchte mich zu orientieren. Die Luft war voller Partikel, die die Sicht verminderten, ich konnte aber noch die Umrisse des Trucks erkennen. Ich lief los und schaute, was aus June und dem Passanten geworden war.
Die beiden lagen auf dem Boden und sahen ziemlich mitgenommen aus.
»June! June! Ist alles okay?«, fragte ich sie und beugte mich zu ihr herunter.
Sie bewegte sich langsam, drehte ihren Kopf in meine Richtung und öffnete die Augen, die wie zwei glänzende Sterne aus ihrem verstaubten Gesicht herausschauten.
»Oh, Mann, das war nicht nett«, stöhnte sie und hustete. »Wer auch immer das war, der bezahlt mir den nächsten Besuch beim Friseur.«
Ich reichte ihr meine Hand, die sie ergriff, dann zog ich sie hoch.
»Es geht schon – glaube ich«, sagte sie, klopfte ihre Kleidung ab und hustete weiter. »Was ist mit ihm?«
Sie zeigte auf den Passanten, dem sie wahrscheinlich das Leben gerettet hatte.
Er bewegte sich langsam, richtete sich auf und versuchte sich zu orientieren, schwankte, fiel hin und fing sich mit den Händen ab.
»Auf jeden Fall lebt er noch«, sagte ich zu June.
»Hier Cotton, an alle Teams, bitte um Meldung. Sind alle unversehrt oder gab es Verletzte?«, fragte ich über Funk nach.
»Alle Mitglieder von Team zwei wohlauf, wenn auch stinksauer«, meldete sich Phil.
»Team drei ist voll einsatzbereit«, kam eine weitere Meldung.
Ich wies die Teams an, sich zu sammeln, und wartete, bis alle bei meinem Team eingetroffen waren.
»Wo war der Sprengsatz?«,
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