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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollen mich nur einlullen, Agent Clark. Doch jetzt stehen Sie und Ihresgleichen vor einem Gericht, das Männer wie Halver nicht mehr manipulieren können«, sagte sie anschließend.
    Auf einmal wusste June, wo man sie hinverschleppt hatte. Ihr Kopf ruckte auf die andere Seite und da stand die Videokamera. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.
    »Das können Sie nicht tun«, stieß June hervor.
    »Und ob wir es können. Daryll Halver und Edgar Sandarin wollten es auch nicht wahrhaben. Die Gerechten sind nicht käuflich, Agent Clark!«
    Bei Carries Worten erfasste June, dass bereits ein weiteres Ultimatum verstrichen sein musste. Sandarin war ein Mitarbeiter der FDA und hatte damals die Markteinführung des Präparats genehmigt.
    »Wie lange noch?«, fragte sie.
    Es gelang June nicht, die aufsteigende Angst aus ihrer Stimme zu vertreiben.
    »Halver hat noch dreiundzwanzig Stunden, um die Forderung zu erfüllen. Wenn nicht, wissen Sie ja nun, was Sie erwartet«, antwortete Carrie.
    Mit dieser Drohung wandte sie sich ab und verließ den Raum. June blieb allein mit dem kalten Auge der Videokamera zurück.
    ***
    Die Erholungspause hatte mir gut getan. Der letzte Rest an Müdigkeit wurde von dem Bild vertrieben, das man auf dem Wandmonitor in Mr Highs Büro sah. Mittlerweile gab es bereits Aufnahmen von zwei ermordeten Menschen. Die grausigen Darstellungen von Daryll Halver wurden von den nicht weniger scheußlichen Bildern des toten Edgar Sandarin verstärkt.
    »Ich habe versagt«, stellte Blair fest.
    Sein Gesicht war ganz grau vor Sorge und ich bezweifelte, dass unser Kollege so wie Phil und ich ein wenig Schlaf gefunden hatte.
    »Sie haben keinen Fehler gemacht, Blair«, widersprach Mr High.
    Der Chef machte ihm unmissverständlich klar, dass den Partner von June kein Verschulden an ihrer Entführung traf.
    »Ich habe nicht einmal die Falle gewittert«, sagte Blair.
    »Du nicht und niemand anderer von uns. Wir dürfen die Zeit nicht mit Lamentieren und der Suche nach persönlichen Fehlern vergeuden. Wir müssen June finden!«, erwiderte ich.
    Es waren harte Worte, doch sie erreichten das gewünschte Ziel. Blair schaute mich betroffen an und nickte endlich zustimmend.
    »Phil und ich werden Oldman suchen. Wenn MedFuture sich dermaßen weit aus dem Fenster lehnt, um seine Vernehmung zu verhindern, gibt es Gründe dafür«, sagte ich.
    Mr High stimmte dem Vorgehen zu. Phil und ich hatten uns das Leben von Richard Oldman nochmals gründlich angeschaut. Am Schluss kam uns ein Gedanke, der durchaus zur Sorge Anlass gab.
    »Angesichts seines persönlichen Schicksals können wir nicht einmal ausschließen, dass Oldman zu den Erpressern gehört«, sagte ich.
    Der Chef und die Kollegen schauten mich überrascht an.
    »Seine Frau wurde durch das Präparat unfruchtbar, nachdem sie vorher das Kind verloren hatte. Daraus entwickelte sich eine so starke Depression, dass sie trotz der Behandlung in der Dysert-Klinik Selbstmord beging«, fasste ich zusammen.
    »Oldman musste daraufhin ebenfalls behandelt werden und gibt sich sicherlich selbst einen Teil der Schuld. Doch wie steht er zu Halver, MedFuture und deren Vertuschungen?«, ergänzte Phil.
    Der Gedankengang wurde nach kurzer Diskussion als mögliche Option akzeptiert. Dadurch wuchs die Dringlichkeit, Richard Oldman zu vernehmen.
    »Wir fahnden mit allen Kräften und Mitteln nach ihm. Bisher gibt es kein Ergebnis«, warf Steve ein.
    Oldman war kein erfahrener Gangster, der im Big Apple so einfach abtauchen konnte. Für mich stand fest, dass wir ihn an einer seiner üblichen Anlaufstellen finden mussten.
    »Ich denke, wir fahren zur Prince Street«, teilte ich mit.
    Selbst Phil schaute mich verwundert an, als ich die Anschrift in Lower Manhattan erwähnte. Dort hatte das Ehepaar viele glückliche Jahre in einem Mietshaus gelebt. Seit dem Selbstmord von Celia Oldman war ihr Ehemann nie wieder dorthin zurückgekehrt.
    »Wir haben die Nachbarn sowie die Portiers befragt. Niemand hat Oldman in den zurückliegenden Tagen auch nur in der Nähe des Hauses gesehen«, erwiderte Steve.
    Es war mein Instinkt, der mich zu dieser Entscheidung getrieben hatte. Daher blieb ich trotz der geringen Aussichten bei meinem Entschluss.
    »Na, schön. Versuchen Sie es«, gab Mr High nach.
    Mein Partner wartete mit seinen Einwänden ab, bis wir im Wagen über den Broadway jagten.
    »Du gehst ein enormes Risiko ein. Sollten wir Oldman nicht in Lower Manhattan aufspüren, vergeuden wir eine Menge Zeit«,

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