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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinweis auf seine Tochter, die wir dringend finden mussten, fruchtete nichts.
    Beim Hinausgehen nahmen wir kurz den Beamten zur Seite, der bei Bradshaw stationiert war.
    »Agent Andy Summer?« Der sommersprossige, hochgewachsene Blonde nickte.
    »Wir vermuten, dass Bradshaw ein Mobiltelefon hat, von dem wir nichts wissen sollen. Halten Sie ein Auge drauf, ob er mit jemandem telefoniert.«
    Der junge FBI-Mann sagte zu, uns sofort zu informieren.
    ***
    Inzwischen war es später Nachmittag und wir hatten immer noch nichts von Deborahs Freund Jérome gehört.
    »Hältst du es für möglich, dass die beiden miteinander durchgebrannt sind?«, fragte mich Phil, als wir wieder im Auto saßen. »Zumindest er scheint ja sehr verliebt zu sein.«
    Ausschließen konnten wir es nicht.
    »Jérome war am Sonntagabend nur kurz mit Deborah zusammen, das wissen wir aus den Protokollen. Der Portier hat gesagt, der junge Mann habe wütend gewirkt, als er die Lobby verließ.«
    »Um welche Uhrzeit war das genau?«, fragte ich Phil.
    Der scrollte auf dem Bildschirm unseres Terminals herum, wo er noch einmal die Protokolle aufgerufen hatte.
    »Kurz nachdem Lauren Chiles Deborah mit diesen Musikern gesehen hat.«
    Wir sahen uns rasch an. »Eifersucht?«, sprach ich meinen ersten spontanen Gedanken aus.
    »Oh Mann. Hoffentlich ist der junge Franzose nicht durchgedreht!«
    »Hoffen wir es nicht, Phil. Wir gehen jetzt noch einmal ins Hotel und befragen die Musiker. Immerhin wissen wir mit Sicherheit, dass diese jungen Männer die letzten Personen waren, mit denen Deborah gesprochen hat. Und das war kurz bevor sie von der Bildfläche verschwand.«
    Wie sich inzwischen herausgestellt hatte, handelte es sich um eine Band von beliebten Newcomern: fünf junge Männer, die mit einem Hit die Charts erobert hatten und nun auf Tour waren.
    »Sie haben heute Abend ein Konzert hier«, informierte mich Phil.
    »Dann wollen wir uns mal beeilen, bevor die Vögel ausgeflogen sind.«
    ***
    Die Band mit dem vielversprechenden Namen Punk Pirates bestand aus fünf Mitgliedern. Drei davon konnten wir sofort von unserer Liste streichen, da sie nach dem Gespräch mit Deborah das Hotel verlassen und gemeinsam mit einigen Roadies und anderem Begleitpersonal in einem Club die Nacht durchgemacht hatten.
    Der vierte war ein großer, schlaksiger Afroamerikaner, der sich nach eigenen Angaben an nichts erinnern konnte. Weder daran, dass er mit Deborah überhaupt ein Wort gewechselt hatte noch an den weiteren Verlauf des Abends. Ob es wirklich nur am reichlich konsumierten Alkohol lag, der zugegeben wurde und auch jetzt noch die Lider des jungen Mannes kräftig nach unten zog, oder womöglich an anderen, vermutlich illegalen, Substanzen, konnte und wollte uns niemand wirklich beantworten.
    Die Managerin der Band, eine Frau in den Vierzigern mit kalkweißer Haut und pechschwarzem Haar, verfolgte unsere Konversation misstrauisch.
    »Lucas hat in der Nacht mehrfach den Zimmerservice bemüht«, fiel ihr schließlich dazu ein. Kein lupenreines Alibi, aber zumindest eine Entlastung für ihren Schützling.
    Der fünfte der Jungs, ein durchtrainierter, dunkelblonder Australier namens Marvin, war der Letzte der Band, mit dem wir sprachen. Zuerst wollte auch er sich an nichts erinnern, doch dann geriet er durch Phils drängende Fragen gehörig ins Schwitzen.
    »Wenn Sie uns nicht sagen können, wo genau Sie am Vorabend waren, müssen wir Sie als verdächtig betrachten. Das heißt auch, dass Sie New York unter Umständen nicht verlassen dürfen.«
    »Wie bitte? Haben Sie eine Ahnung, wie schwierig es ist, als Newcomer im Musikbusiness Fuß zu fassen? Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen und unsere Clubtour fortsetzen. Sonst sind die Jungs gleich wieder weg vom Fenster. Wir können es uns nicht leisten, unsere Konzerte ausfallen zu lassen«, keifte die Managerin.
    »Weg vom Fenster ist immer noch besser als tot. Wir ermitteln in einem Fall von Mord und vermutlich auch Entführung. Marvin war einer der Letzten, mit denen Deborah gesehen wurde. Was ist danach geschehen? Das interessiert uns.«
    Die Schwarzhaarige starrte mich wütend an, dann sagte sie: »Marvin, wenn du den Agents helfen kannst, dann tu es.«
    Der Musiker sah unsicher zu uns herüber. Nervös spielten seine Finger miteinander. Vorsichtig räusperte er sich.
    »Wenn ich Ihnen jetzt sage, dass ich mit dieser jungen Frau, dieser Deborah, auf mein Zimmer gegangen bin, bin ich dann verdächtig?«
    Phil atmete hörbar aus.

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