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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nach dem, was er von sich gab, hat sie sich mit einem anderen Kerl eingelassen. Einem Musiker.«
    »Er wusste davon?«
    »Ja. Hat die beiden gesehen, wie sie miteinander geturtelt haben. Danach hat sie am Telefon mit Jérome Schluss gemacht. Können Sie sich das vorstellen? Er war und ist total durcheinander. Wenn Sie mich fragen, hat ihm irgendetwas einen Schock versetzt.«
    Ich konnte mir noch viel mehr vorstellen, womit ich Lisa leider auch direkt konfrontieren musste.
    »Deborah ist seitdem spurlos verschwunden. Haben Sie eine Ahnung, ob Jérome etwas damit zu tun hat? Haben Sie ihm womöglich sogar geholfen, das Mädchen zu verstecken?«
    »Was?« Sie sprang auf und dieser wütende Funke, den ich bereits öfter gesehen hatte, blitzte sofort wieder in ihren Augen auf.
    »Wo denken Sie hin! Ich finde Jérome toll, ich würde alles dafür tun, wenn er diese blöde Deborah vergisst und aus uns was werden könnte. Aber DAS ganz gewiss nicht! Ich bin bestimmt auch die Letzte, mit der er darüber sprechen würde.«
    Sie plumpste wieder auf den Stuhl und funkelte mich zornig an.
    »Gut, weiter im Text. Möglich, dass Jérome über die Nachrichten mitbekommen hat, was passiert ist und dass nach ihm gefahndet wird. Wo ist er jetzt?«
    Sie tippte sich dezent mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    »Denken Sie wirklich, ich wüsste das? Ich hoffe, er kommt zurück. Seine Sachen sind noch hier.« Eine knappe Kopfbewegung hin zum Nebenzimmer unterstrich den letzten Satz.
    Jéromes Sachen bestanden aus einer verschmutzten Baumwollhose aus der aktuellen Ralph-Lauren-Kollektion, einem am linken Ärmel zerrissenen Hemd, einer weichen, ebenfalls verschmutzten Lederjacke und den Schuhen, die anzuziehen er nicht mehr die Zeit gehabt hatte. Darüber hinaus fand sich eine Brieftasche mit diversen Kreditkarten und null Bargeld sowie ein ausgeschaltetes Mobiltelefon.
    »Das nehme ich alles mit. Haben Sie eine Plastiktüte?« Muffelig ging Lisa Graham in die Küche und kam mit einer Einkaufstüte von Gap zurück, in die ich die Sachen packte.
    »Miss Graham, informieren Sie mich, sobald Jérome zurückkommt.«
    Sie besah meine Visitenkarte interessiert, und bestätigte brav, sich zu melden. Da ich ihr nicht traute, forderte ich eine Überwachung ihrer Wohnung an, kaum dass ich aus der Tür war. Sollte Jérome hierher zurückkommen, würden wir ihn schnappen, noch bevor er einen Fuß in Lisas Wohnung setzen konnte.
    ***
    Ich fuhr ins Office, um die Plastiktüte mit Jéromes Sachen zu deponieren und sein Mobiltelefon in die Technik zu geben. Obwohl es inzwischen später Abend war, saß einer der Agents, die dafür zuständig waren, Deborahs Computer zu untersuchen, noch bei der Arbeit.
    »Man glaubt es nicht, was diese jungen Dinger heutzutage alles im Internet treiben. Das Mädchen hat verschiedene Programme genutzt, um ihre Spuren im Netz zu verwischen, aber auf der Festplatte liegen Hunderte von Mails, Snapshots, Dateien, Fotos, Videos. Daneben massenweise gelöschte Daten, die wir gerade versuchen zu rekonstruieren.«
    »Viel Arbeit also?«, fragte ich.
    »Vermutlich werden wir hier noch Stunden sitzen«, meinte der Mann und sah mit einem resignierten Blick auf das Mobiltelefon, das ich ihm reichte.
    »Schaut euch das bitte auch mal an. Es gibt Querverbindungen zwischen den beiden. Er war ihr Freund. Ist auf der Flucht.«
    In meinem Büro empfing mich die Nachricht, ich möge mich bitte umgehend mit einer Miss Agnes Rubin in Verbindung setzen. Als Treffpunkt war eine Subway-Station in der Nähe des New Claridge angegeben.
    »Sie ist eine Obdachlose, Jerry«, informierte mich die Kollegin, die mit Miss Rubin am Nachmittag telefoniert hatte. »Sagt, sie habe etwas gesehen, was mit dieser jungen Frau zusammenhängt, die gesucht wird. Wollte nur mit dem zuständigen Agent sprechen. »
    »Was macht ihre Information so besonders? Wir haben doch nach Bradshaws bescheuerter Aktion vermutlich Tausende von Hinweisen erhalten.«
    »Sie konnte etwas beschreiben, das Deborah an diesem Abend ganz sicher getragen hat: ein Paar Ohrringe. Wir haben das bereits über eine Hausangestellte verifiziert, nachdem der Vater nicht erreichbar war.« Ein unangenehmes, vielsagendes Schweigen folgte, bevor die Beamtin fortfuhr.
    »Sie war auch wesentlich konkreter in ihren Aussagen als die ganzen anderen, die sich heute nach dem Internetaufruf und der anschließenden Berichterstattung in sämtlichen Medien bei der PR-Agentur oder uns direkt gemeldet haben.«
    Ich

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