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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte zu, der Aussage nachzugehen, und ließ mir noch eine Personenbeschreibung geben.
    »Ihr Erkennungszeichen ist eine rote Filzkappe, die sie immer trägt«, gab mir die Kollegin noch mit auf den Weg, bevor ich das Gebäude verließ und den Jaguar durch die Nacht zu der Subway-Station lenkte.
    ***
    Timothy Bradshaw hatte die wenige Zeit, die ihm zur Verfügung stand, genutzt, um sein Äußeres so gut es ging zu verändern.
    Das kleine, preiswerte Hotel, in dem er unter seinem falschen Namen eingecheckt hatte, betrat er mit Hut und Sonnenbrille. Zwei Stunden später verließ er es wieder. Sein dunkelbraunes Haar war extrem gekürzt, darin trug er nun breite, blonde Strähnen. Eine nicht direkt modisch zu nennende getönte Hornbrille, sein zu einer Art Ziegenbärtchen getrimmter natürlicher Bartschatten und ein einfaches kariertes Hemd zu Jeans taten ein Übriges, um ihn wie den perfekten Vollpfosten einer drittklassigen Realityshow aussehen zu lassen. Und damit so gewöhnlich, dass er hoffte, niemandem aufzufallen.
    Sein Securitymann schleuste ihn durch die Nacht, er hatte einen Mietwagen besorgt und folgte nun ohne nachzufragen Bradshaws Anweisungen, die in eine ziemlich düstere Straße an der Grenze zu Hell’s Kitchen führte.
    Vor einem Kosmetiksalon, dessen Spezialität die Ganzkörperenthaarung war, hielten sie an. Gegenüber öffnete sich wenige Sekunden später eine Tür, ein reichlich angetrunkener Mann kam heraus, spuckte einen kräftigen Strahl auf die Straße und verschwand.
    »Dort drinnen wird gerade gepokert. Der Mindesteinsatz beträgt zehntausend Dollar. Hier holen sich manche Superreichen ihren Nervenkitzel.«
    Wenn der Security-Mann angesichts der Diskrepanz zwischen Ambiente und dem Spieleinsatz überrascht war, wusste er es zu verbergen.
    »Wir warten hier. Wenn es sein muss, die ganze Nacht.«
    Bradshaw wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass der Mann, den er suchte, hier war. Heute wie gestern. Wie morgen, wenn man ihn ließ. Der Mann war ein Spieler, einer von der Sorte, die nicht aufhören können. Es war egal, welches Spiel, Hauptsache, er sah eine Chance zu gewinnen. Reich genug war er. Reich genug, zu verlieren und trotzdem nicht die Lust zu verlieren.
    Bradshaw sah schweigend zu der Bar hinüber.
    Der Sicherheitsmann räusperte sich. »Boss, warum sind wir nicht schon früher hierhergefahren?«
    Bradshaw schwieg lange, bevor er sich herabließ, die Frage zu beantworten. »Weil ich früher keine Veranlassung dazu gesehen habe. Jetzt ist sowieso alles egal.«
    Bradshaw dachte an Marjorie. Sie hatten sich voneinander entfernt, ihre Ehe schon lange am Ende. Dennoch waren sie ein gutes Team gewesen, aufeinander eingespielt, und einen solchen Tod hatte sie einfach nicht verdient. Viel schlimmer aber traf ihn Deborahs Verschwinden.
    Seine einzige Tochter, sein bislang einziges Kind in der Gewalt von skrupellosen Geschäftemachern, Erpressern und Mördern zu wissen tat weh. Es gelang ihm einfach nicht, die düsteren Bilder zu verdrängen, die in seinem Kopf entstanden.
    Schweigend saßen sie im Auto. Eine Stunde, fast zwei. Dann, irgendwann, öffnete sich die Tür und der Mann, der dieses Mal auf die Straße trat, war der, auf den Bradshaw gewartet hatte. Er war nicht arglos, sein Bodyguard, der neben ihm ging, bewies es. Das Muskelpaket führte seinen Boss zu einem Wagen, einem flachen, eleganten Mercedes, den er in einer gut einsehbaren Querstraße abgestellt hatte.
    Noch bevor einer der Männer einen Fuß hineinsetzen konnte, krachte ein Schuss. Der Bodyguard ging zu Boden. Ein leichtes Zucken der Beine, dann war alles vorbei. Bradshaw stieg aus dem Mietwagen. Er hielt noch die Waffe in der Hand, die eigentlich seinem Sicherheitsmann gehörte.
    »Steig ein, Dimitri«, sagte er leise zu dem Mann neben dem Mercedes. Der Angesprochene versuchte, sich in das Auto zu werfen, aber er landete auf dem Rücksitz und hatte keine Chance, den Wagen zu starten. Bradshaw war schneller über ihm, als ihm lieb war.
    »Hol die Hände aus den Taschen und wirf deine Pistole weg, sonst schieße ich dir ein Loch zwischen die Beine, mit dem du im Redlight die Sensation wärst.«
    Der Mann namens Dimitri starrte seine Widersacher bloß an, dann spuckte er angewidert aus. »Bradshaw, du bist eine Ratte«, sagte er in einem schweren, osteuropäisch gefärbten Englisch. »Dich hätte man schon längst töten sollen.«
    »Nun, dazu ist es zu spät. Jetzt sieht es so aus, als ob ich dich töten

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