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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen konnte, war gering. Und genau genommen war ich auch nicht befugt, mit ihr über dieses Thema zu reden, auch wenn mein Vertrauen zu ihr so tief war wie der Marianengraben im Pazifischen Ozean.
    Ich bedankte mich bei Melody und legte auf. Wirklich weitergebracht hatte mich das Gespräch nicht. Im Gegenteil. Es war ein weiteres Puzzleteil, das sich nirgends einfügen ließ.
    Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht die Erwartung, dass sich der Papierstapel auf meinem Schreibtisch irgendwie als hilfreicher erweisen würde. In einem Aktendeckel lagen Kopien sämtlicher offiziellen Unterlagen, die die mexikanische Polizei von dem Doppelmord angefertigt hatte, den Barber angeblich begangen hatte.
    In einem zweiten Aktendeckel lagen die Übersetzungen. Ich hob diesen Stapel heraus und begann zu lesen. Es kommt erstaunlich viel Papierkram zusammen, wenn eine mexikanische Behörde erst mal in Schwung kommt. In diesem Fall war sie so richtig in Schwung gekommen.
    Ein ganzer Packen Fotos lag bei, der mir dabei half, mir ein Bild von der Szene zu machen.
    Eine der Fotografien zeigte einen verhältnismäßig gut gekleideten großen, dürren Mexikaner. Er lag auf dem Rücken und auf seiner Brust hatte sich ein riesengroßer Blutfleck ausgebreitet. Mein erster Gedanke war, dass der arme Kerl womöglich einen Schuss aus einem Schrotgewehr abbekommen hatte, aber dann wäre sein Torso nicht so intakt gewesen. Insofern tippte ich auf mindestens zwei Kugeln, die ihn erwischt hatten.
    Ein anderes Bild zeigte die Leiche eines großen Kerls mit einem wilden Vollbart. Auch er sah mexikanisch aus, lag verrenkt auf dem Rücken und hatte offenbar je eine Kugel in die Brust und in den Kopf bekommen.
    Peter Barber war angeblich gesehen worden, wie er die beiden erschossen hatte. Drei Nachbarn wollen durch die Schüsse wach geworden sein und hatten inzwischen bezeugt, dass Barber der Schütze gewesen war. Sie hatten ihn auf einem Foto erkannt, das ihnen die Polizei vorgelegt hatte. Das warf allerdings die Frage auf: Wie kam die mexikanische Polizei an das Foto eines Täters, den sie doch noch gar nicht kannte?
    Aber auch diese Frage wurde nach einigem Blättern weiter hinten in dem Wust an Papieren beantwortet. Da war nämlich davon die Rede, dass es noch einen dritten Mann gab, den Peter Barber umlegen wollte. Der dritte Mann habe aber fliehen können. Sein Name war nur mit »Joe« angegeben. Seine Identität sei der Polizeibehörde allerdings bekannt; Joe arbeite hin und wieder als V-Mann für die Polizei in Mexico City und gelte als absolut zuverlässig.
    Dieser Joe hatte Peter Barber angeblich wiedererkannt und – ich stutzte, als ich das las – das Foto von Barber besorgt, das man dann den Augenzeugen vorlegen konnte.
    Wie sollte dieser Joe an ein Foto von Peter Barber kommen? Diese Frage hatte sich die mexikanische Polizei offenbar nicht gestellt, jedenfalls gab es in den offiziellen Unterlagen keine Antwort.
    Die ganze Geschichte stimmte doch hinten und vorne nicht!
    Wer wollte Peter Barber hier übel mitspielen?
    Tatsächlich fragte ich mich, ob möglicherweise beim Außenministerium dazu etwas bekannt war. Zumindest wollte ich mal vorfühlen, wer dort für Fragen dieser Art zuständig war.
    Ich wollte mir gerade die Nummer von diesem Hugh Halladay vom Außenministerium raussuchen, der seine Hilfe ja schon einmal aufgedrängt hatte, als mein Telefon klingelte.
    Eine feste, aber warme Stimme meldete sich. »Guten Tag, Agent Cotton. Mein Name ist Martin Jenderson. Wir haben uns vor dem Haus des toten Powell kurz gesehen. Ich arbeite für das Außenministerium.«
    Ich pfiff lautlos durch die Zähne und freute mich über diesen Zufall.
    »Sie sind der Herr, der mir freundlich zugewinkt hat, nehme ich an?«, fragte ich, doch irgendwie wusste ich, dass er das war.
    »Exakt. Ich hatte versucht, Ihnen meinen Anruf mit einer Geste anzukündigen«, sagte er und ich hatte den Eindruck, dass er dabei schmunzelte, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte.
    »Mister Jenderson, was kann ich für Sie tun?«
    »Nun, ich möchte Ihnen anbieten, dass wir uns mal zusammensetzen. Ich glaube, wir arbeiten in etwa an der gleichen Angelegenheit. Und ich möchte gern verhindern, dass wir uns gegenseitig Steine in den Weg legen. Ich glaube vielmehr, dass wir uns gegenseitig behilflich sein können.«
    »Tja«, dehnte ich, während ich versuchte, möglichst lautlos die Tasten meines Computerkeyboards zu drücken, »da wüsste ich aber vorher gerne, auf was ich mich

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