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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Spielplatz. Gehen Sie bitte schon vor.« Damit endete auch dieses Gespräch recht plötzlich.
    Ich stieß Phil an. »Wir sollen zum Spielplatz.«
    Phil folgte mir schulterzuckend. »Solange ich nicht schaukeln muss.«
    An der Rezeption zeigte ich meine Marke und passierte den Raum wortlos. Als ich den Spielplatz erblickte, stockte ich: Ein hoher Zaun begrenzte das Gelände von allen Seiten. Klar, hier sollten Kinder sicher spielen können, ohne auszubüxen und möglicherweise auf die Straße zu geraten. Aber zugleich war der Platz mit seiner nicht zu überkletternden Einfriedung eine perfekte Falle. Es schmeckte mir ganz und gar nicht, dass wir uns wie auf dem Präsentierteller aufreihen sollten und eigentlich keine echte Chance zur Flucht hatten.
    »Denkst du, was ich denke?«, meldete sich Phil, während er prüfend gegen den Gitterzaun schlug und feststellte, dass der aus recht massiven Metallstäben bestand.
    »Allerdings«, antwortete ich, »Mister Barber will uns lieber eingesperrt gegenübertreten.«
    »Leider haben wir keine andere Wahl«, entgegnete Phil. Er zog beherzt die quietschende Tür auf und betrat den Spielplatz, dessen Boden komplett mit Sand bedeckt war. Zwei Schaukeln, ein Sandkasten, eine über und über mit Graffiti beschmierte Rutsche – mehr Spielgeräte gab es hier nicht.
    »Wir gehen freiwillig in eine Falle«, sagte ich kopfschüttelnd, mehr zu mir selbst als zu Phil.
    »Sind Sie nicht ein bisschen zu alt, um dort auf dem Kinderspielplatz rumzulungern?«, rief uns eine mittelalte Frau im Vorbeigehen zu, und es klang wie ein Vorwurf. Wir sahen die Frau an, schluckten unsere Antworten aber lieber herunter. Natürlich hatte die Frau nicht ganz unrecht: Zwei Erwachsene auf einem Spielplatz ohne Kinder – das sah schon ein bisschen merkwürdig aus.
    »Machen Sie sich nichts draus, Sie tun ja nichts Verbotenes.«
    Die Stimme kam jetzt von der anderen Seite, und als Phil und ich uns wieder umdrehten, da stand er quasi direkt vor uns: Peter Barber, Special Agent der Diplomatic Security und momentan auf der Flucht vor wem auch immer.
    »Mister Barber«, entfuhr es Phil.
    Der Mann, der ziemlich plötzlich draußen auf der Straße aufgetaucht war und außerhalb des umzäunten Spielplatzes stand, machte einen relativ aufgeräumten Eindruck, wenn man bedachte, dass er eigentlich vollständig unter Strom stehen musste. Er behielt zwar permanent die Umgebung im Blick, war aber nicht halb so gehetzt, wie wir es erwartet hätten.
    »Der Bischof hat mir den Rat gegeben, dass man euch vertrauen kann. Kann man euch vertrauen?«, fragte er mit einem Unterton, der etwas Drohendes hatte.
    »Darf ein Bischof lügen?«, entgegnete Phil, indem er den drohenden Unterton ziemlich gut imitierte. Barber trug Jeans, Turnschuhe, einen weit geschnittenen beige-braunen Norwegerpulli und einen grauen Schal.
    »Mister Barber, Ihnen ist klar, dass man Sie unter anderem wegen Mordes in den USA und wegen zweifachen Mordes in Mexiko sucht, oder?«, sagte ich.
    »Das weiß ich, seit es mir der Bischof eben erzählt hat. Das war relativ neu für mich, denn ich habe niemanden ermordet.«
    »Können Sie denn irgendwie Ihre Unschuld beweisen?«, fragte Phil, »haben Sie vielleicht ein Alibi?«
    »Ich habe in Mexiko zwei Männer erschossen, das stimmt. Aber das war ganz sicher kein Mord. Das war Notwehr. Sie wollten mich töten.«
    »Lässt sich das auch beweisen? Oder gibt es Indizien, die Ihre Aussage stützen könnten?«
    »Gibt es natürlich nicht, G-man«, fauchte er mich an, »das ist in Mexiko passiert. Da gehen die Uhren ein bisschen anders, wie Sie vielleicht selbst wissen.«
    »Pepe Powell?«, fragte ich, ohne mehr als den Namen zu erwähnen.
    »Wie bitte?«
    »Haben Sie Pepe Powell hier in New York erschossen?«, hakte Phil nach.
    »Was ist? Was soll der Quatsch nun schon wieder? Ich kenne keinen Pepe Powell. Worauf wollen Sie überhaupt hinaus?«
    »Ich möchte damit sagen, dass Sie hier ganz offiziell auf der Fahndungsliste stehen und ich Sie deshalb gerne mitnehmen möchte. Das ist eine …«
    Gerade als ich ihm die Erklärung liefern wollte, warum wir ihm nicht unbedingt alles glauben konnten, sondern ihn erst einmal in Ruhe befragen mussten, schepperte es. Die Windschutzscheibe eines kleinen Lincoln, der nicht weit von der Stelle geparkt war, an der Barber jetzt gerade stand, vielleicht zweieinhalb Yards entfernt, schien regelrecht zu explodieren.
    Wir alle brauchten den Bruchteil einer Sekunde, um uns klar

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