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2x Professor Manstein

2x Professor Manstein

Titel: 2x Professor Manstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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sehr wesentlich von deinem eigenen Raum unterscheidet! Aber was ist das?“
    Er war jedoch außerstande trotz der langen Zeit, die ihm die Eisenbahn zwischen Paris und Frankfurt zum Nachdenken gab, in dieser Hinsicht zu einem Ergebnis zu kommen.
     
    *                     *
    *
     
    Manstein hatte beschlossen, Barbara von seiner Erkenntnis nichts mitzuteilen, bis es ihm gelungen sei, das, was er wußte, in allgemein verständliche Worte zu kleiden. Es hätte wenig Sinn gehabt, sie mit einem Wust von mathematisch-physikalischen Formeln zu überraschen.
    Am nächsten Tage nahm Manstein seine Arbeit am Institut wieder auf. Der erste, der ihm am frühen Morgen begegnete, war Hausmeister Meier. Er machte ein äußerst besorgtes Gesicht.
    „Was ist los, Meier?“ fragte Manstein gut gelaunt.
    „Ach, Herr Professor – man hat nichts als Ärger! Am Nachmittag des Tages, an dem Sie Ihren Versuch aufbauten, muß jemand hier gewesen sein und hat einen Teil der Apparatur zusammengeschlagen!“
    Manstein wurde aufmerksam.
    „Schließen Sie auf, Meier! Das muß ich sehen!“
    Meier wühlte den Schlüssel zum Labor aus der Unergründlichkeit seiner Taschen und schloß die Tür auf. Der Versuchsaufbau umfaßte den ganzen Raum, und auf den ersten Blick war nicht leicht zu erkennen, was daran verändert worden war.
    Manstein jedoch hatte eine ganz bestimmte Ahnung davon, daß der Eingriff in den Aufbau zielbewußt und von jemandem durchgeführt worden sei, der etwas von Physik verstand.
    Manstein fand seinen Verdacht bestätigt. Der Mann, der hier eingedrungen war, hatte das Gerät unbrauchbar gemacht, mit dem das Kerr-Feld erzeugt wurde. Das hochfrequente Wechselfeld war jedoch der wichtigste Teil des Versuchsaufbaus – ohne dieses Feld taugten die übrigen Geräte zur Messung der Lichtgeschwindigkeit soviel wie ein Bar-Trio zu einer klassischen Symphonie.
    Wenn Meier erwartet hatte, daß Manstein über diesen Anblick einen Wutanfall bekommen werde, so wurde er gründlich getäuscht. Manstein steckte seine linke Hand in die Tasche, strich mit der rechten über das Gehäuse des Transformators, der den hochfrequenten Strom erzeugte, und sagte schließlich nachdenklich:
    „Da hat einer ganze Arbeit geleistet – und er hat vor allen Dingen gewußt, was er wollte!“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer es gewesen sein könnte!“ beeilte sich Meier zu versichern. „Ich habe nachmittags hier gewöhnlich nichts zu tun und war an diesem Nachmittag …“
    „Schon gut, Meier! Sie können bestimmt nichts dafür! Ich bin überzeugt davon, daß der Täter sich nach einiger Zeit von selbst melden wird – sonst hätte das ganze Manöver keinen Sinn!“
    Mit diesen orakelhaften Worten ließ er Meier stehen und begann, sich auf seine Vorlesung vorzubereiten.
    Manstein hatte in den vergangenen Tagen Gelegenheit gehabt, sich eine neue Taktik für seine Vorlesung zurechtzulegen. Die Tatsache, daß Giller allen Ernstes behauptete, die Lichtgeschwindigkeit betrage 250 000 km/sec, hatte ihn dazu veranlaßt, zu glauben, daß es auch in der Vorlesung für ihn von Vorteil sein werde, wenn er darauf verzichtete, Formeln mit Zahlenwerten durchzurechnen. Durch die Veränderung der Lichtgeschwindigkeit – eine der wichtigsten Konstanten der Physik – wurden auch andere Konstanten in Mitleidenschaft gezogen Manstein hatte nicht die Absicht, ein großes Aufklärungswerk zu beginnen, solange er keinen genauen Überblick darüber hatte, wie weit sich diese. Veränderungen der Lichtgeschwindigkeit auf die Grundlagen der modernen Physik auswirkten.
    Manstein pflegte über Mittag nicht nach Hause zu gehen, sondern sein Essen in einem der in der Nähe der Hochschule gelegenen Lokale einzunehmen. Man kannte ihn dort seit einigen Jahren und bediente ihn zuvorkommend. An diesem Tage hatte er kaum Platz genommen, als ein Unbekannter an seinen Tisch trat.
    „Ist es gestattet, hier Platz zu nehmen?“ fragte er mit einer höflichen Verbeugung.
    Manstein blieb nichts anderes übrig, als mit einem verbindlichen Nicken zu antworten, obwohl ihm der Mann auf den ersten Blick unsympathisch war. Es wäre ohne Zweifel äußerst grob gewesen, ihn darauf zu verweisen, daß im Lokal noch mindestens zwei Tische völlig unbesetzt seien.
    Manstein löffelte seine Suppe mit Behagen, schob dann den Teller zurück und griff nach der Zeitung, um sich in der Pause zwischen den zwei Gängen mit den Ereignissen des heutigen Tages vertraut zu machen. Hinter

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